Seit Juli 2001 wird - unterstützt durch ein Stipendium des Westfälischen Museums für Archäologie - der in zwei Grabungskampagnen 1965 und 1981 zu Tage geförderte Keramikkomplex der ehemaligen Stiftskirche St. Walburga in Meschede (Hochsauerlandkreis) mit dem Ziel der Fundvorlage und gleichzeitigen Aufarbeitung des Befundes bearbeitet.
Es handelt sich um ein Ensemble von über 130 teils komplett, teils partiell erhaltenen Gefäßen, die während eines Bauabschnittes, der dendrochonologisch in die Jahre um 900 zu datieren ist, in Boden und Wänden der Kirche verbaut worden waren.
Die außergewöhnlich gute Erhaltung der Gefäße, die enge chronologische Einhängung sowie das Typenspektrum, das einen wichtigen Übergangshorizont zwischen Keramik sogenannter "Badorfer Art" und solcher "Pingsdorfer Art" markiert, und die großräumige Verbreitung dieser Warenart weisen dem Komplex die Stellung eines wichtigen Referenzpunktes in der frühmittelalterlichen Keramikforschung zu. Unter anderem werden die Frage der Provenienz - für den Großteil der Gefäße wird bislang das rheinische Vorgebirge in Betracht gezogen - sowie die funktionale Deutung als Schalltöpfe näher zu erörtern sein.