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21.09.2016

Wenn die Welt aus den Fugen gerät

Konferenz „Bedroht sein. Gesellschaften unter Stress im Vergleich“ beleuchtet Gesellschaften in Extremsituationen – Sonderforschungsbereich der Universität Tübingen präsentiert Ergebnisse

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 923 „Bedrohte Ordnungen“ der Universität Tübingen hat Geistes- und Sozialwissenschaftler aus ganz Deutschland zur Diskussion eingeladen: Bei der Tagung „Bedroht sein. Gesellschaften unter Stress im Vergleich“ vom 28. bis 30. September spricht unter anderem der Ethnologe Professor Werner Schiffauer von der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) über die Bedrohung demokratischer Grundordnungen durch den Islamismus.


„Die Welt befindet sich in einem kritischen Zustand“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel jüngst. An vielen Orten reagieren Menschen mit Angst auf diesen Befund: Ob Erdbebenkatastrophen, „Brexit“ oder Terroranschläge, ob „Finanz-“, „Flüchtlings-“ oder „Klimakrise“ – allenthalben ist von Verunsicherung und Notsituationen die Rede. Doch was geschieht eigentlich, wenn eine Gesellschaft plötzlich nicht mehr zu funktionieren scheint? Wie handeln Menschen, die vermuten, dass sie sich nicht mehr aufeinander verlassen können? Wie verändert sich eine Gesellschaft, in der die Angst regiert? Kurz: Was passiert in einer bedrohten Ordnung?


Seit fünf Jahren stellen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ diesen Fragen. Auf der Tagung „Bedroht sein. Gesellschaften unter Stress im Vergleich“ präsentieren sie ihre Forschungsergebnisse vom Mittwoch, den 28. September 2016 bis Freitag, den 30. September 2016 im Hörsaal Keplerstraße 2. Führende Forscher der deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaften wurden zur Diskussion der Befunde eingeladen. Sprechen werden unter anderem der Gießener Zeithistoriker Professor Dirk van Laak, die Braunschweiger Neuzeithistorikerin Professorin Ute Daniel und der Berliner Althistoriker Professor Aloys Winterling.


Im Fokus der Tagung stehen Themen, die zentral für Gesellschaften sind, die sich in Extremsituationen wähnen: Wie folgenreich kann die Alarmierung einer Gesellschaft im Angesicht einer Bedrohung sein? Mit welchen Mitteln wird versucht, sich der Bedrohungen zu erwehren? Wie bestimmen Menschen dabei, wer zu ihnen gehört und wer nicht? Welche Rolle spielen bestehende Machtverhältnisse, um Unterstützung und Ressourcen zu mobilisieren? Diskutiert werden diese Fragen anhand von historischen und gegenwärtigen Fallbeispielen – der Bedrohung der römischen Ordnung unter Caesar etwa oder der aktuellen Kontroverse um die Bedrohung durch den Islamismus.

Die interessierte Öffentlichkeit und Medienvertreter sind zur Tagung eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung bis spätestens Dienstag, 27.09., wird gebeten, unter <link>roman.krawielicki@uni-tuebingen.de.


Titel: „Bedroht sein. Gesellschaften unter Stress im Vergleich“ - Tagung des SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ an der Universität Tübingen


Beginn: 28.09. 18 Uhr, Ende: 30.09. 18:30 Uhr
Ort: Hörsaal, Keplerstraße 2, 72074 Tübingen

Tagungsprogramm und Informationen unter: <link http: www.uni-tuebingen.de de>

www.uni-tuebingen.de/de/84946




Hintergrundinformation: Der SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ startete 2011 und läuft derzeit in der zweiten Förderphase bis Sommer 2019. Der SFB wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 2,5 Millionen Euro pro Jahr gefördert. Er besteht aus 19 Teilprojekten mit insgesamt 41 Einzeluntersuchungen, die interdisziplinär, historisch oder gegenwartsnah sowie raumübergreifend angelegt sind. Insgesamt forschen 28 Teilprojektleiter, 10 PostDocs und 31 Doktoranden im SFB. Beteiligt sind die Fächer Geschichtswissenschaften, Soziologie, Ethnologie, Empirische Kulturwissenschaften, Politikwissenschaften, Theologie, Philologie, Rechtswissenschaften, Medienwissenschaften und Medizin.




Kontakt:

Roman Krawielicki
Universität Tübingen
SFB 923 "Bedrohte Ordnungen"
Wissenschaftskommunikation
Telefon +49 7071 29-75095
<link>roman.krawielicki@uni-tuebingen.de

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung
Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbe[at]uni-tuebingen.de

www.uni-tuebingen.de/aktuelles

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