Studium

Ein Studiengang des Instituts für Rechtsextremismusforschung (IRex) wird derzeit entwickelt. Bis dahin lehren IRex-Mitarbeiter*innen im Rahmen von Studiengängen am Institut für Erziehungswissenschaft (IfE), am Institut für Medienwissenschaft (IfM) und Institut für Politikwissenschaft (IfP). Einzelne Veranstaltungen stehen für interessierte Studierende aller Fächer offen.

Studiengangsübergreifende Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2025

Anrechenbarkeit vorab klären!

Bitte beachten Sie: Sofern Ihnen die untenstehenden Veranstaltungen auf Alma in einem Modul Ihres Studiengangs angezeigt werden, ist die Anrechenbarkeit bereits geklärt. Für alle anderen Studierenden gilt: Klären Sie unbedingt die Anrechenbarkeit der IRex-Veranstaltungen vor Anmeldung mit der Studienfachberatung Ihres Studiengangs.

Seminar: Der NSU-Komplex und gesellschaftskritische Kämpfe gegen Rassismus

Im Seminar untersuchen wir den Komplex um das rechtsterroristische Netzwerk NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) im Kontext der Geschichte des Rassismus in Deutschland seit 1945. Zentraler Bezugspunkt dabei sind die Debatten und Kämpfe um Migration, in denen zum einen deutlich wird, wie Migrations- und Arbeitsregime Gesellschaft entlang rassistischer Kriterien strukturieren, in denen sich aber auch zeigt, wie diese Regime in sozialen Kämpfen und durch alltägliche Praktiken immer wieder unterlaufen und in Frage gestellt werden. Dabei soll zugleich ein gesellschaftskritischer Begriff von Rassismus entwickelt werden, der weder in vulgärmarxistischen Vorstellungen aufgeht (Rassismus als Instrument der Herrschenden zur Spaltung der Arbeiterklasse), noch Rassismus als bloße Diskriminierung individualisiert oder rassifizierende Kategorien (Schwarz, Weiß, race/“Rasse“, etc.) (re-)essenzialisiert.
Seminarleitung: Christian Obermüller | Weitere Infos und Anmeldung auf Alma

Seminar: Rechte (Jugend-)Gewalt - Theorien und (mediale) Vermittlung

Spätestens seit dem Sommer 2024 zeigt sich u.a. mit Angriffen auf CSDs ein enormer Anstieg rechter Gewalttaten. Neue rechte Jugendgruppen formieren sich. ‚Sind die 90er zurück?‘ – fragt man sich vielerorts. Eine Diagnose, welche rechte Gewalt und die rechtsterroristischen Anschläge in Halle 2019 und Hanau 2020 oder auch die geflüchtetenfeindlichen Angriffe in Heidenau 2015 fast zu vergessen haben scheint.
Rechte Gewalt stellt – weiterhin - ein drängendes gesellschaftliches Problem dar – wie auch eine konkrete Herausforderung und Aufgabe u.a. für Schule, Jugendarbeit, Gemeinwesenarbeit oder Beratung.
Im Seminar sollen zunächst theoretische und empirische Zugänge zu rechter Gewalt in den konkreten historischen Settings betrachtet werden (z.B. sog. „Baseballschlägerjahre“ (Bangel), NSU, Halle, Hanau). Danach soll die Vermittlung in den Fokus rücken: einerseits die mediale Darstellung (z.B. Filme, Literatur, Podcasts) andererseits auch Workshopkonzepte im Rahmen der politischen Bildung.
Die Teilnehmer*innen können eigene Konzepte, Materialien und Recherchen einfließen lassen.
Seminarleitung: Katja Sternberger | Weitere Infos und Anmeldung auf Alma

Seminar: Soziale Arbeit zwischen NS-Geschichte und extrem rechten Einflussnahmen

Das sozialarbeiterische Handeln ist und war politisch. Die professionskritische Auseinandersetzung der Sozialen Arbeit mit ihrer Geschichte und Verantwortung in der Zeit des Nationalsozialismus setzte erst ab den 1980er Jahren ein. Bis dahin waren Abwehr, Verdrängung und Leerstellen prägend (vgl. Steinacker 2017).
„Rassenhygienisches“, sozialrassistisches Denken hat allerdings auch das sozialarbeiterische Handeln orientiert und die Ausgrenzung und „Ausmerzung“ von gesellschaftlich als „minderwertig“ und „überflüssig“ klassifizierten Bevölkerungsgruppen aktiv befördert und durchgesetzt (z.B. Fürsorgerinnen im NS).
Keinesfalls unpolitisch ist die Soziale Arbeit auch heute: die Menschenrechtsorientierung markiert einen normativen und legalen Rahmen der Arbeit. Demgegenüber sind aktuelle Einflussnahmen bzw. „Landnahmeversuche“ der extremen Rechten auf Themen, Handlungsfelder und Angebote der Sozialen Arbeit anzusiedeln, die vom Einzug entsprechender Ideologeme als (Handlungs-)Orientierung der Studierenden und Fachkräfte bis hin zur Schaffung eigener Angebote insbesondere in ländlichen Räumen reichen können.
Im Seminar beschäftigen wir uns theoretisch und anhand von biografischen/ lokalen Fallbeispielen mit diesen Einflüssen der extremen Rechten auf die Soziale Arbeit, mit (der Reproduktion von) Ideologien der Ungleichheit/ Ungleichwertigkeit in Geschichte wie Gegenwart.
Seminarleitung: Katja Sternberger | Weitere Infos und Anmeldung auf Alma

Seminar: Verschobene Zeitlichkeiten – Trauma, Erinnerung und umkämpfte Geschichte

In Sigmund Freuds Kulturtheorie sowie Walter Benjamins Konzept der Jetztzeit ist sowohl die traumatische Gewalt der Kulturgeschichte festgehalten als auch die Möglichkeit des Eingedenkens vergangenen Leids und der Aufhebung der Gewalt. Beide stellen dabei ein Moment der Verstörung des Zeitlichen ins Zentrum ihrer Konzeptionen: das Disruptive und Überwältigende der Gewalt zerstöre subjektive Erfahrungsfähigkeit und verunmögliche damit Erinnerung; es bleibt als Nicht-Erinnerung virulent und unterliegt als unbewusstes Movens dem weiteren geschichtlichen Verlauf.
Nach einer einleitenden Beschäftigung mit den entsprechenden Überlegungen Freuds und Benjamins werden diese auf den Nationalsozialismus (NS) bezogen. Dabei muss zwischen den Erfahrungen und Folgen des NS aufseiten der Täter und jenen aufseiten der Opfer sowie deren jeweiligen Nachkommen differenziert werden. Wie schreibt sich das Traumatische ein und fort? Wo kann sinnvollerweise von Trauma gesprochen werden, wo nicht? Wie tradiert sich Antisemitismus? Inwieweit helfen die trauma- und erinnerungstheoretischen Überlegungen dabei, den gegenwärtigen (Post-7. Oktober-)Antisemitismus besser zu verstehen?
Schließlich untersuchen wir den Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe in den Deutschlands nach 1945. Dabei wird insbesondere der Nexus aus Erinnerungsabwehr und Fortleben des Antisemitismus von Interesse sein – sei es im Antizionismus der DDR oder der Begeisterung westdeutscher Eliten für Martin Walsers Rede von der „Moralkeule“ Auschwitz, in den Debatten um ein Holocaust-Mahnmal oder den aktuellen antiisraelischen Angriffen auf das Erinnern an die Opfer der Shoah.
Seminarleitung: Christian Obermüller | Weitere Infos und Anmeldung auf Alma

Gesamtverzeichnis der Lehrveranstaltungen des IRex

Alle Lehrveranstaltungen des IRex können Sie auf Alma einsehen:

Lehrveranstaltungen ansehen

Studium Generale

Studium Generale im Wintersemester 2025/26

Im Wintersemester 2025/26 findet die Studium-Generale-Reihe des IRex unter dem Titel „Extreme Rechte auf dem Vormarsch – Analysen, Reaktionen, Gegenwind" dienstags um 19 Uhr c.t. im Kupferbau, Hörsaal 25 statt. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Studium Gernerale im Wintersemester 2024/25

Im Wintersemester 2024/25 fand die erste Studium-Generale-Reihe des IRex unter dem Titel „Rechtsextremismus: Erforschen und Entgegentreten“ im Kupferbau statt. Mehr Informationen dazu und die Aufzeichnungen der Veranstaltungen finden Sie auf unserer Aktuell-Seite.

Zu den Aufzeichnungen