Uni-Tübingen

Forschungsdatenmanagement (FDM) bei der Antragstellung

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Disclaimer: die nachfolgenden Informationen ersetzen keine Beratung durch die Forschungsförderung der Universität und sollen keine rechtlichen Fragen oder Probleme behandeln, die im individuellen Fall auftreten können. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Die nachfolgenden Inhalte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es besteht keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Informationen. Für eine Beratung zum Thema Antragstellung, wenden Sie sich bitte an die Forschungsförderung der Universität.

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Eine erfolgreiche Beantragung von Drittmitteln für Forschungsprojekte setzt gutes Datenmanagement voraus.
Drittmittelgeber fordern in unterschiedlichem Umfang Informationen zum Forschungsdatenmanagement (FDM) bei der Antragstellung ein.

Unabhängig von den spezifischen Anforderungen von Drittmittelgebern empfiehlt sich bei allen Forschungsprojekten das Erstellen eines Datenmanagementplans (DMP) sowie eine frühzeitige Beratung zum Datenmanagement durch die Serviceeinrichtungen der Universität.

DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Die Webseite der DFG bietet auf der Seite Umgang mit Forschungsdaten eine gute erste Orientierungshilfe, was bei der Beantragung von Drittmitteln in puncto FDM zu beachten ist.
In Form einer Checkliste zum Umgang mit Forschungsdaten hat die DFG zudem sechs Punkte zusammengestellt, die in Forschungsanträgen zum Thema FDM enthalten sein sollten und bietet eine gute Übersicht der häufigsten Fragen in einem FAQ.

Im Folgenden finden sich die weiteren konkreten Anforderungen nach Förderformat (Stand Dez. 2023):

Sachbeihilfe, Emmy Noether, Walter Benjamin

Formate im Überblick:

DFG Sachbeihilfe
DFG Emmy Noether
DFG Walter Benjamin

Anforderungen FDM:

  • Angaben im Antragstext zu Umgang mit Forschungsdaten
  • Anschlussfähigkeit an vorhandene Strukturen
  • Überlegungen Datenerhalt nach Förderende

projektspezifische Erläuterungen in Abschnitt 2.4, inhaltlich an DFG Checkliste orientieren

Forschungsgruppen

Format im Überblick:

DFG Forschungsgruppen

Anforderungen FDM:

  • Angaben im Antragstext zu Umgang mit Forschungsdaten
  • Darstellung Unterstützung durch beteiligte Institutionen

Umgang mit Daten in Antragskizze und Vollantrag in Abschnitt 2.3 angeben; projektspezifische Erläuterungen in Abschnitt 2.4, inhaltlich an DFG Checkliste orientieren

Schwerpunktprogramme

Format im Überblick:

DFG Schwerpunktprogramme

Anforderungen FDM:

  • Berücksichtigung fachspezifischer Standards
  • Nutzung von zur Verfügung stehender Infrastruktur für Forschungsdaten

inhaltlich an DFG Checkliste orientieren

Sonderforschungsbereiche (SFB)

Format im Überblick:

DFG Sonderforschungsbereiche

Anforderungen FDM:

  • Intensive Auseinandersetzung mit Forschungsdaten
  • Beschreibung der erhobenen/verwendeten Daten
  • geplanter Umgang mit Forschungsdaten
  • Darstellung Unterstützung durch beteiligte Institutionen

siehe Antragsmuster; inhaltlich an DFG Checkliste orientieren

Graduiertenkollegs (GRK)

Format im Überblick:

DFG Graduiertenkollegs

Anforderungen FDM:

  • Angaben im Antragstext zu Umgang mit Forschungsdaten
  • Darstellung Unterstützung durch beteiligte Institutionen
  • ggf. Konzepte zur Kompetenzvermittlung zum Forschungsdatenmanagement

inhaltlich an DFG Checkliste orientieren; Konzepte zur Kompetenzvermittlung im Qualifizierungs- und Betreuungskonzept implementieren


Weitere Mittelgeber

EU - European Union

Horizon Europe

Formate im Überblick:

Horizon Europe

Anforderungen FDM:

  • Datenmanagementplan (DMP) bei datenintensiven Forschungsanträgen
  • Veröffentlichung von Sekundärdaten
  • Veröffentlichung in einem Repositorium
  • Vergabe von persistenten Identifikatoren (z.B. DOI)
  • Metadaten unter CC-0-Lizenz (oder äquivalent)
  • Daten unter CC-BY oder CC-0-Lizenz (oder äquivalent)
  • Einhaltung der FAIR-Prinzipien

BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

Alle Formate des BMBF

Formate im Überblick:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Anforderungen FDM:

Hinweis: Anforderungen können je nach Ausschreibung variieren, daher vorab spezifische Angaben zum Format prüfen

  • Verwertungsplan der Ergebnisse
  • Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in einem Repositorium nach Abschluss des Projekts

VolkswagenStiftung

Alle Formate der Stiftung

Formate im Überblick:

VolkswagenStiftung

Anforderungen FDM:

  • Datenmanagementplan (DMP) bei datenintensiven Forschungsanträgen
  • Aufbereitung nach den FAIR-Prinzipien erwünscht
  • Vergabe von persistenten Identifikatoren (z.B. DOI)
  • Lizenzvergabe

Beantragbare Mittel

Kosten für das Forschungsdatenmanagement können teilweise bei Mittelgebern im Voraus beantragt werden.

Im Folgenden werden Formate und Kriterien für Fördermöglichkeiten dargestellt (Stand Feb. 2024).

Hinweis: es ist notwendig, vorab Rücksprache mit der Forschungsförderung
der Universität zu halten, bevor Personalmittel für das FDM beantragt werden

Alle Formate der DFG

Die DFG hat für ihre Förderformate konkret festgelegt, welche Kosten in diesem Zusammenhang beantragbar sind. Genaue Angaben sind auf der Webseite der DFG zu finden sowie nachfolgend zusammengefasst.

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Beantragbar sind
als projektspezifische Kosten:

  • Kosten zur Erschließung und Nachnutzbarmachung von Forschungsdaten
  • Überführung von Forschungsdaten in ein öffentliches Repositorium (Personenmonate, Soft- und Hardware)

als sonstige Kosten:

  • Nutzungsgebühren und Mitgliedsbeiträge für Repositorien

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Nicht beantragbar sind:

  • Lokale Datensicherung und Archivierung von publizierten Ergebnissen
  • Zeitgemäße IT-Infrastruktur
  • Verarbeitungsmöglichkeit von umfangreichen Datensätzen
  • Basisdienste (lokale Speicherung, Dokumentation von Forschungsdaten)

Alle Formate der VolkswagenStiftung

Die VolkswagenStiftung bietet für bereits von der Stiftung geförderte Projekte das Förderformat "Data Reuse - zusätzliche Mittel für die Aufbereitung von Forschungsdaten" an.

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Voraussetzungen & Kriterien:

  • Bisherige Förderung durch die Stiftung, bis 6 Monate nach Projektende
  • Letter of Support von Zielrepositorium, Eignung des Zielrepositoriums für das Datenmaterial
  • Detaillierter Datenmanagementplan (DMP), Qualität des Datenaufbereitungskonzepts inkl. ggf. Einhaltung fachwissenschaftlicher Standards und Berücksichtigung rechtlicher Aspekte
  • Relevanz des Datenmaterials für die Forschung
  • Umsetzbarkeit des Datenaufbereitungskonzepts

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Beantragbar sind:

  • Bis zu 100.000,- EUR
  • Mittel zur Aufbereitung von Forschungsdaten und zukünftig auch Forschungssoftware
  • Konkret: Personalmittel, Reisekosten, Sachmittel, Publikationskosten

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Nicht beantragbar sind:

  • "Einmalige Sachmittel" (Investitionen)
  • Laufende Mittel für die Speicherung der Forschungsdaten im Zielrepositorium
  • Mittel für den Ankauf von Fremddaten

Tools & Vorlagen

Datenmanagementplan (DMP) erstellen

Fast alle Mittelgeber setzen einen Datenmanagementplan (DMP) bzw. ein Dokument mit vergleichbaren Angaben bei der Antragstellung oder zu Beginn eines geförderten Projekts voraus.

Die Universität bietet mit ihrer eigenen RDMO-Instanz, dem Research Data Management Organiser, ein Werkzeug zur Erstellung eines eigenen Datenmanagementplans (DMP) an. RDMO beinhaltet Vorlagen verschiedener Mittelgeber, so dass der DMP am Ende den Anforderungen des jeweiligen Mittelgebers entspricht. Die Nutzung des Tools ist mit der regulären ZDV-Kennung möglich, eine zusätzliche Registrierung ist somit nicht notwendig.

Textbausteine

Die Universität Tübingen stellt allen Forschenden sogenannte Textbausteine für die Antragstellung zur Verfügung.

Die Textbausteine sollen Hintergrundwissen zu unterschiedlichen Themenbereichen liefern, die bei der Antragstellung bedacht werden sollten. Bereitgestellte Textpassagen können dabei individuell auf die jeweilige Antragssituation angepasst werden. Neben weiteren zentralen Themen wie beispielsweise Internationalisierung, Öffentlichkeitsarbeit und Personalentwicklung gibt es Textbausteine zum Thema Forschungsdatenmanagement sowie zu den Core Facilities der Universität.  

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Exkurs: Forschungssoftware

Forschungssoftware sollte, wie Forschungsdaten auch, gut dokumentiert, aufbereitet und für andere Forschende zur Verfügung gestellt werden. Leitlinien hierzu sind in der Handreichung zum Umgang mit Forschungssoftware der Allianz der Deutschen Wissenschaftsorganisationen sowie in der Handreichung der DFG zum Umgang mit Forschungssoftware im Förderhandeln der DFG zu finden. Die DFG stellt zudem weitere Informationen zum Thema Forschungssoftware auf einer eigenen Webseite zusammen:

Forschungssoftware bei der DFG   



 

Kontakt

fdmspam prevention@zv.uni-tuebingen.de 
+49 7071 29-75082