Die Religionsphilosophen Sarah und Guy Stroumsa haben im Mai den Dr. Leopold Lucas-Preis der Universität Tübingen erhalten. Beide Wissenschaftler legen in ihren Arbeiten einen Fokus auf historische Zusammenhänge zwischen den Religionen und darauf, wie sich diese auf die Entwicklungen der jeweiligen Religionen ausgewirkt haben. Die Evangelische Fakultät würdigte mit der Auszeichnung ihre Forschung zur Ausprägung und gegenseitigen Beeinflussung von Judentum, Christentum und Islam seit der Spätantike sowie zur Philosophie und zum religiösen Gedankengut in der islamischen Welt des Mittelalters. In ihren international anerkannten Arbeiten verstünden es beide in besonderer Weise, weiterführende Thesen zu entwickeln und im wissenschaftlichen Diskurs deren Tragfähigkeit zu prüfen.
Durch den mit 50.000 Euro dotierten Preis werden hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Theologie, Geistesgeschichte, Geschichtsforschung sowie der Philosophie gewürdigt. Ein besonderes Anliegen ist es, Persönlichkeiten zu ehren, die sich um die Verbreitung des Toleranzgedankens verdient gemacht und so die Beziehungen zwischen Menschen und Völkern gefördert haben.
Der Dr. Leopold Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftler ging in diesem Jahr auf Vorschlag der Evangelisch-Theologischen Fakultät an den Theologen Dr. des. Jan Schole. Er wird für seine Dissertation „Der Herr der Zeit“ am Lehrstuhl für Systematische Theologie geehrt, in der er sich mit theologischen, philosophischen und physikalischen Vorstellungen des Verhältnisses von Gott, Ewigkeit und Zeit auseinandersetzt. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.