Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

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Keramik aus den Grabungen extra muros am spätantiken Kaiserpalast Romuliana (Serbien)

Bei den seit 1953 durchgeführten Ausgrabungen in der von Kaiser Galerius am Ende des 3. Jh. errichteten spätantiken Palastanlage von Romuliana (bei Gamzigrad/Serbien) wurden große Teile der Innenbebauung freigelegt. Dazu gehören ein palastartiges Ensemble, zwei Tempel, eine Thermenanlage und weitere Einzelgebäude, deren Funktion und chronologische Einordnung nicht in jedem Fall gesichert ist.

Zwischen 2004 und 2012 führte die Römisch-Germanische Kommission zusammen mit dem Architekturreferat des DAI Berlin und dem Archäologischen Institut der Serbischen Akademie der Wissenschaften ein gemeinsames Projekt zur Erforschung des unmittelbaren Palastumfeldes durch. Dabei wurden u.a. mehrere Gebäude wie beispielsweise eine Villenanlage, eine Basilika und ein Rundmonument sowie einige Gräber und entdeckt. Einige dieser Objekte gehen zeitlich der Palastanlage um einige Jahrzehnte voran.

Bei den Gefäßfunden, darunter ein Komplex aus der 2. Hälfte des 3. Jh. und aus dem beginnenden 4. Jh., handelt es sich überwiegend um typische Siedlungsware lokaler Produktion. Transportamphoren und keramische Feinwaren kommen in nur sehr geringem Umfang vor. Unter der extra muros geborgenen Keramik finden sich wie auch unter dem früher publizierten Material aus dem ummauerten Bereich keine Hinweise auf gehobene Gebrauchsware, die man mit einem kaiserlichen Palastareal in Verbindung bringen könnte. Aufgrund dieser Ergebnisse stellt sich die Frage, ob der Palast jemals in Funktion war.