Movila lui Deciov
Die archäologischen Untersuchungen fanden vom 22. Juli bis zum 5. September 2023 statt. Ziel der Arbeiten in dieser Kampagne war es, den Grabungsschnitt AB der letzten Jahre mit einer Größe von 4,5x10 Metern nach Südosten um eine neue Grabungsfläche (Schnitt C) von 3x10 Metern zu erweitern. Somit beträgt nun die gesamte untersuchte Fläche 7,5x10 m.
Aus den durchgeführten Untersuchungen geht hervor, dass in der Nachkriegszeit zwei Schnitte von archäologischen Leien mit einer Breite von ca. 80 cm durchgeführt wurden, die parallel zum Kanal des von uns untersuchten Gebiets auf der Nordost-/Südwestachse verlaufen. Diese betrafen die neolithischen Komplexe der zwei frühneolithischen Besiedlungsphasen.
Die Ergebnisse der Ausgrabung von 2023 bestätigen die Existenz eines Grabkomplexes, der zum Übergang vom Spätneolithikum zur frühen Kupferzeit, am Schnittpunkt der Theiß- und Tiszapolgár-Kultur gehört. Konkret wurde in der Erweiterung C Restze einer Bestattung identifiziert, die aus Teilen eines Schädels und fragmentierten unteren Gliedmaßen besteht und nach Tiefe und Ausrichtung zu der Gruppe der spätneolithischen/kupferzeitlichen Gräber gehört, die in den Vorjahren im AB-Schnitt dokumentiert wurden.
Im nordöstlichen Sektor der Erweiterung wurde in einer Tiefe von etwa 50 cm unter der Bodenoberfläche eine frühneolithische Baustruktur dokumentiert, die zur letzten neolithischen Besiedlungsphase an dem Platz gehört. Dieser Bau blieb zunächst unausgegraben und soll in der Kampagne 2024 untersucht werden.
Wichtige Ergebnisse lieferten die unteren Schichten der frühneolithischen Besiedlung. Ein im vergangenen Jahr in Teilen aufgedecktes Haus konnte nun auf größerer Fläche freigelegt werden. Die Breite dieses rechteckigen, mit Fundamentgräben versehenen Hauses beträgt 5m, und im mittleren Bereich teilte eine Innenwand diese Struktur in zwei etwa gleichgroße Räume.
Auf dem Boden des Hauses wurden Fragmente von mehr als fünf Keramikgefäßen gefunden, die unter den verbrannten Dach- und Wandresten eingeschlossen waren. Auch ein Ofen, der sich im Inneren der Wohnung befand, wurde dokumentiert. In dem Wohnhaus wurden zudem mehrere Artefakte geborgen, darunter eine Reihe von Werkzeugen aus Feuerstein, die zusammen aufbewahrt wurden. Die Bodentiefe dieses Hauses liegt etwa 1,10 m unter dem heutigen Bodenniveau.
Etwa 1,20m südlich des Fundamentgrabens konnte ein weiteres Haus dokumentiert werden, das parallel zu diesem, in derselben Tiefe und mit derselben Ausrichtung lag. Die Außenwand und eine der Innenwände dieser Baustruktur, die sich bis in das südwestliche Profil hinein erstreckt, konnten freigelegt werden. In einer Ecke des Hauses wurde ein großes, vollständig erhaltenes Vorratsgefäß freigelegt, das an Ort und Stelle gefunden wurde und in der Kampagne des nächsten Jahres restauriert werden soll. Ebenfalls aus diesem Bereich stammt ein Satz von drei geschliffenen Steinäxten, die wahrscheinlich in einem gemeinsamen Bündel aufbewahrt wurden. Die Untersuchung dieses zweiten Hauses soll fortgesetzt werden, indem der Grabungsschnitt nach Südwesten erweitert wird.
In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der letzten beiden Jahre lässt sich feststellen, dass im frühesten Horizont, an der Basis der Stratigraphie, die Überreste von drei rechteckigen Bauten identifiziert wurden, die parallel zueinander angeordnet sind, mit einem Korridor von etwa 1,10-1,20 m zwischen ihnen. Dies ist eine sehr wichtige Beobachtung, da es sich um den frühesten Fall einer geordneten Anordnung von Häusern in der Region handelt und auf die Existenz einer organisierten Struktur der Wohnanordnung in der gesamten Siedlung hindeutet, die von einem Umfassungsgraben begrenzt wird, dem ersten, der nördlich der Donau nachgewiesen wurde.
Im südwestlichen Siedlungsbereich wurde auf ein deutliches Signal in der geomagnetischen Messung ein weiterer kleiner Grabungsschnitt von 2x3m angelegt. Diese Fläche liegt etwa 95m südwestlich unseres Hauptschnittes. Bei dieser Untersuchung wurden die Überreste einer oberirdischen Behausung aus dem Spätneolithikum sowie weitere frühneolithische Siedlungsgruben entdeckt.