Professor für Methoden der Medizininformatik (Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultät)
Dr. rer. nat. Nico Pfeifer (geb. 1980) ist zum 1. Januar 2017 als Professor für „Methoden der Medizininformatik“ an den Fachbereich Informatik der Universität Tübingen berufen worden.
Pfeifer hat an der Universität Göttingen den Bachelor wie auch den Master in Informatik mit Schwerpunkt Bioinformatik und maschinellem Lernen absolviert. Er wurde 2009 am Zentrum für Bioinformatik der Universität Tübingen promoviert. Von 2009 bis 2011 forschte er bei Microsoft Research in Los Angeles (USA) an neuen maschinellen Lernverfahren im Bereich der HIV-Impfstoffforschung. Seit Oktober 2011 war er am Max Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken tätig, wo er in der Abteilung für Bioinformatik und angewandte Algorithmik von Januar 2013 an die Nachwuchsforschergruppe “Statistisches Lernen in der Bioinformatik” leitete. Hier arbeitete er an der Weiterentwicklung und Anwendung von neuen Verfahren des statistischen Lernens und des maschinellen Lernens, um biomedizinische Fragestellungen anzugehen.
Für die Anwendung in der personalisierten Medizin entwickelt seine Arbeitsgruppe Systeme, die die Verschreibung von Medikamenten verbessern, indem sie neue Zusammenhänge aus biomedizinischen Daten herstellen, visualisieren und in einem Interface zur Verfügung stellen. Der Schwerpunkt lag hierbei bislang auf Infektionskrankheiten und Krebs, inzwischen wurden auch in weiteren Bereichen neue Projekte gestartet.
Aus der Perspektive der Informatik forscht seine Arbeitsgruppe an neuen Methoden zur Integration heterogener Daten, der Verbesserung der Interpretierbarkeit von modernen maschinellen Lernverfahren sowie an der Entwicklung effizienter Lernverfahren für große Datenmengen. Die Arbeitsgruppe ist in internationale Forschungskooperationen eingebunden, die beispielsweise erforschen, welchen Einfluss eine Therapie mit sehr potenten, spezialisierten Antikörpern auf die Virusvarianten und das Immunsystem von HIV-infizierten Patienten haben.