Institute of Medieval History

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2017

Die Anmeldung zu den Seminaren erfolgt über das Campus-System (Regelungen für die Online-Anmeldung). Bei Fragen zur Online-Anmeldung wenden Sie sich bitte an: onlineanmeldung[at]histsem.uni-tuebingen.de

Änderungen möglich.

Vorlesungen

PD Dr. Thomas Kohl
Die Entstehung Deutschlands und Frankreichs
2 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 19.04.2017
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Entstehung zweier wichtiger europäischer Reiche bzw. Staaten mit gemeinsamen Wurzeln. Dabei verfolgt sie zwei Ansätze: Erstens beschäftigt sie sich mit den Vorstellungen in der Forschung und der Öffentlichkeit darüber, wann und wie diese beiden Nationen entstanden und behandelt die dahinter stehenden Konzepte von Ethnizität, Nation, Volk, Staatlichkeit, Sprachgemeinschaft etc. Hier sind und waren Zeiträume von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert in der Diskussion, die durch aktuelle politische Entwicklungen wieder an Fahrt gewonnen hat. Zweitens behandelt die Vorlesung die Zeit von der Auflösung des karolingischen Großreichs bis ins 11. Jahrhundert und damit den Zeitraum, der heute in der Forschung überwiegend als entscheidend für die Entstehung beider Reiche gehalten wird. Der Fokus liegt hier auf Momenten des Konflikts und Kontakts, aber auch ein Gesamtüberblick über die Ereignisse und Entwicklungen dieses Zeitraums wird geboten.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) im Master-Studiengang: mit 30min. mündlicher oder 4st. schriftlicher Prüfung: 6 ECTS-LP

Prof. Dr. Ellen Widder

Ansätze zu einer Globalgeschichte des Spätmittelalters (Teil 2)
2 st., Do 12:00–14:00
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 27.04.2017
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Globalisierung ist in der deutschen Geschichtswissenschaft als Forschungskonzept der Globalgeschichte angekommen. Allerdings blieben das Mittelalter und die Mittelalterforschung davon bislang weitgehend ausgeklammert, da diese Epoche in wesentlichen Teilen als ein „europäisches Phänomen“ angesehen wurde und immer noch wird. Dies hat wissenschaftsgeschichtliche Gründe, ist aber auch ein Problem der Wahrnehmung und nicht zuletzt der Quellensprache(n). In dieser Vorlesung sollen Wege „aus Europa hinaus“ gesucht, neue theoretische Ansätze vorgestellt und für das Mittelalter an konkreten Beispielen kritisch diskutiert werden. Während im vergangenen Semester vor allem das 13. und frühe 14. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf Eurasien behandelt wurde, folgt in diesem Semester das 14. und 15. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf Eurafrika.

Literatur: John Coatsworth u.a.: Global Connections. Politics, Exchange, and Social Life in World History, Bd. 1 (bis 1500), Cambridge 2015; Sebastian Conrad: Globalgeschichte: Eine Einführung, München 2013; Die Welt 1250 – 1500, hg. v. Thomas Ertl und Michael Limberger, Wien 2009 (Globalgeschichte. Die Welt 1000 – 2000 2); Thomas Ertl: Seide, Pfeffer und Kanonen. Globalisierung im Mittelalter, Darmstadt 2008 (Geschichte erzählt 10).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) im Master-Studiengang: mit 30min. mündlicher oder 4st. schriftlicher Prüfung: 6 ECTS-LP

 

Repetitorium

Dr. des. Annette Grabowsky
Das frühe Mittelalter (500–1050)
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 0.02 (Verfügungsgebäude Wilhelmstr. 19)
Beginn: 20.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Repetitorium möchte einen Überblick über grundlegende Ereignisse und Strukturen des frühen Mittelalters vermitteln. Zur Vertiefung werden außerdem Schlüsselquellen gelesen (in der Regel in Übersetzung) und wichtige Forschungsprobleme angesprochen.

Literatur: Hans-Werner Goetz, Europa im frühen Mittelalter. 500–1050 (Handbuch der Geschichte Europas 2, Stuttgart 2003); Peter Hilsch, Das Mittelalter – die Epoche (UTB Basics Geschichte 2576, Konstanz 32012).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP kombiniert anrechenbar) mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 3 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder als Einzelleistung im Wahlbereich im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre)

 

Proseminare (inklusive obligatorischem Tutorium)

PD Dr. Thomas Kohl
Kleine Welten: Leben auf dem Land im frühen Mittelalter
3 st., Mo 10:00–12:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2017
Di 13:00–14:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Proseminar behandelt das Leben abseits der Städte, Pfalzen und Klöster und beschäftigt sich mit Fragen der alltäglichen Lebensgestaltung im frühen Mittelalter, insbesondere im Karolingerreich. Dabei geht es um Fragen des unmittelbaren Lebensunterhalts – die Landwirtschaft und ihre Organisation, Handel und Gewerbe -, aber auch um Fragen der Mentalität, des Glaubens und der Religiosität, der Konfliktbehandlung und der Integration in die weltlichen und kirchlichen Hierarchien der Zeit. Anhand dieser Themenfelder führt das Proseminar in die Methoden und die Quellen der mittelalterlichen Geschichte ein.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. des. Annette Grabowsky
Ludwig der Blinde und der Kampf um das Erbe der Karolinger (Gruppe 1)
3 st., Di 10:00–13:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2017
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (25.07.2017, 10 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 15.09.2017.

Inhalt: Ludwig der Blinde († wohl 928) gehört sicherlich nicht zu den bekanntesten Vertretern der Familie der Karolinger. Sieht man genauer hin, wird seine Herrschaftszeit um 900 jedoch zu einem Untersuchungsobjekt, das ebenso spannend ist wie die Zeit Karls des Großen: Es handelt sich um eine Zeit bedrohter Ordnung, in der Handlungsoptionen unsicher geworden sind und äußere Bedrohungen, etwa durch Normannen, die Herrschaft zusätzlich erschweren. Ludwig versuchte, trotz des Auseinanderbrechens karolingischer Herrschaft seit dem Ende des 9. Jahrhunderts das Erbe der Karolinger zu behaupten – sowohl in seinem eigenen Reich in Niederburgund und der Provence als auch in Italien. Und seine Ansprüche waren keineswegs bescheiden: In Rom wurde er 901 zum Kaiser gekrönt, möglicherweise war er durch eine Heiratsallianz mit dem byzantinischem Kaiser verbunden. Zahlreich waren jedoch seine Konkurrenten, etwa Berengar von Friaul, der ähnliche Ziele verfolgte und Ludwig schließlich blenden ließ. Aufgrund ihrer großen Themenvielfalt eignet sich die Herrschaftszeit Ludwigs daher sehr gut für die Vermittlung von Grundzügen (früh-)mittelalterlicher Geschichte. Zugleich wird in diesem Seminar eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 42014); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011); zu den Karolingern: Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828: Beck Wissen, München 2014). Dieses Werk ist verpflichtend begleitend zum Seminar zu lesen und schriftlich zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: GymPO und B. A.: 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2017); B. Ed.: 7 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Testat, Hausarbeit bis zum 15.09.2017)

Dr. des. Annette Grabowsky
Ludwig der Blinde und der Kampf um das Erbe der Karolinger (Gruppe 2)
3 st., Di 18:00–21:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2017
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (25.07.2017, 18 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 15.09.2017.

Inhalt: Ludwig der Blinde († wohl 928) gehört sicherlich nicht zu den bekanntesten Vertretern der Familie der Karolinger. Sieht man genauer hin, wird seine Herrschaftszeit um 900 jedoch zu einem Untersuchungsobjekt, das ebenso spannend ist wie die Zeit Karls des Großen: Es handelt sich um eine Zeit bedrohter Ordnung, in der Handlungsoptionen unsicher geworden sind und äußere Bedrohungen, etwa durch Normannen, die Herrschaft zusätzlich erschweren. Ludwig versuchte, trotz des Auseinanderbrechens karolingischer Herrschaft seit dem Ende des 9. Jahrhunderts das Erbe der Karolinger zu behaupten – sowohl in seinem eigenen Reich in Niederburgund und der Provence als auch in Italien. Und seine Ansprüche waren keineswegs bescheiden: In Rom wurde er 901 zum Kaiser gekrönt, möglicherweise war er durch eine Heiratsallianz mit dem byzantinischem Kaiser verbunden. Zahlreich waren jedoch seine Konkurrenten, etwa Berengar von Friaul, der ähnliche Ziele verfolgte und Ludwig schließlich blenden ließ. Aufgrund ihrer großen Themenvielfalt eignet sich die Herrschaftszeit Ludwigs daher sehr gut für die Vermittlung von Grundzügen (früh-)mittelalterlicher Geschichte. Zugleich wird in diesem Seminar eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 42014); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011); zu den Karolingern: Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828: Beck Wissen, München 2014). Dieses Werk ist verpflichtend begleitend zum Seminar zu lesen und schriftlich zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: GymPO und B. A.: 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 15.09.2017); B. Ed.: 7 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Testat, Hausarbeit bis zum 15.09.2017)

Dr. Denis Drumm
Das Reformpapsttum im 11. Jahrhundert
3 st., Mi 12:00–13:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 26.04.2017
Do 16:00–18:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 20.04.2017
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (27.07.2017, 16 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 29.09.2017.

Inhalt: Nachdem die Päpste des 10. und des frühen 11. Jahrhunderts besonders unrühmlich in die Geschichte des Mittelalters eingegangen waren, lässt sich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts dagegen eine Gruppe von Päpsten finden, der die moderne Forschung den Titel der Reformpäpste verliehen hat. Seither stehen diese Stellvertreter Petri geradezu als Symbol mehrerer Entwicklungen, die sich gleichzeitig innerhalb von Kirchen und Klöstern, aber auch auf Reichsebene vollzogen hatten. Doch wer waren diese Päpste? Welche Ideale werden ihnen zugesprochen? Was machten sie anders als ihre Vorgänger? Und was hat dies alles mit dem inflationär gebrauchten Begriff der Reform zu tun? Auf diese und weitere Fragen sollen im Seminar gemeinsam Antworten erarbeitet werden. Gleichzeitig gilt es zentrale Begrifflichkeiten rund um die Kirchenreform kennenzulernen und kritisch zu beurteilen. Anhand einiger Beispiele aus diesem Themenbereich wird eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Uta-Renate Blumenthal, Gregor VII.: Papst zwischen Canossa und Kirchenreform, Darmstadt 2001. Horst Fuhrmann, Die Päpste. Von Petrus bis Benedikt XVI., München 2005. Werner Goez, Kirchenreform und Investiturstreit: 910 – 1122, Darmstadt 2008. Klaus Herbers, Geschichte des Papsttums im Mittelalter, Darmstadt 2012. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. Thomas Wozniak
Städtebünde im Spätmittelalter
3 st., Mo 13:00–16:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Um ihre Interessen durchzusetzen, schlossen Städte sich im Laufe des Mittelalters zu Städtebünden zusammen. Diese verschiedenen Bünde, wie der Lombardische Städtebund, der Rheinische Städtebund oder der Schwäbische Städtebund bildeten starke politische Akteure, die sich gegen andere Herrschaftsformen durchzusetzen verstanden. Auch die Handelsgemeinschaften, der „Hansen“, sind eng mit der Entwicklung der beteiligten Städte verbunden. Diese Städtebünde bilden den thematischen Hintergrund, um in die Probleme der mittelalterlichen Geschichte und die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen. Dabei stehen vor allem methodische Fragen, das Referat und das Anfertigen einer wissenschaftlichen Hausarbeit im Vordergrund.

Literatur: Jahnke, Carsten: Die Hanse. Stuttgart 2014; Maurer, Helmut (Hg.): Kommunale Bündnisse Oberitaliens und Oberdeutschlands im Vergleich. Sigmaringen 1987; Gilomen, Jörg: Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, München 2013. Methodisch: Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719). Stuttgart 1993.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

 

Übungen

Petra Seckinger
Wie „Engel auf Erden”: Holy men, frühes Mönchtum und Askese
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
20.04.2017–11.05.2017
Blocksitzung: Fr, 12.05.2017, 09:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Blocksitzung: Sa, 13.05.2017, 09:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
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Bemerkungen: Für die Quellenlektüre sind gute Lateinkenntnisse erforderlich. In der ersten Sitzung wird den Teilnehmer_innen bereits Material zur Verfügung gestellt, das (in Gruppen) bis zur Blockphase, die Mitte Mai stattfinden wird, erarbeitet werden soll. Die Übung setzt sich aus insgesamt 4 Einzelsitzungen und einer zweitägigen Blockveranstaltung Mitte Mai (12.05./13.05.2017) zusammen. Die Teilnahme an diesem Kompaktblock ist verpflichtend! Termine der Einzelsitzungen (10 c.t. – 12 Uhr): 20.04.; 27.04.; 04.05.; 11.05. Blockveranstaltung: 12.05.2017 und 13.05.2017 (jeweils voraussichtlich von 9 c.t. – 16 Uhr)

Inhalt: Holy men, Wüstenväter, Eremitinnen/Eremiten (altgr. ér?mos: Einöde, Wüste), Anachoretinnen/Anachoreten (altgr. anach?rein: sich zurückziehen) – wer sich mit den Ursprüngen und Anfängen christlicher Askese beschäftigt, stößt auf eine Vielzahl von Bezeichnungen für Menschen, die sich im 3. und 4. Jahrhundert zuerst in die oberägyptische Wüste und später auch in abgeschiedene Gegenden Kleinasiens, Syriens und Palästinas zurückzogen, um „wie Engel auf Erden“ in vollständiger Abkehr von der Welt und unter größtmöglichem Verzicht auf soziale Bindungen einen Zustand vollkommener Leidenschaftslosigkeit und Genügsamkeit zu erreichen. Von der städtischen Gesellschaft und den kirchlichen Strukturen abgeschieden, lebten die Asketinnen und Asketen in Höhlen, Hütten oder Ruinen, widmeten sich dem Gebet, der Buße und Kontemplation und versuchten, durch strenges Fasten, sexuelle Enthaltsamkeit und Kasteiung ihre körperlichen Bedürfnisse auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Übung richtet sich an alle Studierenden, die sich näher mit den Eigenarten der eremitischen Lebensform befassen möchten, sich für Ursprung, Inhalte und Ziele der christlichen Askese interessieren und zugleich einen Überblick über die Anfänge und frühe Entwicklung des christlichen Mönchtums erhalten wollen. In einem einführenden Teil (4 Einzelsitzungen) sollen die Übungsteilnehmer_innen mit Hilfe ausgewählter Literatur einen ersten inhaltlichen und chronologischen Überblick erhalten, bevor sie die Thematik in einer zweitägigen Blockphase anhand verschiedener Quellentexte und weiterer Literatur vertiefen.

Literatur: Brown, Peter: Die Keuschheit der Engel. Sexuelle Entsagung, Askese und Körperlichkeit im frühen Christentum, München 1991. Elm, Susanna: Virgins of God. The Making of Asceticism in Late Antiquity, Oxford 1994. Harmless, William: Desert Christians. An Introduction to the Literature of Early Monasticism, Oxford 2004. Rapp, Claudia: Early Monasticism in Egypt. Between Hermits and Cenobites, in: Melville, Gert/Müller, Anne (Hg.): Female vita religiosa between Late Antiquity and the High Middle Ages. Structures, Developments and Spatial Contexts, Berlin 2011, S. 21–42. Weitere Literatur wird in den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Federico Montinaro / Dr. Warren Pezé
Häresie im ersten Jahrtausend, Abendland und Byzanz
2 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 002 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 19.04.2017
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Bemerkungen: Einschlägige Auszüge aus Quellen und Literatur sowie weiteres Material zur Übung werden im Laufe des Semesters zur Verfügung gestellt. Altgriechisch- und Lateinkentnisse sind erwünscht, nicht aber zwingend erforderlich.

Inhalt: Die Entstehung der Begriffe „Orthodoxie“ und „Häresie“ ist in der frühchristlichen Apologetik eingebettet. Jedoch gewinnt mit der Konversion des römischen Reiches unter Konstantin I. (306–37) religiöser Dissens eine neue politische und soziale Dimension. Die antike Kultur des Dialogs erlebt tiefe Veränderungen und kirchliche Konflikte laufen die ganze Gesellschaft durch. Der „rechte Glauben“ wird von nun an in Konzilen – Versammlungen von Bischöfen mit mehr oder weniger ökumenischen Ansprüchen – definiert, die vom Kaiser und König beeinflusst und bestätigt werden. Häretiker werden dabei verfolgt, verurteilt, exkommuniziert, verbannt, um die Ordnung zu retten. Die Übung fokussiert einerseits auf Rom und die karolingische Welt, anderseits auf das byzantinische Reich (Konstantinopel) und die östlichen Christen, mit vergleichendem Blick auf Entwicklungen in den anderen abrahamischen Religionen, Judentum und Islam.

Literatur: Byzantine orthodoxies. Papers from the Thirty-sixth Spring Symposium of Byzantine Studies, University of Durham, 23–25 March 2002, hg. von A. Louth und A. Casiday, Aldershot, 2006. C. Caldwell Ames, Medieval Heresies. Christianity, Judaism, and Islam, Cambridge 2015. D. Ganz, „Theology and the organisation of though“, New Cambridge Medieval History, hg. von R. McKitterick, Cambridge, 1995, S. 758–785. Heresy and Identity in Late Antiquity, hg. von E. Iricinschi und H. M. Zellentin, Tübingen, 2008. C. Humfress, Orthodoxy and the Courts in Late Antiquity, Oxford, 2008. N. Zeddies, Religio et sacrilegium. Studien zur Inkriminierung von Magie, Häresie und Heidentum (4.-7. Jahrhundert), Frankfurt/Main, 2003 (Euro päische Hochschulschriften, R. III. Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, 964).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Dr. des. Annette Grabowsky
Einführung in die Lektüre mittellateinischer Texte: Annalistik in der Zeit Karls des Großen
2 st., Mi 16:00–18:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2017
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Latein der mittelalterlichen Quellen weist vielfach deutliche Unterschiede zu dem Latein auf, das aus Schule und Latinumskursen bekannt ist: Die Regeln der Grammatik werden weniger streng befolgt, alternative Schreibweisen erfordern einen anderen Blick auf den Text, neue Wörter bereichern den klassischen Wortschatz. In dieser Übung soll ein Überblick über die Besonderheiten des Mittellateins geboten werden. Im Zentrum der wöchentlichen Arbeit wird daher die gemeinsame Lektüre und Übersetzung mittellateinischer Texte stehen, was nicht zuletzt auch die Möglichkeit bietet, die bislang erworbenen Lateinkenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen (etwa zur Vorbereitung auf die Proseminarklausuren). Gelesen werden sollen historiographische Quellen aus der Zeit Karls des Großen, so dass diese Übung nicht nur Lektürefähigkeiten vermittelt, sondern außerdem als Einführung in eine wichtige mittelalterliche Quellenart, die Annalen, sowie in die Herrschaft des berühmtesten Karolingers dient.

Literatur: Monique Goullet/Michel Parisse, Lehrbuch des mittelalterlichen Lateins für Anfänger (Hamburg 2010). Zu Karl dem Großen und den Karolingern: Wilfried Hartmann, Karl der Große (Urban-Taschenbücher 643, Stuttgart 22015); Matthias Becher, Karl der Große (Beck’sche Reihe 2120. Beck Wissen, München 52007); Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828: Beck Wissen, München 2014). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 3 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) im Grundmodul 1 4 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) im Grundmodul 3 Modulprüfung (Grundmodul 1) in Form einer 2st. Klausur am Ende des Semesters möglich

Christoph Haack, M. A.
Grenzen des Wachstums: Das Ende der Expansion des Karolingerreiches um 800
2 st., Di 10:00–12:00
Ort: Raum 004 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 18.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Mit der Krönung Pippins I. 751 hatte sich eine neue Herrscherfamilie im Frankenreich etabliert, die Historiker als „Karolinger“ bezeichnen. Parallel zu ihrem Aufstieg und der Festigung ihrer Herrschaft erweiterte diese Familie ab ca. 730 ihren Herrschaftsbereich kontinuierlich. Karl der Großen (768–814) dehnte die Grenzen des Reiches über diejenigen des alten Merowingerreiches hinaus aus, eroberte das Langobardenreich in Italien, unterwarf die Sachsen und Teile Kataloniens. Mit den Feldzügen gegen die Awaren im Karpatenbecken endete diese enorme Expansion Ende des 8. Jahrhunderts aus moderner Perspektive abrupt. Die Übung betrachtet Krieg und Kriegführung allgemein im 8. Jahrhundert, speziell wird sie der Frage nach dem Ende der Ausdehnung des Karolingerreiches nachgehen. Geübt wird der Umgang sowohl mit Forschungsliteratur als auch mit lateinischsprachigen Quellen, die zum Teil in der Originalsprache gelesen werden.

Literatur: Timothy Reuter, Plunder and Tribute in die Carolingian Empire. Transactions of the Royal Historical Society, Ser. 5, 1985, S. 75–94. – Malte Prietzel, Krieg im Mittelalter (Darmstadt 2006), S. 9?28.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Andreas Öffner, M. A.
Krise und Reform: Schlüsseltexte aus den Jahren 828/9 in ihrer handschriftlichen Überlieferung
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse sind Teilnahmevoraussetzung.

Inhalt: Düster waren die Zeichen der Zeit, die sich den Menschen im Frankenreich der späten 820er Jahre darstellten: An den Grenzen wüteten Feinde, und im Inneren Mißernten und Seuchen, in deren Folge Mensch und Vieh zugrunde gingen. Am Hof des Kaisers, Ludwigs des Frommen, deutete man all dies als Strafe Gottes, der erzürnt war über die Sündhaftigkeit der Menschen. Mit der Aufgabe, die Wurzeln der Probleme im Einzelnen zu benennen und Auswege aufzuzeigen, wurden – als Experten für den göttlichen Willen – Bischöfe betraut, die sich dazu an vier Orten im Reich versammeln und beraten sollten. Sie lieferten mehr als eine Problemdiagnose: Neben konkreten Lösungsvorschlägen umfasste ihre Antwort ein abstraktes Modell, das im Rückgriff auf die »Zwei-Gewalten-Lehre« des Papstes Gelasius († 496) weltliche und geistliche Verantwortung auf neue Weise in Beziehung setzte und, wenn auch unfreiwillig, wesentliche Impulse für die Art und Weise gab, wie noch neuzeitliche HistorikerInnen das Verhältnis von ›Staat‹ und ›Kirche‹ im Mittelalter schlechthin bestimm(t)en. Wer die Dynamik erfassen möchte, die hierfür und – kurzfristiger – für den »Vorabend der ersten Krise Ludwigs des Frommen« (F.L. Ganshof) prägend war, muß sich mit den kaiserlichen und bischöflichen Texten vertraut machen, die das Modell anregten bzw. artikulierten. Im Rahmen des Lektürekurses soll dabei die Möglichkeit genutzt werden, diese Texte anhand von Digitalisaten der frühesten erhaltenen Abschriften aus dem Mittelalter zu lesen; geboten wird entsprechend eine pragmatische Einführung in die Grundlagen der mittelalterlichen Schriftkunde.

Literatur: Einführung ins Thema: François Louis Ganshof, Am Vorabend der ersten Krise der Regierung Ludwigs des Frommen. Die Jahre 828 und 829, in: Frühmittelalterliche Studien 6 (1972), S. 39–54. – Einführung in die Palä ographie: Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (Grundlagen der Germanistik 24), Berlin 1979 (und neuere Auflagen).

Leistungsnachweis: Textpräparation und Rechercheaufgaben.

Dr. des. Annette Grabowsky
Der fromme Krieger: Odo von Cluny und seine Vita des Gerald von Aurillac
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 19.04.2017
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Solide Lateinkenntnisse erforderlich, da nicht alle Quellen übersetzt sind.

Inhalt: Kann man zugleich ein mächtiger Grundherr und ein Heiliger sein? Kann man in den Kampf ziehen und trotzdem Wunder vollbringen? Mit derartigen Zweifeln beginnt die Lebensbeschreibung des Gerald von Aurillac († 909), eines begüterten Aristokraten aus der Auvergne, der schon zu Lebzeiten in die Nähe von Heiligkeit gerückt wurde. Er selbst wäre gerne seiner monastischen Berufung gefolgt und ins Kloster eingetreten, man überzeugte ihn jedoch, in der Welt zu bleiben, um den Menschen ein Vorbild zu sein. Der zweifelnde Autor dieser Vita, Odo von Cluny († 942), war selbst kein Unbekannter: Als Gelehrter und zweiter Abt des Klosters Cluny gehörte er zu den prominenten Vertretern des Reformmönchtums dieser Zeit. Sein Text über Geralds Leben ist eines der ersten Beispiele für die Propagierung eines adligen Laien als Heiligen. Darüber hinaus bietet sie spannende Einblicke in Lebens- und Vorstellungswelten des 10. Jahrhunderts. In dieser Übung sollen zunächst die Grundzüge mittelalterlicher Heiligenverehrung und Hagiographie kennengelernt werden – ebenso wie die Anfänge des Klosters Cluny. Im Verlauf des Semesters soll dann Odos Vita des Gerald von Aurillac abschnittweise übersetzt und interpretiert werden.

Literatur: Lektüregrundlage: Odon de Cluny, Vita sancti Geraldi Auriliacensis, hg. von Anne-Marie Bultot-Verleysen (Subsidia hagiographica 89, Brüssel 2009). Zur Einführung: Arnold Angenendt, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart (2. Auflage, München 1997); Joachim Wollasch, Cluny – „Licht der Welt“. Aufstieg und Niedergang der klösterlichen Gemeinschaft (Zürich/Düsseldorf 1996). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2 015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit)

PD Dr. Thomas Kohl
Lektüre und Übersetzung hochmittelalterlicher monastischer Quellen
2 st., Do 14:00–16:00
Ort: Raum 004 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 20.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das 11. und 12. Jahrhundert gelten als Zeitalter, in dem sich das westliche Mönchtum grundlegend erneuerte. Wenn auch die jüngere Forschung die Vorstellung einer hochmittelalterlichen Reform kritisiert hat, so ist doch unbestritten, dass das monastische Leben in dieser Zeit stark expandierte. In der Übung werden monastische Texte, vor allem hagiographischer Art aus den 11. und 12. Jh. im lateinischen Original gelesen, diskutiert und Übersetzungen erstellt. Letztere sollen ggf. online veröffentlicht werden. Lateinkenntnisse werden daher vorausgesetzt; die Übung soll aber auch die Gelegenheit bieten diese Kenntnisse zu vertiefen.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Dr. habil. Olga Keller
Die Hanse und ihre Rolle als Mittlerin zwischen Ost und West
2 st., Di 08:00–10:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2017
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Übung zielt darauf, Handelsnetzwerke im mittelalterlichen Europa am Beispiel der Hanse kennen zu lernen. Bemerkenswert ist, dass diese mittelalterliche Wirtschaftsorganisation nie eine kodifizierte Ordnung besessen hat. Es gab keinen Bündnisvertrag, keinen Vorsitzenden, keine Satzung, in der die Rechte und Pflichten der Mitglieder geregelt gewesen wären, keine gemeinsame Kasse, kein Siegel. Die einzigen dauerhaften Einrichtungen waren die gesamthansischen Tagfahrten und die Auslandsniederlassungen (Kontore) in den wichtigsten Zielorten ihres Handels in Novgorod, London, Brügge und Bergen. Es stellt sich daher die Frage, was die Hanse zusammenhielt und welche wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Rolle sie gespielt hat. Diese Fragen sollen im Laufe des Semesters gemeinsam erarbeitet und diskutiert werden.

Literatur: Beerbühl, Margrit Schulte: Das Netzwerk der Hanse, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2011–07–21. URL: www.ieg-ego.eu/schultebeerbuehlm-2011-de URN: urn:nbn:de:0159–2011072012 [10. 01. 2017]; Hanse und Stadt. Akteure, Strukturen und Entwicklungen im regionalen und europäischen Raum. Festschrift für Rolf Hammel-Kiesow zum 65. Geburtstag, hg. v. Michael Hundt, Lübeck 2014; Vergleichende Ansätze in der hansischen Geschichtsforschung, hg. v. Rolf Hammel-Kiesow, Trier 2002; Quellen zur Hanse-Geschichte, hg. v. Rolf Sprandel, Darmstadt 1982 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 36).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Dr. Thomas Wozniak
Wirtschaft und Verwaltung spätmittelalterlicher Städte
2 st., Mo 16:00–18:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2017
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: In der Übung wird die Geschichte mittelalterlicher Städte bezüglich der grundlegenden Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Strukturen, ihrer Organisationsformen und ihrer Verwaltung betrachtet. Als besondere Forschungsmethode wird die Historische Sozialtopographie genutzt, deren Arbeitsweisen an verschiedenen Städtebeispielen (Esslingen, Regensburg, Quedlinburg etc.) ausgehend von seriellen Quellen bis zu den Verbreitungskarten ausprobiert werden. Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden für eine vergleichende Städtegeschichte werden dabei ebenso behandelt wie grundlegende Fragen der Demographie und der Stadtgeschichtsforschung.

Literatur: Meinhardt, Matthias; Ranft, Andreas (Hrsg.) Die Sozialstruktur und Sozialtopographie vorindustrieller Städte, Berlin 2005; Ehbrecht, Wilfried (Hrsg.): Voraussetzungen und Methoden geschichtlicher Städteforschung (Städteforschung A 7), Köln/Wien 1979; Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–1550: Stadtgestalt, Recht, Verfassung, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Wien/Köln/Weimar 2012.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Prof. Dr. Ellen Widder
Südwestdeutsche Städte des Mittelalters im Spiegel von Geschichtwissenschaft und Archäologie
2 st., Mo 16:00–18:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 24.04.2017
Block: 19.–21.05.2017
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Bemerkungen: Ein Teil der Übung wir vor Ort absolviert. Unter Mitarbeit von Fabian Brenker M.A.

Inhalt: Anhand von Konstanz und Esslingen, zwei bedeutenden, typologisch jedoch sehr unterschiedlichen südwestdeutschen Städten des Mittelalters, sowie mit einem Blick auf Rottweil sollen Genese und Aspekte städtischer Gesellschaft und Kultur in geschichtswissenschaftlicher wie archäologischer Perspektive kennengelernt und diskutiert werden. Die Übung erfolgt in zwei Blöcken teils montags in Tübingen, teils vor Ort in Esslingen, Rottweil und Konstanz am 19.-21. Mai 2017. Die Teilnahme an beiden ist verpflichtend.

Literatur: Bittel, Christoph/Steudle, Andrea: Stadt Esslingen am Neckar, Ostfildern 2009 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg I,2,1); Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter 1250–1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, 2. Aufl. Stuttgart 2012; Maurer, Helmut, u. a.: Geschichte der Stadt Konstanz. 6 Bde., Konstanz 1989–1995; Schäfer, Hartmut, u.a.: Stadt-Findung. Geschichte – Archäologie – Bauforschung in Esslingen. Ausstellungskatalog, Bamberg 2001; Widder, Ellen: Südwestdeutsche Städtelandschaften im Vergleich. Chancen, Grenzen und Probleme eines Forschungsansatzes, in: Württembergische Städte im späten Mittelalter. Herrschaft, Wirtschaft und Kultur im Vergleich, hg. v. Sigrid Hirbodian und Peter Rückert, Ostfildern 2016 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte 26), S. 11–36 (mit weiterer Literatur); Zwischen Himmel und Erde. Klöster und Pfleghöfe in Esslingen, hg. v. Kirsten Fast und Joachim J. Halbekann unter Mitarbeit von Iris Holzwart-Schäfer und Martin Knauer, Petersberg 2009.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

 

Hauptseminare

PD Dr. Thomas Kohl
Geld und Schulden 5.-11. Jh.
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 20.04.2017
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Bemerkungen: Gute Lateinkenntnisse werden vorausgesetzt

Inhalt: Kaum etwas ist in der heutigen Welt so selbstverständlich wie Geld. Das frühe Mittelalter gilt hingegen als geldarme Zeit , in der gemünztes Geld wenig verbreitet gewesen sei und avanciertere Formen der Geldwirtschaft nicht existiert hätten. In wirtschaftsgeschichtlichen Darstellungen dieser Epoche spielt Geld deshalb eine nachrangige Rolle. Das gilt auch für Schulden, die untrennbar mit Geldwirtschaft verbunden sind. Tatsächlich existieren aber zahlreiche Zeugnisse für Geld und seine Nutzung im frühen Mittelalter – nicht zuletzt die Münzen selbst, doch scheint der Umgang mit Geld in dieser Zeit ein ganz anderer gewesen zu sein. Das Thema wird im Seminar unter verschiedenen Aspekten – numismatisch, wirtschaftlich, sozial, politisch, religiös – behandelt.

Literatur: Ludolf Kuchenbuch, Versilberte Verhältnisse. Der Denar in seiner ersten Epoche (700–1000), Göttingen 2016

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Immo Eberl
Ein Orden breitet sich über Europa aus: Die Zisterzienser zwischen der Gründung von Cîteaux (1098) und der Bulle „Parvus Fons” (1265)
2 st., Fr 16:00–20:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Termine: 21.04.2017, 02.06.2017, 16.06.2017, 23.06.2017, 30.06.2017, 14.07.2017, 21.07.2017
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Bemerkungen:

Inhalt: Abt Robert von Molesme und einige Mitbrüder des Klosters Molesme gründeten nach ihrem Auszug aus diesem Kloster 1098 die Abtei Cîteaux südlich von Dijon. Abt Robert musste nach dem Urteil einer Synode 1099 nach Molesme zurückkehren. Sein Nachfolger Abt Alberich führte für die Mönche in Cîteaux den grauweißen Habit ein, der zum Kennzeichen der Entwicklung zum neuen Orden wurde. Der dritte Abt von Cîteaux, Stephan Harding (1109–1133) hat diesen maßgeblich weiter entwickelt. Durch den Ordenseintritt von Bernhard von Clairvaux mit 30 Gefährten erhielt der neue Orden die entscheidenden Anstöße der weiteren Entwicklung, die durch die Gründung der vier Primarabteien: La Ferté (1113), Pontigny (1114), Clairvaux (1115) und Morimond (1115) deutlich wurde. Von hier aus begann sich der Orden so rasch in Europa auszubreiten, dass er schon nach kurzer Zeit mit dem Sternenhimmel verglichen wurde. Die päpstliche Bulle „Parvus Fons“ markiert 1265 einen entscheidenden Einschnitt in der Ordensgeschichte. Das Hauptseminar wird neben der Entwicklung des Ordens dessen Wirtschafts- und Geistesgeschichte zeigen und seine Stellung im Rahmen der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte berücksichtigen.

Literatur: Immo Eberl, Die Zisterzienser, Geschichte eines europäischen Ordens, Ostfildern 2002, 2. Auf. 2007; Jörg Oberste, Die Zisterzienser, (Urban Taschenbücher 744) Stuttgart 2014

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Ellen Widder
Reisende zwischen den Welten. Fremderfahrung und Kulturbegegnungen im Spätmittelalter (Masterseminar)
2 st., Di 16:00–18:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 25.04.2017
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Bemerkungen: Dieses Hauptseminar wendet sich explizit an die Studierenden des MA Geschichte. Studierende des Lehramts Geschichte, die schon zwei ihrer Aufbaumodule abgeschlossen haben, sind ebenfalls herzlich willkommen.

Inhalt: Anders als gemeinhin angenommen war die Welt auch schon im Mittelalter keineswegs überschaubar. Die damaligen Menschen schlugen sich mit genau denselben Problemen herum wie wir auch, wenn wir fremden Kulturen begegnen und sie häufig kaum oder gar nicht verstehen. Die Frage, wie man das Fremde bzw. die Fremden betrachtete, deutete und Dritten erklärte, soll in diesem Hauptseminar, das sich an fortgeschrittene Studierende wendet, untersucht werden. Dabei wird es nicht nur um den „europäischen Blick“ gehen, sondern versucht werden, auch die Blicke der anderen einzufangen.

Literatur: Medieval West Africa. Views from Arab scholars and merchants, hg. v. Nehemia Levtzion, Princeton NJ 2003; Münkler, Marina: Erfahrung des Fremden. Die Beschreibung Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts, Berlin 2000; Reichert, Folker: Erfahrung der Welt. Reisen und Kulturbegegnung im späten Mittelalter, Stuttgart u. a. 2001; Wagner, Birgit: Kulturelle Übersetzung. Erkundungen über ein wanderndes Konzept, in: Kakanien revisited 7 (2009), S. 1–8, online unter: www.kakanien.ac.at/beitr/postcol/BWagner2.pdf (28. 02. 2017).

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit, i.d.R. Referat)

 

Kolloquien und Oberseminare

Prof. Dr. Steffen Patzold /Prof. Dr. Ellen Widder
Aktuelle Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte: Kolloquium für fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
2 st., Mo 18:30–20:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn:
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Bemerkungen: Das Kolloquium ist auch für fortgeschrittene Lehramts- und Master-Studierende geöffnet. Beginn nach Vereinbarung. Der erste Termin und die Themen werden zu Semesterbeginn per E-Mail verschickt.