Praktische Theologie III

Kasualien als Familienfeste

Zur Konzeptualisierung von familiären Lebensgemeinschaften anlässlich von Passageriten

DFG-Projekt im Rahmen des Paketantrags: Kasualien als Feld und Konzept der Praktischen Theologie (PAK 876)

Laufzeit: 10/2014 - 10/2021

Kasualien sind Familienfeste. Taufe, Trauung, Konfirmation und Bestattung thematisieren nicht nur biographische Übergänge, die Individuen oder Paare betreffen, sondern sie bearbeiten auch die komplexen Veränderungen im Familiensystem, das von einem Kasus betroffen sind. Familienangehörige und Freunde konstituieren zu einem überwiegenden Teil die versammelte Gemeinde anlässlich von Kasualien und sie prägen den explizit familiären Teil der Festkultur im Anschluss an die gottesdienstliche Segenshandlung wesentlich mit.

Auf die Bedeutung von 'Familie' für Kasualien ist hingewiesen worden, wenn sozialisationstheoretische, familiengeschichtliche und familienreligiöse Aspekte benannt wurden. In der Regel rubriziert die 'Familie' jedoch als eine soziale Größe, die, anders als die in kirchentheoretischer Hinsicht entfaltete 'Gemeinde', dem Privaten zugeordnet wird, deren gesellschaftlich-institutioneller Charakter jedoch unberücksichtigt bleibt. Was 'Familie' ist, wie sie sich konstituiert und wie sie sich selbst versteht, wird anlässlich von Kasualien inszeniert und symbolisiert. Dieser Fragestellung ging das Projekt "Kasualien als Familienfeste nach". Im Anschluss daran ist ein thematischer Aufsatzband entstanden. Darüber hinaus wird der gemeinsame Austausch der Antragsteller:innen (*) in einem erweiterten Arbeitskreis Kasualtheorie (Sprecher: Christian Albrecht, München) weiter gepflegt. 

 (*) Ulrike Wagner-Rau (Marburg), Ursula Roth (Frankfurt am Main), Kristian Fechtner (Mainz), Jan Hermelink (Göttingen), Benedikt Kranemann (Erfurt) und Christian Albrecht (München). 

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