Darüber hinaus werden stratigraphische Variationen in der stabilen Isotopenzusammensetzungen (δ18Ocarb, δ13Ccarb, δ15Norg, δ13Corg) von Karbonaten und Organik in den Sedimenten genutzt, um zeitliche Änderungen in der Produktivität, der Hydrologie und den Oberflächenwassertemperaturen des Gewässers zu rekonstruieren. Die Analyse der stabilen Isotope erfolgt in Kooperation mit Dr. Birgit Plessen vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam.
Ziel dieses Projektteils ist es, die Umweltentwicklung im Einzugsgebiet der Stadt Bad Waldsee und einhergehende Veränderungen in den beiden Seen sowie den menschlichen Einfluss auf das aquatische Ökosystem vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit hochaufgelöst nachzuzeichnen. Wir erwarten detaillierte Informationen über die Reaktion von Oberflächengewässern auf sich ändernde städtische Emissionen und die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) aquatischer Ökosysteme. Dabei sind klimatische Phasen wie die „Kleine Eiszeit“ (ca. 1550 bis 1850) und historische Entwicklungen wie Siedlungsintensifikation, Pestwellen und der Dreißigjährige Krieg von besonderem Interesse.