Seit zehn Jahren bringt das Forum Scientiarum der Universität Tübingen Studierende und Wissenschaftler aller Fächer zusammen. Es schlägt Brücken und es sorgt immer wieder für produktive Verwirrung, indem es zur Gewohnheit gewordene Voraussetzungen in den Einzelwissenschaften in Frage stellt. Es bietet jenseits disziplinärer Hochleistungsforschung und curricularer Jagd nach ECTS-Punkten den Raum dafür, kurz innezuhalten und Sachfragen noch einmal ganz neu und anfänglich in den Blick zu nehmen. Mit seinen verschiedenen Programmen für Studierende und Doktoranden und mit einer Vielzahl von Workshops, Tagungen und interdisziplinär angelegten Forschungsprojekten stellt das Forum Scientiarum eine bereichernde und wichtige Austauschplattform für die häufig genug eng voneinander abgegrenzten Fächer dar.

Als die Arbeit des Forums Scientiarums vor zehn Jahren begann, gab es nicht viel mehr als ein leeres Haus am Österberg - das Studienhaus der Udo Keller Stiftung Forum Humanum, die die Universität maßgeblich beim Aufbau des Forum Scientiarum unterstützt hat - und den Auftrag, etwas für die Vermittlung zwischen den Wissenschaften zu tun. Seither ist ein einjähriges Kollegjahr für Studierende und Doktoranden entstanden; gleichzeitig bringen Tübinger Wissenschaftler eigene Initiativen in die Arbeit des Forum Scientiarums ein und nutzen es als Plattform fächerübergreifender Reflexion für die gesamte Universität. Und es hat sich eine langfristige Kooperation mit dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN) entwickelt und gemeinsam mit dem Suhrkamp Verlag und der Udo Keller Stiftung sind die Unseld Lectures etabliert worden. In den letzten Jahren sind zudem immer wieder Research Fellows aus aller Welt für einige Zeit ans Forum Scientiarum gekommen und haben sich mit ihren Forschungen in die Arbeit am Forum eingeklinkt.