„Ich finde es toll, dass beim Uni-Fußball-Turnier nach wie vor noch so viele unterschiedliche Mannschaften teilnehmen“, sagt Alexander Leyh, der das Turnier seit dem Wintersemester 2001/2002 organisiert. „Im Sommersemester, wenn wir draußen spielen, melden sich bis zu 30 Mannschaften an. Im Winter bei der Hallenrunde sind natürlich weniger dabei.“ Es gibt einen festen Stamm von 10-15 Teams, die seit Jahren meistens mitmachen, wie beispielsweise „KAK“, „Terra Rossa“, „Kommando Horst Hrubesch“, „TüThe“ (Katholische Theologie), „Festung Tübingen“ (Archäologie), „Glashoch Rangers“ und „Odyssee“. Ein Bezug zur Universität ist bei den Mannschaften in irgendeiner Form immer vorhanden: meistens rekrutieren sich die Spielerinnen und Spieler aus aktuellen oder ehemaligen Studierenden oder Beschäftigten der Universität. Auch Mensa-Mitarbeiter haben schon einmal ein Team zusammengestellt. Alexander Leyh selbst hat früher Geographie studiert und arbeitet heute in der Zentralen Verwaltung der Universität. Zu seiner Mannschaft „Terra Rossa“ kam er über das Studium, da die Mannschaft ursprünglich von Mitgliedern der Geographie-Fachschaft gegründet wurde.
Leyh schätzt, dass es das Uni-Fußball-Turnier bereits seit Anfang der 1980er-Jahre gibt. Zunächst als reines Großfeldturnier im Sommersemester organisiert, gingen die Organisatoren später zum Kleinfeld über und führten eine Hallenrunde im Wintersemester ein. In jeder Woche des Semesters gibt es einen festen Termin, an dem die Spiele des Turniers ausgetragen werden. Beim Uni-Turnier zählt Alexander Leyh zu den wenigen noch aktiven Spielern, die bereits seit über 30 Jahren mit dabei sind. „Bei „Festung Archäologie“, der Mannschaft der Archäologen, spielt Professor Nicholas Conard mit. Er und ich sind die ältesten im Turnier. Aber so lange der jeweils andere noch mitmacht, denken wir noch nicht ans Aufhören“, lacht Leyh.
Weil von den Teams nach wie vor sehr positive Rückmeldungen bei ihm ankämen, übernehme er auch gerne weiterhin die Organisation, sagt Alexander Leyh. „Einer hat mal gemeint, dass er ohne den festen Turniertermin in der Woche sein Studium kaum auf die Reihe bekommen hätte“. Heute sei die Organisation und Durchführung des Turniers dank E-Mail-Verteilern deutlich entspannter. Und die Mannschaften seien früher viel streitbarer gewesen. „Da waren die Schiedsrichter manchmal wirklich bemitleidenswert“, schmunzelt Leyh.
Inzwischen spielt in fast jedem Team mindestens eine Frau mit. Dies sei jedoch leider eine langsame Entwicklung gewesen. „Ich bin überzeugt davon, dass gemischte Mannschaften einem solchen Turnier sehr gut tun. Um die Erhöhung des Frauenanteils zu beschleunigen, habe ich vor einigen Jahren eine Regelung eingeführt, nach der jedes Team eine Frau als zusätzliche Spielerin einsetzen darf. Wenn es also schon 5 Feldspieler gibt, darf das Team noch eine Frau, aber keinen Mann als sechstes Feld-Teammitglied ins Spiel schicken“, erklärt Alexander Leyh. Früher sei es oft so gewesen, dass zwar in einigen Teams Frauen gewesen seien, die aber vor allem gegen Ende der jeweiligen Spiele kaum noch zum Einsatz kamen. Dem wollte er mit dieser Regelung entgegenwirken. „Jetzt haben wir immerhin etwa ein Drittel Spielerinnen auf dem Feld“.
Einen Wunsch für die Zukunft des Uni-Fußball-Turniers hat er aber doch noch: „Es wäre toll, wenn die Universität einen Hartplatz anlegen würde. Wir haben im Sommer das Problem, dass der Rasenplatz bei Regen gesperrt wird und wir dann auf Plätze von Sportvereinen oder der Stadt ausweichen müssen. Das ist oft nicht einfach zu organisieren“, meint Alexander Leyh.
Johannes Baral