Soziale Kognition und Entscheidungsforschung

Sozial- und Wirtschaftspsychologie

Abgeschlossene Projekte

Projekt "Computergestützte Gruppenentscheidungen"

Projektleiter:

Prof. Dr. Michael Diehl

Damit eine Gruppe angemessene Entscheidungen treffen kann, ist es erforderlich, dass die Gruppenmitglieder möglichst alle in der Gruppe verfügbaren Informationen kennen. Um dies zu erreichen, müssen die Informationen kommuniziert werden, die nicht von allen Gruppenmitgliedern geteilt werden. Tatsächlich werden in Gruppen jedoch vor allem jene Informationen diskutiert, die bereits allen bekannt sind. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst sollte geteilte im Vergleich zu ungeteilter Information allein aufgrund der a priori höheren Auftretenswahrscheinlichkeit häufiger genannt werden. Dieser relative Vorteil der geteilten Information wird durch eine kommunikationsbedingte Beeinträchtigung der individuellen Gedächtnisprozesse bei der Reproduktion ungeteilter Information noch verstärkt. Weiterhin sollten Konformitätstendenzen dazu führen, dass geteilte Information vermehrt genannt wird, da sie valider erscheint und die mehrheitlich bevorzugte Alternative unterstützt. Diesen Beeinträchtigungen kann durch computervermittelte Kommunikation begegnet werden. In vier laborexperimentellen Untersuchungen wird die Wirkung der vermuteten Einflussfaktoren auf den Austausch ungeteilter Informationen überprüft. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines computergestützten Group Support Systems zur Optimierung des Informationsaustausches in Gruppen.

Mitarbeiter:

Dipl. - Psych. Britta Möhle

Projektbeginn: 1. Oktober 2000
Projektende: 30. September 2002

Literatur:

Diehl, M., & Ziegler, R. (2000). Informationsaustausch und Ideensammlung in Gruppen. In: M. Boos, K. J. Jonas, & K. Sassenberg (Hrsg.), Computervermittelte Kommunikation in Organisationen (S. 89-101). Göttingen: Hogrefe.