Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2019 – 06.11.2019

Editorial

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,

seit mehreren Monaten verhandeln die baden-württembergischen Hochschulen mit der Landesregierung über einen neuen Finanzierungsvertrag. Das aktuelle Vertragswerk läuft Ende 2020 aus und eine Anschlussregelung für die Jahre bis 2025 ist das Ziel beider Seiten. Bislang verliefen die Verhandlungen allerdings außerordentlich ernüchternd. Bis Ende Oktober war die Landesregierung lediglich bereit, den Zuschuss an die Universitäten um etwa 1,3 Prozent pro Jahr zu erhöhen. 

Dieser Wert liegt nahe an der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zehn Jahre und würde damit real zu keiner Verbesserung unserer finanziellen Lage führen. Darüber hinaus ist das Land bereit, allen neun baden-württembergischen Universitäten insgesamt acht Millionen Euro Sondermittel pro Jahr zu überweisen. Mit diesem Geld sollen zusätzliche Anstrengungen finanziert werden, etwa in den Bereichen Digitalisierung, Innovation oder Klimaschutz. Kleines Geld für große Aufgaben. 

Die baden-württembergischen Universitäten sind seit vielen Jahren strukturell unterfinanziert. Auch wenn immer mal wieder zusätzliches Geld in die Hochschulen geflossen ist, blieb die Entwicklung bei weitem hinter dem rasanten Anstieg der Studierendenzahlen zurück. Das Dilemma wird deutlich, betrachtet man die Aufwendungen des Landes pro Studentin oder Student. Hier sank der Landeszuschuss pro Kopf und Jahr zwischen 1998 und 2017 um real 33 Prozent. Die baden-württembergischen Universitäten streiten nun für eine Trendumkehr. Am 17. und am 30. Oktober gingen Beschäftigte und Studierende auf die Straße, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Die Schere zwischen der gestiegenen Studierendenzahl und den gesunkenen Pro-Kopf-Ausgaben muss sich schrittweise schließen.

Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen, demographisch, ökonomisch und sozial. Der anstehende Wandel in der Automobilindustrie wird Zehntausende Jobs kosten. Es ist daher für die Zukunft des Landes und seiner Regionen unerlässlich, dort deutlich stärker zu investieren, wo das Neue entsteht und diese Zukunft entwickelt und gestaltet wird. Hierbei spielen die Universitäten und Hochschulen des Landes eine Schlüsselrolle.

Viel Vergnügen bei der Lektüre des Newsletters wünscht

Ihr
Professor Dr. Bernd Engler, Rektor


Forschung

Universität reagiert auf Kritik am Zentrum für Islamische Theologie

Das Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) an der Universität Tübingen sah sich in den vergangenen Monaten wiederholt Vorwürfen ausgesetzt, Kontakte zu Personen und Einrichtungen aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft zu pflegen. Eine interne Überprüfung habe bis zum heutigen Zeitpunkt keinerlei Belege erbracht, dass es – so der zentrale Vorwurf – ein „Netzwerk der Muslimbrüder“ am ZITh gebe, sagt Rektor Professor Bernd Engler. Trotzdem reagiert die Universität auf die Kritik am Zentrum für Islamische Theologie und stößt interne Diskussionsprozesse an. [mehr]

Neue Vernetzungsstrukturen für chinabezogene Forschung

Das im China Centrum Tübingen (CCT) angesiedelte BMBF-Projekt „ChinaForum Tübingen“ entwickelt seit 2018 Strategien zur Förderung von Kooperationen der Universität Tübingen mit China in den Bereichen Forschung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. [mehr]

„Rhetorik und Wissen“: Anschauliche Wissenschaftskommunikation im Fokus

Die Veranstaltungsreihe „Rhetorik und Wissen“ stellt die Anschaulichkeit von Wissenschaft in den Fokus. Bei der fünften Ausgabe führte der Vulkanologe Clive Oppenheimer dem Publikum eindrucksvoll vor Augen, welche Auswirkungen Vulkanausbrüche auf Gesellschaften haben, und ein Workshop bot Tübinger Forschenden die Möglichkeit, die eigenen kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern. [mehr]

Forschungsmeldungen

Drei ERC Starting Grants und ein Synergy Grant – Neue DFG-Forschergruppen – Erst der Einschlag von Meteoriten machte Leben auf der Erde möglich – Wie den letzten Mammuts eine einsame Insel zum Verhängnis wurde – Tübingen bestätigt Spitzenplatz im THE-Ranking [mehr]


Studium und Lehre

Der Studierendenrat Tübingen (StuRa): „Uns ist wichtig, dass Bildung kein Geld kostet.“

Der Studierendenrat Tübingen (StuRa) vertritt die Interessen aller Studierenden der Universität. Der StuRa setzt sich für studentische Projekte, kostenfreie Bildung und gute Studienbedingungen ein. Jonathan Dreusch, einer der Vorsitzenden des StuRas, gibt im Interview Einblicke in die Arbeit  und Anliegen des StuRas. [mehr]

Zwei neue Studiengänge an der Universität Tübingen

Mit dem Wintersemester 19/20 sind der Master-Studiengang „Data Science in Business and Economics“ und der Bachelor-Studiengang „Empirische Bildungsforschung und Pädagogische Psychologie“ gestartet. [mehr]

„Programmieren? Kein Problem!“ ‒ Universität Tübingen verleiht Lehrpreis

Der Lehrpreis der Universität Tübingen ging 2019 an Johannes Bleher, Dr. Thomas Dimpfl und Professor Joachim Grammig vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. In ihrem ausgezeichneten Projekt erlernen Studierende der Wirtschaftswissenschaften gleich zu Beginn ihres Studiums Grundkenntnisse des Programmierens und werden so an die Datenanalyse herangeführt. Bereits jetzt konnten Verbesserungen in den Klausurergebnissen der Vorlesungen festgestellt werden. [mehr]


Uni intern

Die Gesundheit der Beschäftigten bewahren und fördern

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist dafür da, dass die Beschäftigten der Universität Tübingen Rahmenbedingungen an ihren Arbeitsplätzen vorfinden, in denen sie ihre Tätigkeit gut und gerne ausführen. Gleichzeitig soll das BGM die Beschäftigten dazu befähigen, die eigene Gesundheit zu wahren und zu verbessern. BGM-Koordinatorin Annika Jahn spricht im Interview über ihre Arbeit. [mehr]


Alumni Tübingen

„Über die Ränder der Studienfächer hinausschauen, offen sein, nicht die bequemste Antwort suchen“

Hans-Joachim Lang studierte an der Universität Tübingen Germanistik, Kultur- und Politikwissenschaft und promovierte 1980 im Fach Germanistik. Von 1982 bis 2016 war Lang Redakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen, seit 2013 ist er als Honorarprofessor für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität tätig. Im September 2019 wurde Hans-Joachim Lang für seine Forschungen über Opfer des Nationalsozialismus mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Ein Interview von Simona Steeger. [mehr]


Leute

Neu berufen an die Universität Tübingen

Professorin Dr. Zeynep Akata (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) – Juniorprofessorin Dr. Cecilia Bruzelius (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) – Professor Dr. Stephan Dusil (Juristische Fakultät) – Juniorprofessor Dr. Christian Fischer (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) – Juniorprofessor Dr. Matthias Gehringer (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) – Professor Dr. Holger Zellentin (Evangelisch-Theologische Fakultät) [mehr]

Die Logik in allen ihren Aspekten

Zum Tode von Professor Dr. Dr. Walter Hoering ein Nachruf von Peter Schroeder-Heister [mehr]

Nestor seines Fachs: Ein renommierter Unfallchirurg und „seine BG“

Zum Tode von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Siegfried Weller ein Nachruf von Kuno Weise [mehr]

Virtuose auf dem Gebiet der zahnärztlichen Prothetik

Zum Tode von Professor Dr. Erich Körber ein Nachruf von Eva Engel [mehr]

Profilierter Vertreter der Allgemeinen Pädagogik

Zum Tod von Professor Dr. Klaus Prange ein Nachruf von Markus Rieger-Ladich [mehr]

Führender Vertreter des Fachs Nordameri-kanische Geschichte und Experte für Kanada

Zum Tode von Professor Dr. Udo Sautter ein Nachruf von Georg Schild [mehr]

Personalnachrichten (Rufe, Ehrungen, Jubiläen)

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Forum

Alfons Auer Ethik-Preis für frühere irische Präsidentin Mary McAleese

Die frühere Präsidentin der Republik Irland, Professorin Mary McAleese, ist mit dem diesjährigen „Alfons Auer Ethik-Preis“ der Universität Tübingen ausgezeichnet worden. Die Katholisch-Theologische Fakultät würdigte damit ihr Engagement als Christin und Wissenschaftlerin bei der Umsetzung ethischer Werte in der politischen Praxis. [mehr]

Die bunte Liga an der Uni

Seit Anfang der 1980er-Jahre gibt es bereits das Uni-Fußball-Turnier des Hochschulsports, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Die Teams hören auf so klangvolle wie kreative Namen wie „Terra Rossa“, „Kommando Horst Hrubesch“, „TüThe“, „Festung Tübingen“ und „Odyssee“. Teilweise nehmen die Mannschaften seit vielen Jahren am Turnier teil. Im Vordergrund steht der Spaß am Fußball. Johannes Baral sprach mit Alexander Leyh, der das Turnier seit dem Wintersemester 2001/2002 organisiert. [mehr]

Für eine Versachlichung der Klimaschutz-Debatte

Angestoßen durch die Aktionen von „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz haben sich im Februar 2019 bundesweit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammengeschlossen und „Scientists for Future“ gegründet. Der Biologe Dr. Matthias Stoll ist Mitbegründer der Regionalgruppe Tübingen. [mehr]

Meldungen Forum

Bundespräsident Steinmeier bei der 14. Weltethos-Rede – Ruth Scoralick neue Gleichstellungsbeauftragte – Das Akademische Orchester der Universität in Lambaréné – Zwei neue University of Tübingen Ambassadors – Das Tübinger Poupou wird erstmals in Neuseeland gezeigt – UB erfolgreich bei Förderausschreibung – Universität Mehrfachsieger beim Papieratlas 2019 [mehr]