Der Lehrpreis der Universität Tübingen ging 2019 an Johannes Bleher, Dr. Thomas Dimpfl und Professor Joachim Grammig vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Das Team wurde für die innovative Vermittlung von Methodenkompetenz ausgezeichnet. In ihrem Projekt erlernen Studierende der Wirtschaftswissenschaften gleich zu Beginn ihres Studiums Grundkenntnisse des Programmierens und werden so an die Datenanalyse herangeführt. Die Preisverleihung fand Mitte Oktober im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung am Dies Universitatis statt.
Das Projekt „Computergestützte Methodenkompetenzvermittlung für Studienanfänger in den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen“ hat zwei Ziele: Studierende ab dem ersten Semester sollen die Programmiersprachen R und Python erlernen, die wichtig für ihre Datenkompetenz sind. Zudem soll ihnen eine möglichst einfache Einführung in die praktische Datenarbeit anhand konkreter Beispiel-Datensätze ermöglicht werden. Dafür hat das Projektteam eine Open-Source-Datenanalyse-Werkstatt, einen sogenannten JupyterHub, eingerichtet. Auf diesen können Studierende mit einem Computer oder Smartphone zugreifen und Aufgaben überall, zu jeder Zeit und im individuellen Lerntempo bearbeiten. Zudem muss keine Software installiert werden.
Die Studierenden können zuhause auf die gleiche Umgebung zugreifen, die in der Vorlesung verwendet wird. Dies senkt die Hemmschwelle, die Programme zu benutzen. Videos ergänzen und erklären die Fragestellungen aus den Vorlesungen und erläutern die Programmierung. Anhand von Skripten können Studierende die Programmierung in R sowie die Vorlesungsinhalte verinnerlichen und verstehen. Außerdem wurde ein Online-Spiel zum täglichen Üben von einfachen Aufgaben aus der linearen Algebra integriert. Das Projekt kann schon Erfolge vorweisen: Sowohl die Evaluationen der begleiteten Veranstaltungen als auch die Klausuren fielen im Wintersemester 2018/19 besser aus als in den Vorjahren
Darüber hinaus hat die Universität den Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement 2019 an das interdisziplinäre studentische iGEM (International Genetically Engineered Machine Competition) Team Tübingen verliehen.
Das iGEM-Team Tübingen 2019 besteht aus 16 Studierenden der Bereiche Biochemie, Biotechnologie, Chemie, Bioinformatik, Molekulare Medizin und Nanoscience. iGEM (International Genetically Engineered Machine Competition) ist ein internationaler Wettbewerb, der ursprünglich vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ins Leben gerufen wurde. Der studentische Wettbewerb möchte anregen, Innovation im Bereich der synthetischen Biologie und Lösungen für aktuelle Probleme zu suchen. Im Zuge des iGEM-Wettbewerbes wird ein selbst entwickeltes Projekt aus dem Bereich der synthetischen Biologie über 12 Monate verfolgt und eigenständig bearbeitet.
Ein interdisziplinäres studentisches Team vertritt die Universität Tübingen seit 2011 jährlich in Boston bei der Abschlusskonferenz und Preisverleihung. Die Teilnahme bei iGEM stärkt die Vernetzung verschiedener Fachrichtungen innerhalb der Universität und fördert den offenen Dialog unter Studierenden.
Alisa Koch