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31.10.2014

Das Steuersystem gerecht ausgestalten

11. Weltethos-Rede: Professor Paul Kirchhof sprach über das „Ethos der Steuergerechtigkeit“

Das deutsche Steuerrecht muss gerechter ausgestaltet werden: Dies forderte Professor Dr. Dr. h. c. mult. Paul Kirchhof in der 11. Weltethos-Rede, die am Freitag im Festsaal der Universität Tübingen gehalten wurde. In seiner Rede „Ethos der Steuergerechtigkeit“ warnte der Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften unter anderem davor, die freiheitsgerechte Besteuerung von Einkommen, Kaufkraft und Umsatz „durch steuerliche Ausnahmen und Widersprüchlichkeiten zu verfremden“: Dies führe dazu, dass Steuerlasten vermieden werden könnten und Ungleichheiten zur Regel würden.

Auch dürfe nicht die Idee des Wettbewerbs die Steuergesetzgebung leiten: „Der Wettbewerb teilt Menschen in Sieger und Besiegte, bringt Staaten gegeneinander auf, ersetzt das Maß durch die Maßstabslosigkeit der Gewinnmaximierung. Das Steuerrecht organisiert nicht einen Wettstreit der Rechtsordnungen, sondern eine Stetigkeit eines ethisch fundierten Rechts. Dann weiß auch jeder im Steuerrecht, was sich gehört.“

Seit dem Jahr 2000 organisieren die Universität Tübingen und die Stiftung Weltethos die Weltethos-Reden in Tübingen, in denen herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Stellung zur Weltethos-Thematik nehmen. In der Programmschrift „Projekt Weltethos“ hatte der Tübinger Theologe Professor Hans Küng die Idee entwickelt, dass wir in der globalisierten Welt über die Grenzen der Nationen und Kulturen hinweg mehr denn je auf einen Grundkonsens an Werten, Maßstäben und Haltungen angewiesen sind. Diese sind demnach für ein gutes und gelingendes Zusammenleben unabdingbar. Allerdings müssen die gemeinsamen Werte nicht neu erfunden, sondern bewusst gemacht werden, denn es gibt sie seit Jahrtausenden in den religiösen und humanistischen Traditionen der Welt.

Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof war von 1981 bis 2013 Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht der Universität Heidelberg und leitete dort zwischen 2000 und 2011 die Forschungsstelle Bundessteuergesetzbuch. Seit dreizehn Jahren ist er ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und wurde im vergangenen Jahr ihr Präsident. Seit 2013 ist er Seniorprofessor distinctus der Universität Heidelberg.

Informationen unter:

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sowie
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www.weltethos.org

Kontakt:

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Generalsekretär der Stiftung Weltethos
Telefon +49 7071 62646
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Hochschulkommunikation
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Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
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