Evi Zemanek hat seit 04/2024 einen Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft mit den Schwerpunkten Gegenwart, Medienkomparatistik und Ecocriticism/Literaturökologie am Deutschen Seminar der Universität Tübingen inne. Sie initiierte und koordiniert das Netzwerk “Environmental Humanities Tübingen”, ist Mitgründerin des Forums für Literatur, Künste und Medien der Gegenwart (Tübingen) sowie Mitglied des Zentrums für frankophone Welten (Tübingen) und Assoziiertes Mitglied am ACT / Africa Center for Transregional Research (Freiburg).
2019-2024 lehrte sie auf einer Heisenberg-Professur für Medienkulturwissenschaft mit den Schwerpunkten Medienökologie und -komparatistik (W3, entfristet seit 2022) am Institut für Medienkulturwissenschaft der Universität Freiburg. 2010-2019 war sie Juniorprofessorin für Neuere deutsche Literatur und Intermedialität an der Universität Freiburg.
Nach einem Studium der Fächer Komparatistik, Amerikanistik und Italianistik sowie zeitweise Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Augsburg, an der Ludwig-Maximilians-Universität München (M.A. 2002), an der DePaul University in Chicago und an der Università di Pisa, promovierte sie 2007 an der LMU mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Ihre medienkomparatistische Dissertation vergleicht systematisch und historisch verbale und pikturale Techniken des Porträts zwischen Renaissance und Moderne (Das Gesicht im Gedicht. Studien zum poetischen Porträt, 2010).
Ihre Forschungsinteressen lassen sich auf der Schnittstelle von Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft verorten, mit besonderem Fokus auf medienkomparatistischen Fragestellungen und Ansätzen der Literatur-, Kultur- und Medienökologie ebenso wie auf Transmedia Ecocriticism. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Phänomenen aus dem Zeitraum vom 19. bis 21. Jahrhundert, mit Inter- und Transmedialität, v.a. Text-Bild-Relationen und multimodaler Textkultur sowie im Bereich der Medienästhetik mit Schrift, Malerei, Fotografie und Audioliteratur. Ihr Heisenberg-Projekt „Caricatures of Man-Made Nature: Reflections on Environmental Change in German Magazines from the Era of Industrialization“ untersuchte die Interdependenzen von Natur-, Kultur- u. Mediengeschichte (19.-21. Jh.) sowie Strategien der Popularisierung ökologischen Wissens in Zeitschriften, insbesondere im Modus verbaler und pikturaler Satire. Im Rahmen der Environmental Humanities beschäftigt sie sich mit Narrativen und Poetiken der Resilienz, multimedialer Nachhaltigkeitskommunikation und literatur-/kultur-/medienwissenschaftlicher Biodiversitätsforschung.
Sie ist Herausgeberin des LIVE Handbook Environmental Humanities, Metzler/Springer (zus. m. T. Müller), der Reihe Environmental Humanities, Metzler Verlag (zus. m. G. Dürbeck u. H. Bergthaller), der Reihe Medienkomparatistik – Vergleichende Medien- und Kulturforschung / Comparative Media and Culture Studies, Nomos Verlag (zus. m. J. Nesselhauf), des Referatenorgans Germanistik (zus. m. B. Bastert et al.) sowie der Zeitschrift Komparatistik Online. www.komparatistik-online.de (zus. m. A. Simonis, L. Simonis und K. Kramer); außerdem ist sie im Editorial Board der Reihe Studies in Literature, Culture, and the Environment (Peter Lang International Acandemic Publishers), der Reihe Studien zur Vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft / Studies in Comparative Literature and Culture (Aisthesis-Verlag) sowie der Zeitschrift TRANSPOSITIONES. Journal for Transdisciplinary and Intermedial Culture Studies.
Evi Zemanek ist Mitglied der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, der Gesellschaft für Medienwissenschaft (Gründungsmitglied der AG EcoMedia – Medien der Natur) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.
Sie gehört zum Alexander von Humboldt-Netzwerk Environmental Humanities. A Transatlantic Research Network, ist Mitglied des DFG-Netzwerks Politiken der Idylle, hat 2013 das DFG-Netzwerk Ethik und Ästhetik in literarischen Repräsentation ökologischer Transformationen gegründet und leitet seit 2022 das trinationale Projekt Faszination und Trauer. Kulturvergleichende Blicke auf Ästhetiken von Biodiversität, Artensterben und künstlerische Restitution (gefördert v. DFG, Villa Vigoni und FMSH).
An der Universität Freiburg war sie bis zu ihrem Wechsel an die Universität Tübingen Ko-Direktorin am Zentrum für Populäre Kultur und Musik, Ko-Direktorin am Centre for Security and Society, Mitglied im Frankreichzentrum, im Internationalen Graduiertenkolleg Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘ – Deutsch-russische Kontakte im europäischen Kontext sowie assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg Faktuales und fiktionales Erzählen.
Darüber hinaus ist sie Mitgründerin des Verbunds Environmental Humanities Freiburg, der aus dem von ihr initiierten FRIAS-Forschungsschwerpunktprogramm „Researching and Building Resilience in the Environmental Humanities“ hervorging, und war im Steering Committee des Zertifikatsprogramms Nachhaltigkeit.