Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2019: Forum

Abschied vom Prägetablett

Schließung der Mensa Wilhelmstraße und Eröffnung des Provisoriums Shedhalle

Durchs Drehkreuz zum Mittagessen auf dem Prägetablett – das kann man in der Mensa Wilhelmstraße nur noch bis zum Ende der Vorlesungszeit am 26. Juli erleben. Danach ist die Mensa für eine mehrjährige Sanierung geschlossen. Ersatzweise wird in der Shedhalle auf dem ehemaligen Schlachthof-Areal (Schlachthausstr. 13) eine provisorische Mensa eingerichtet. Sie nimmt Mitte September ihren Betrieb auf – und serviert Essen auf Tellern.

Die Mensa Wilhelmstraße, entworfen vom Architekten Paul Baumgarten, stammt aus dem Jahr 1966 und steht unter Denkmalschutz. In den kommenden vier Jahren werden der Speisesaal und der Büropavillon rundum modernisiert, dabei steht zunächst eine Schadstoffsanierung an. Das Küchengebäude in der Nauklerstraße wird vollständig abgerissen und neu gebaut. Der Außenbereich der sanierten Mensa soll ebenfalls neu gestaltet und damit attraktiver werden, zudem sollen studentische Arbeitsplätze im Gebäude entstehen. Die Mensa kann somit künftig auch als Lernort genutzt werden.

Ersatzmensa Shedhalle ab 16. September geöffnet

Die Ersatz-Mensa in der Shedhalle öffnet am 16. September. Dabei wird die eigentliche Halle für die Essensausgabe und als Speisesaal genutzt, das Mobiliar aus der Wilhelmstraße wird im Provisorium größtenteils übernommen. Küche, Lager und Sanitäranlagen sind in Containern untergebracht. Die Shedhalle hat rund 530 Sitzplätze, täglich können etwa 2.000 Essen ausgegeben werden. Auf dem Speiseplan stehen zwei Tagesmenüs – vegetarisch und mit Fleisch –, das Wahlessen und ein Angebot des Tages, zudem wird es ein Salatbuffet geben. Öffnungszeiten für das Mittagessen in der Shedhalle sind montags bis freitags von 11.15 bis 14.15 Uhr. Eine Cafeteria hat im Provisorium keinen Platz, es werden jedoch Kaffeeautomaten aufgestellt.

Nach Schließung der Mensa Wilhelmstraße und vor Eröffnung der Shedhalle bleiben die Mensa Prinz Karl in der Innenstadt sowie das Clubhaus in der Wilhelmstraße geöffnet, um die Essensversorgung über den Sommer zu gewährleisten.

Gesamtbaukosten von rund 47 Millionen Euro

Die Gesamtbaukosten für Sanierung und Teilneubau der Mensa betragen nach derzeitigem Stand rund 47 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa 4 Millionen Euro für die Einrichtung des Provisoriums. Bauherr ist Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Tübingen (VBA) im Auftrag des Finanzministeriums. Das Wissenschaftsministerium und das Studierendenwerk beteiligen sich an den Gesamtkosten mit insgesamt rund 12 Millionen Euro.

Die Sanierung der Mensa war im Jahr 2015 vom Finanzministerium und der Universität beschlossen worden. In einer Machbarkeitsstudie hatte sich die Sanierung in Kombination mit einem Neubau des Küchen- und Betriebsgebäudes als die beste Lösung erwiesen, um den verschiedenen funktionalen, wirtschaftlichen und denkmalrechtlichen Belangen gerecht zu werden.

Tina Schäfer

Informationen des Studierendenwerks zur Mensasanierung: https://www.my-stuwe.de/mensa-sanierung

Denkwürdiges aus 53 Jahren Mensa Wilhelmstraße:

  • Wegen des Einbaus einer neuen Spülmaschine, die für das automatische Reinigen von rund 6000 Tellern pro Stunde sorgen soll, kann von April bis Herbst 1990 kein Wahlessen ausgegeben werden.
  • 1991 feiern griechische und türkische Tübinger/innen zum 10. Mal ein internationales Weihnachtsfest in der Mensa.
  • Wegen der großen Menge von entwendetem Geschirr startet das Tübinger Studentenwerk im Sommer 1992 die Aktion „Geschirrverkauf“: Für 9 DM können die Studierenden Tassen, Untertassen, Kuchenteller und Besteckteile erwerben. 
  • Am 25. Mai 1998 wird das vegetarische Essen zum zweiten Stammessen erhoben. Es rollt von da an täglich von einem eigens dafür eingerichteten Band.
  • Mit dem Beginn des Wintersemesters 2006/2007 haben die "Essensmarken" ausgedient. Bezahlt wird seitdem mit der Studierenden- oder Beschäftigten-Karte.
  • Am 26. Juli 2019 werden die letzten Essen auf Prägetabletts ausgegeben. Durch den Mensa-Umbau ist die Essensausgabe künftig auf Tellern möglich.

Zusammenstellung: Johannes Baral, Quelle: Uniarchiv Tübingen