Michael Koltzenburg, derzeit Technischer Assistent in der Abteilung Vegetationsökologie, hat die Exkursion von 1989 bis 2010 geleitet. Der Termin Ende August/Anfang September sei die beste Zeit zur Erkundung der Arktis, sagt er: „Da sind Pilze und Beeren da, die Mücken weg, der letzte Schnee getaut und es ist eine Landschaft voller Farben.“ Schon diese Weite des Nordens macht Eindruck. Ronja Ratzbor erinnert sich an ein besonderes Gefühl der Freiheit: „Man ist da, man guckt, man läuft – da stört nichts“, sagt sie. So könne man die Landschaft unmittelbar im Gehen verstehen und die Natur am eigenen Leib erfahren. In einem Vorbereitungsseminar werden die Studierenden fachlich auf die Exkursion eingestimmt, aber: „Richtiges Verständnis kommt erst draußen“, so Koltzenburg. Daher seien Exkursionen außerordentlich wichtig. „Wie ein Gletscher die Landschaft formt, verstehe ich, wenn ich mitten in dieser Landschaft stehe“, verdeutlicht Ronja Ratzbor. Auch für die Bestimmung von Pflanzen lasse sich viel aus Lappland mitnehmen: „In der Botanik lernt man, wie und wo man hinschauen muss, um etwas zu entdecken – die Exkursion eröffnet Zugänge, wie man auch dort Pflanzen bestimmt, wo die Vegetation eine andere ist“, sagt Ratzbor, die mittlerweile ihre Doktorarbeit in der Vegetationsökologie schreibt.