Europäische Geschichte

Umkämpftes Nachleben

In meiner Dissertation rekonstruiere ich die Geschichte des Nachlebens Walter Benjamins entlang der Konflikte um seine zerstreuten Archive. (Robert Pursche)

Who Cares? Negotiating Gender and Society at Spain’s Sickbeds 1930-1948

Die Studie untersucht am Beispiel der Krankenfürsorge aus geschlechterhistorischer Perspektive Spaniens gesellschaftlichen Übergang von der Restauration zu Zweiter Republik, Bürgerkrieg und Franquismus. Krankenfürsorge wird dabei als sozialer Raum verstanden, in dem konkurrierende Gesellschaftsentwürfe ausgehandelt und in gegenderten (Arbeits-)Alltag übersetzt wurden. (Katharina Seibert)

Frauenkörper, Gesundheit und die weibliche sexuelle Revolution in Großbritannien und Westdeutschland, ca. 1968-1989

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Rolle der britischen und westdeutschen Frauenbewegungen bei der Aushandlung neuer Vorstellungen von Sexualität, Körperlichkeit und Gesundheit zwischen 1968 und 1989. Mit dem Fokus auf die Mechanismen der Wissensproduktion und -transformation bricht das Projekt mit der Meistererzählung der „sexuellen Revolution“ und rückt stattdessen die unterschiedlichen Konzeptionen und Deutungskämpfe von Sexualität und Körperlichkeit innerhalb der Frauenbewegungen in den Vordergrund. (Kassandra Hammel)
 

Europe Debate

Between national spaces of historical enquiry on the one hand and global history on the other: What are European history’s contributions to understanding the past – and the present? What are its challenges at present, and how can they be met? (Sonja Levsen)

Autorität und Demokratie

Das von der Volkswagen Stiftung geförderte Projekt (2011-2022) beleuchtete in komparativer Perspektive den Einfluss unterschiedlicher Vergangenheitsdeutungen und Demokratiekonzepte auf westdeutsche und französische Erziehungsdebatten nach 1945. Dem etablierten Narrativ vermeintlich spezifisch deutscher „autoritärer Traditionen“ setzte es neue Interpretationen des Verhältnisses von Demokratie und Erziehung nach 1945 entgegen. (Sonja Levsen)

Transgressing Bodies – Subverting Knowledge

Das medizinische Wissen für geschlechtsangleichende Maßnahmen entstand im langen 19. Jahrhundert in unterschiedlichen medizinhistorischen Kontexten und mit verschiedenen (Behandlungs-)Zielen. Im Zentrum dieser Studie stehen die Akteur:innen, die dazu beigetragen haben, dieses Wissen für Trans*Gender-Medizin anschlussfähig zu machen sowie die Frage, wie im Spannungsfeld zwischen medizinischer Forschung und gesellschaftspolitischen Entwicklungen die Körper von Trans*Personen zur Projektionsfläche für die Aushandlung heterosexueller Männlichkeit und Weiblichkeit sowie ihrer Subversionen wurden. (Katharina Seibert)
 

FemMag – Feminist Magazines in Western Europe

Das Projekt befasst sich mit westeuropäischen Zeitschriften, die seit den 1970er Jahren aus den Bewegungen des Second Wave Feminism hervorgingen. In einer Datenbank werden zunächst Informationen zu den vielfältigen Zeitschriften erfasst. Eine Webpräsenz mit Beiträgen von Expert*innen verbindet nationale Überblicke mit transnationalen thematischen Perspektiven. (Kassandra Hammel & Sonja Levsen)
 

Wassersuche jenseits moderner Infrastrukturen im 19. und 20. Jahrhundert

Ich untersuche Praktiken und Wissensbestände der Wassersuche, insbesondere in imperialen Expansionsbewegungen seit dem späten 19. Jahrhundert und bis ins Zeitalter der Dekolonisation hinein. Dabei konzentriere ich mich auf wasserarme Regionen im Südwesten Afrikas, im Osten Afrikas sowie in den USA. Es geht mir also um eine Wissens- und Umweltgeschichte der Wassersuche in transimperialer Perspektive. (Robert Pursche)
 

Sehepunkte im Wandel

Die Geschichte der Bundesrepublik ist in Bewegung. Im März 2024 haben über 30 Historiker:innen in Tübingen darüber diskutiert, wie sich unser Verständnis grundlegender Wandlungsprozesse der Bundesrepublik verändert, welche Geschichten wir heute über sie erzählen (müssen) – und wie wir diese Geschichte(n) heute erzählen können. Ein Sammelband ist in Vorbereitung. (Sonja Levsen)