Unter dem Titel "Die Lehren Jesu im arabisch-islamischen Schrifttum" erschien am 19. Dezember 2018 im Berliner EB-Verlag die Dissertation von Patrick Brooks, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Koranwissenschaften. Im Mittelpunkt der Studie stehen 40 klassisch-islamische Jesustraditionen, die teilweise wörtlich aus den Evangelien übernommen sind, häufiger aber islamische Fortschreibungen der darin enthaltenen jesuanischen Lehren darstellen.
Die Existenz solcher Überlieferungen belegt, dass die frühe islamische Gelehrsamkeit großen Wert darauf legte, die ethischen Weisungen Jesu in die islamische Sittenlehre zu integrieren. Da diese Erkenntnis auch für den heutigen Wertedialog zwischen Christen und Muslimen von großer Relevanz sein kann, untersucht Brooks zum einen, inwieweit jene „islamisierten“ Jesusworte in den ethischen Horizont sowohl des Neuen Testaments als auch des Korans und der Sunna gestellt werden können. Dazu führt er ausführlich in die Schrifttraditionen beider Religionen ein und bringt die Texte selbst immer wieder miteinander ins Gespräch. Eine Kurzbeschreibung des Buchs sowie eine Leseprobe finden Sie hier.