Uni-Tübingen

Hybride Formate

Wir bezeichnen eine Lehrveranstaltung als hybrid, wenn die Studierenden synchron miteinander arbeiten und dabei ein Teil der Gruppe vor Ort im Seminarraum oder im Hörsaal ist, während ein anderer Teil an je individuellen Orten über Videokonferenz an der Lehrveranstaltung teilnimmt.

Der synchrone Charakter und die Notwendigkeit, Teilnehmende im physischen und digitalen Raum einzubinden, macht hybride Formate zu einer Herausforderung, bei der technische und ja nach Setting auch vielfältige konzeptionelle und didaktische Fragen zu beachten sind. Nicht zu vergessen sind auch Persönlichkeitsrecht und Datenschutz.

Zu den technischen Voraussetzungen informieren Sie sich bitte vor Ort über die jeweiligen Gegebenheiten.

Konzeptionelle und didaktische Fragen betreffen vor allem die Einbindung der Studierenden, die nicht vor Ort sind. Es ist aber durchaus legitim, dass ein hybrides Szenario genutzt wird, um Studierenden, die nicht vor Ort sind oder sein können, ein „Mithören“ an der Lehrveranstaltung zu ermöglichen – auch im Sinne der Förderung von Diversität und Barrierefreiheit. Auch dieses Modell sollte klar jedoch kommuniziert werden.


Einbindung der Teilnehmenden

Eine detailliertere Übersicht finden Sie in unserem Handout zum Thema hybride Formate mit vielen Tipps zur Planung und praktischen Umsetzung von hybriden Lehrveranstaltungen.

Aufmerksamkeit und Sensibilität für alle Teilnehmenden

Aus der Perspektive der Lehrperson ist es zentral, alle Teilnehmende gleichermaßen zu berücksichtigen und vor allem die Personen, die nicht vor Ort sind, nicht zu vergessen. Allen Teilnehmenden gleichermaßen Aufmerksamkeit zu schenken ist äußerst anspruchsvoll. Wichtig ist dabei, sich im Vorfeld zu überlegen, wie sich die Teilnehmenden dem Ziel der Veranstaltung gemäß einbringen können und welche Kommunikationsregeln gelten.

Rollen im Ablauf der Lehrveranstaltung

Zur Gestaltung können alle beitragen, auch die Teilnehmenden. Eine Möglichkeit, Studierende einzubinden und zu aktivieren ist beispielsweise die Vergabe unterschiedlicher Rollen im Seminarablauf oder in der Diskussion, so z.B. die Rolle der Moderation, der Chat-Beobachtung oder des Protokolls. Bei Gruppenarbeiten können auch die jeweiligen Gruppensprecher/innen, die Arbeitsergebnisse von Kleingruppen im Plenum kommunizieren – unabhängig davon, ob die Arbeit in digitalen Breakout-Sessions oder Gruppen im Raum erfolgt.

Unterschiedliche Aufgaben

Es sind unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte für die Online- bzw. die Offline-Gruppe denkbar, die das jeweilige Setting produktiv nutzen, z.B. Plakatgestaltung offline und Recherche online (da diese Personen ohnehin zwingend ihren Rechner nutzen). Dabei sollten die Umgebungen aller Teilnehmenden bedacht werden: Poster im Raum können mit beispielsweise mit Mobiltelefon fotografiert und online gestellt werden. Post-Its beim Brainstorming können sowohl Zettel an der Wand als auch auf einem digitalen Whiteboard sein.

Gruppenarbeit

Bei Gruppenarbeiten ist es möglich, reine offline- bzw. online-Gruppen zu bilden. Ebenso kann es gemischte Gruppen geben, die sich dann im Seminarraum entsprechend einrichten müssen (gemeinsames Laptop, Mikrofon). Hierbei sind klare Kommunikationsregeln sowie Headset, Lautsprecher und Kamera besonders wichtig.

Erwartungen kommunizieren

Es gilt eine gemeinsame Basis für die reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten zu finden. Wichtig ist vor allem, dass alle wissen, was sie erwarten können und was von ihnen erwartet wird. Welche Spielregeln gelten, welche Vorbereitung (und ggf. technische Ausstattung) ist seitens der Beteiligten erforderlich? Dabei lohnt es sich, auch über asynchrone Elemente nachzudenken, um die die Moderation der Präsenzveranstaltung entlasten. Kollaborative Aufgabenstellungen in Wikis, Foren, Etherpad; Einreichungsaufgabe, Test/ Quiz/Umfrage (z.B. muddiest point) können beispielsweise zur Sammlung von Ideen, Beiträgen und Fragen als Grundlage für Diskussion und Austausch in der Hybridveranstaltung dienen.