Methoden, Werkzeuge und Vorgehensweise des Forschungsdatenmanagement (FDM) können sich je nach Fachsiziplin voneinander unterscheiden. Unterschiedliche Datentypen benötigen verschiedene Lösungen. Je nach Fachgebiet gibt es eigene Standards oder Empfehlungen, die auf den Anforderungen der spezifischen Daten sowie Forschungsprozesse basieren.
Nachfolgende Informationen sind daher speziell für Forschende innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften zusammengestellt.
Core Facilities
für die Geistes- und Sozialwissenschaften
Core Facilities bieten eine übergreifende aber dennoch fachbezogene sowie individuelle Beratung zum Thema FDM und eignen sich daher als erste Anlaufstellen:
Das Digital Humanities Center berät Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen bei Fragen zum Management ihrer spezifischen Forschungsdaten. Zudem ist das universitäre Forschungsdatenrepositorium FDAT direkt hier angebunden. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Spatial Humanities, für die spezielle Services angeboten werden.
Das Methodenzentrum berät Forschende der Sozialwissenschaften und darüber hinaus zu quantitativer und qualitativer Methodenforschung. Es verfolgt dabei einen interdisziplinären sowie multi-methodalen Ansatz.
NFDI-Konsortien bieten fachspezifische Services und Informationen zum Thema FDM. Für zusätzliche, disziplinspezifische Beratung sind sie geeignete Ansprechpartner:
Text+ ist ein NFDI-Konsortium für die Literatur- und Sprachwissenschaften. Aufgrund des Fokus auf sprach- und textbasierte Forschungsdaten, können sich Methoden und angebotene Services jedoch auch für andere Fachbereiche eignen, die sich mit gesprochener und geschriebener Sprache beschäftigen.
Das Konsortium NFDI4Memory ist auf die Geschichtswissenschaften ausgerichtet. Fachbereiche, die sich zu den historisch orientierten Geisteswissenschaften zählen, finden hier Expertise zu verschiedenen Themen rund um das Forschungsdatenmanagement.
NFDI4Objects verbindet die Geistes- mit den Naturwissenschaften durch den Fächerschwerpunkt Archäologie. Alle Fachrichtungen, die im Themenfeld materielle Hinterlassenschaften der Menschheitsgeschichte forschen, finden dort fachkundige AnsprechpartnerInnen.
KonsortSWD bietet eine Anlaufstelle für alle Forschenden der Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Zusätzlich ist der RatSWD an das Konsortium angebunden.
Berd@NFDI ist ein Konsortium für Daten aus der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre sowie verwandten Disziplinen. Es werden Lösungen für empirisch erhobene Daten in Form von Audio-, Video-, Bild- und Text-Dateien sowie mobilen Daten angeboten.
NFDI4Culture bietet Unterstützung bei Forschungsdaten zu materiellem und immateriellem kulturellem Erbe. Fachrichtungen der Kunstgeschichte, Kultur- und Medienwissenschaften finden hier Expertise.
FDM-Strukturen und -Services werden und wurden in zahlreichen Forschungsprojekten entwickelt und genutzt. An den folgenden Projekten sind und waren Tübinger Forschende beteiligt. Je nach Art der eigenen Forschungsdaten können in den Projekten entwickelte Tools und/oder Expertise beim Datenmanagement hilfreich sein:
Virtuelle oder digitale Forschungsumgebungen sind Arbeitsplattformen, die dazu entwickelt wurden, es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu ermöglichen, an unterschiedlichen Standorten gleichzeitig gemeinsam zu Forschen.
Spacialist ist eine virtuelle Forschungsumgebung (VFU) für die Spatial Humanities, also alle raumbezogenen Geisteswissenschaften.
Informationsmanagement und Informationsinfrastruktur in Sonderforschungsbereichen (INF) kann als Teilprojekt bei Sonderforschungsbereichen (SFB) oder SFB/Transregio (TRR) der DFG beantragt werden. Sie dienen dazu, projektspezifische Datenmanagementkonzepte zu entwickeln und umzusetzen sowie die dazugehörige Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben.
Das Serviceprojekt Geowissenschaftliche und geoarchäologische Expertise und Forschungsmanagement des SFB 1070 - RessourcenKulturen ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt. Der SFB hat eine Laufzeit von 2013 bis 2025.
Informationsmanagement und Informationsinfrastruktur in Sonderforschungsbereichen (INF) kann als Teilprojekt bei Sonderforschungsbereichen (SFB) oder SFB/Transregio (TRR) der DFG beantragt werden. Sie dienen dazu, projektspezifische Datenmanagementkonzepte zu entwickeln und umzusetzen sowie die dazugehörige Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben.
Das INF-Projekt Heterogene Forschungsprimärdaten - Repräsentation und Verarbeitung im SFB 833 - Bedeutungskonstitution war in den Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt. Der SFB hatte eine Laufzeit von 2009 bis 2021.
SSHOC - Social Sciences & Humanities Open Cloud war ein EU-gefördertes Projekt in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit einem Förderzeitraum von 2019 bis 2022.
Ziel war es, eine Cloud für Forschende der Geistes- und Sozialwissenschaften zu entwickeln, in der Daten, Werkzeuge sowie Training für die Forschenden verfügbar und zugänglich sind.
EOSC-Hub Integrated Services For The European Open Science Cloud
EOSC-Hub - Integrated Services For The European Open Science Cloud war ein EU-gefördertes Projekt in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Förderlaufzeit war von 2019 bis 2020.
Ziel war es, ein großes Spektrum an Werkzeugen und Services europäischer Infrastrukturprojekte zusammenzubringen und diese über eine gemeinsame Integration sowie ein einheitliches Interface zugänglich zu machen.
PARTHENOS Pooling Activities, Resources and Tools for Heritage E-research Networking, Optimization and Synergies
PARTHENOS - Pooling Activities, Resources and Tools for Heritage E-research Networking, Optimization and Synergies war ein EU-gefördertes Projekt in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit einer Förderdauer von 2015 bis 2019.
Ziel war es, existierende Infrastrukturen miteinander zu verknüpfen und die Interoperabilität ihrer Dienste zu erhöhen. Dazu zählten die Entwicklung gemeinsamer Datenstandards und Forschungsprojekte sowie das Pooling von Diensten und Software.
CLARIAH-DE war ein durch das BMBF gefördertes Projekt innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften mit einer Laufzeit von 2019 bis 2021.
Ziel war es, die beiden Infrastrukturen CLARIN-D und DARIAH-DE zu einer gemeinsamen Forschungsdateninfrastruktur für die Geisteswissenschaften in Deutschland zu verbinden.
CLARIN-D Common Language Resources and Technology Infrastructure
CLARIN-D - Common Language Resources and Technology Infrastructure war ein durch das BMBF gefördertes Projekt in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Der Förderzeitraum war von 2016 bis 2020.
Ziel war es, eine Forschungsinfrastruktur für die Geistes- und Sozialwissenschaften zu schaffen, die Forschende bei der Nachnutzung bestehender Forschungsdaten unterstützt, Werkzeuge zur Analyse von eigenen und nachgenutzten Daten entwickelt und bereitstellt sowie Unterstützung beim Datenmanagement leistet.
LAPPS-CLARIN war ein durch die Mellon-Stiftung gefördertes Projekt innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Förderdauer war von 2016 bis 2018.
Das Zusammenarbeit hatte zum Ziel, Services der Projekte CLARIN sowie LAPPS Grid interoperabel und vom jeweils anderen Dienst aus zugänglich zu machen.
NaLiDa Zentrum für Nachhaltigkeit Linguistischer Daten
NaLiDa - Zentrum für Nachhaltigkeit Linguistischer Daten war ein durch die DFG gefördertes Projekt innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften mit einer Laufzeit von 2013 bis 2016.
Ziel war der langfristige Erhalt und die Bereitstellung von Sprachressourcen für Forschungsfragen.
ViCE Virtual Open Science Collaboration Environment
ViCE - Virtual Open Science Collaboration Environment war ein Landesprojekt in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit einer Förderdauer von 2016 bis 2018.
Ziel des Projekts war eine standardisierte und breit verfügbare Lösung für die Nutzung von Virtuellen Forschungsumgebungen (VFU).