Uni-Tübingen

Ausschreibung im Bereich Geschichtswissenschaften

09.07.2024

Volkswagen Stiftung: Taskforces Transformationswissen über Demokratien im Wandel – Transdisziplinäre Perspektiven

Frist: 29.10.2024

Dieses Förderangebot adressiert gesellschaftliche Herausforderungen, die durch Veränderungsprozesse von demokratischen Strukturen hervorgerufen werden. Wissenschaftler:innen und Partner:innen aus der (Zivil)Gesellschaft bearbeiten dazu gemeinsam Fragestellungen und entwickeln aus den Forschungsergebnissen Handlungsempfehlungen für relevante Akteure in Politik, Wirtschaft oder (Zivil)Gesellschaft.

Demokratische Staatsformen geraten global unter Druck, die Legitimität gewählter Regierungen wird mancherorts angezweifelt und in einigen demokratisch regierten Ländern, wie z.B. Deutschland, ist eine wachsende Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie die demokratischen Institutionen derzeit funktionieren, zu beobachten. Wissenschaft und (zivil)gesellschaftliche Akteur:innen bringen sich gleichermaßen in Diskurse darüber ein, wie verschiedene aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel, die Covid-19 Pandemie, die fortschreitende Digitalisierung und die derzeitige Wirtschafts- und Energiekrise die Beziehung zwischen Staat und Bürger:innen derzeit und zukünftig verändern (werden).

Bisher werden diese unterschiedlichen Perspektiven auf Transformationsprozesse von Demokratien jedoch kaum miteinander in einen Austausch gebracht. Wissenschaftliche und (zivil)gesellschaftliche Diskurse finden weitgehend getrennt voneinander statt.

Mit diesem Förderangebot ermutigt die Stiftung Wissenschaftler:innen und Praxispartner:innen aus der Gesellschaft, ihre jeweiligen Perspektiven, Ideen und Erfahrungen zusammenzuführen und drängende Herausforderungen zu Veränderungsprozessen von Demokratien gemeinsam zu bearbeiten. Dieses Programm bietet die Chance, neben der Forschung konkrete Empfehlungen z.B. für die Politik, relevante gesellschaftliche Akteure oder die Wirtschaft zu entwickeln und zu einer Umsetzung dieser Empfehlungen beizutragen.

Die Stiftung versteht transdisziplinäre Forschung als eine gemeinsame Forschung auf Augenhöhe zwischen Wissenschaftler:innen und außerakademischen Akteur:innen. In dieser Partnerschaft treten alle Akteur:innen gleichberechtigt auf und arbeiten von der Entwicklung des Forschungsthemas und der Forschungsfragestellung bis zur Umsetzung der Forschungsergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen zusammen. Im Vordergrund steht das Interesse aller beteiligten Akteur:innen, sich auf Perspektivwechsel einzulassen und durch die Zusammenführung unterschiedlicher Wissensquellen aus der Wissenschaft und der (Zivil)Gesellschaft einen neuen Blick auf Veränderungsprozesse von Demokratie zu entwickeln (Transformationswissen). Die letzte Phase der Taskforce ist explizit für die Verbreitung der Handlungsempfehlungen an relevante Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vorgesehen – ebenso wie die Umsetzung von Maßnahmen, um mit diesen Akteur:innen über die Projektergebnisse in einen Austausch zu gelangen.

Das Förderangebot richtet sich vorrangig an Wissenschaftler:innen mit abgeschlossener Promotion aus den Geistes-, Kultur-, und Gesellschaftswissenschaften sowie an Praxisakteur:innen aus der Gesellschaft. Partner:innen aus der Gesellschaft sind Mitarbeitende oder Ehrenamtliche mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung bzw. ehrenamtlicher Expertise auf dem Themengebiet, z.B. von gemeinnützigen Nichtregierungsorganisationen (Vereine/Bürgerinitiativen), Vertreter:innen aus Behörden und/oder Regierungsorganen, Medienvertreter:innen, Vertreter:innen/Freischaffende aus dem Bereich Kunst und Kultur, die sich mit Demokratieprozessen be-schäftigen. Nichtgemeinnützige Unternehmen können nur dann in das Vorhaben integriert werden, wenn sie einen gesellschaftlichen Auftrag verfolgen bzw. soziales Engagement nachweisen können und ihr Beitrag in dem Projekt direkt wieder in gesellschaftliche Strukturen außerhalb des Unternehmens zurückfließen.

Thematisch sind Vorhaben aus den folgenden Bereichen möglich:

  • Analyse von Bedingungen, unter denen sich Demokratien verändern
  • Analyse von Prozessen, durch die sich sozial-kulturelle Prozesse in Demokratien (neu) gestalten
  • Transformation der Infrastruktur von Demokratien (Methoden/Instrumente/Formate von Demokratie)

Projektdesign und Antragsvoraussetzungen:

  • Team aus ein bis zwei Wissenschaftler:innen sowie bis zu zwei verschiedenen außer-wissenschaftlichen Praxispartner:innen aus der Gesellschaft
  • Federführung des Projekts (Hauptantragstellung) bei Wissenschaftler:innen aus den Geistes-, Kultur- oder Gesellschaftswissenschaften;
  • Integration von Wissenschaftler:innen aus den Natur-, Lebens-, Technik- oder Daten-wissenschaften (z.B. Computational Social Science/Digital Humanities) möglich;
  • Internationale Beteiligung aus Wissenschaft und/oder (Zivil)Gesellschaft möglich (auch aus Ländern niedrigen und mittleren Einkommens anderer Weltregionen), wenn für die Durchführung des Vorhabens sinnvoll.

Einreichung der Anträge muss bis spätestens zum 29.10.2024 erfolgt sein.

Die Stiftung bietet im Vorfeld des Stichtags Webinare für Fragen zur Antragstellung an. Die Termine werden über die Webseite des Förderangebots bekannt gegeben. Die Teilnahme an einem der angebotenen Termine wird dringend empfohlen!

Mehr Informationen:
https://www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/foerderangebot/transformationswissen-ueber-demokratien-im-wandel-transdisziplinaere-perspektiven

PDF zur Ausschreibung

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