Wintersemester 2013/14

Donnerstags, 18 c.t. Seminarraum 165, Schloss Hohentübingen


14.11.2013 - Gunnar Olbrich

Die bemalten Grabstelen von Sidon

Aus Sidon stammen 26 Stelen mit gemalten Figurenbildern, die trotz ihrer zum Teil hervorragenden Erhaltung noch nie zusammenhängend behandelt wurden. Zum ersten Mal seit ihrer Entdeckung im 19. Jh. sollen sie der Öffentlichkeit nun vollständig vorgestellt werden. Die Stelen gewähren einen einzigartigen Einblick in die Grabrepräsentation sowohl fremder Söldner als auch einheimischer Stadtbewohner im hellenistischen Sidon.


19.12.2013 - Annemarie Schantor (Freiburg)

Disiecta membra. Griechische Grabreliefs des 5. und 4. Jhs. v. Chr. aus dem Westen

In Unteritalien und Sizilien wurden bisher insgesamt 12 reliefverzierte Grabstelen bzw. deren Fragmente gefunden. Zudem wurden dieser Region weitere im übrigen Italien gefundene Exemplare zugewiesen. Diese Stelen wurden nun erstmals zusammenhängend untersucht um ihre ikonographischen und stilistischen Besonderheiten zu erfassen und ihr Verhältnis zueinander zu klären. Darüber hinaus wurden mithilfe der gewonnenen Ergebnisse die bisher erfolgten Zuweisungen überprüft und versucht nachzuvollziehen, welche Einflüsse aus dem Mutterland die großgriechischen Stelen prägten.


15.01.2014 - Manuel Flecker (Tübingen)

Mittwochs 18 Uhr c.t., Raum 165, Schloss Hohentübingen

Zum Verhältnis von Bildnis und Abdruck - ein neuer Blick auf das antike Porträt?

Die Frage nach dem Einfluss von Gesichtsabdrücken lebender und toter Personen auf das antike Porträt wurde für die Antike bisher nur im Zusammenhang mit den berühmten imagines maiorum, also den Ahnenmasken der römischen Aristokratie thematisiert. Der Vortrag möchte dagegen diese Verbindung aufbrechen und ganz allgemein nach dem Verhältnis von Bildnis und Abdruck fragen. Im Vordergrund steht dabei das methodische Fundament, das den Nachweis einer Verwendung von Gesichtsabdrücken bei der Konzeption antiker Porträts erst ermöglicht.


16.01.2014 - Jan Papenberg (Tübingen)

Die Münzprägung zwischen den Gracchen und Sulla - Die Interpretation der Denarbilder

Anhand ausgewählter Fallbeispiele wird im Vortrag gezeigt, ob und wie stark neben der in der älteren Forschung festgestellten Familienthematik die Prägebeamten auch andere Themen u.a. aus der Tagespolitik mithilfe der Denare der späten Republik verbreiteten.


23.01.2014 - Michael Wiedmann (Tübingen)

Schalen und Waffen aus der Sammlung Luschey.

Die Bronzegegenstände der Privatsammlung des Tübinger Archäologen Prof. Dr. Luschey spiegeln nicht nur seine jahrelange Arbeit im Iran wieder, sondern auch seine perönlichen Interessen. Es hat sich gezeigt, dass diese Interessen u.a. auf Materialgruppen gerichtet waren, seiner Zeit, wie heute, ein vernachlässigtes Feld der Klassischen und Iranischen Archäologie darstellen. Hier soll erstmals der Versuch unternommen werden die Schalen und Waffen in einen kulturhistorischen Kontext zu einzubetten.


06.02.2014 - Gunnar Olbrich

Die Reisen des Augustus im Spiegel der archäologischen Denkmäler.

Wenn man an reisende römische Kaiser denkt, mag Augustus vielleicht nicht der erste sein, der einem in den Sinn kommt. Aber Tatsache ist, dass der Begründer des Prinzipats mehr Zeit außerhalb Italiens verbrachte als jeder spätere Kaiser mit Residenz in Rom. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die öffentlichen Bauten und Denkmäler und die Frage, inwiefern sie ihre Entstehung möglicherweise einem Kaiserbesuch verdanken. Dabei soll sowohl die Bautätigkeit des Kaisers in den Provinzen als auch diejenige der Städte in Erwartung oder als Folge eines Kaiserbesuchs betrachtet werden.