Die betriebswirtschaftliche Logik von Outplacement-Leistungen: Theoretische Erklärungsansätze und ihre Plausibilität im Lichte vorliegender empirischer Befunde
In Zeiten zunehmender Arbeitsplatzunsicherheit spielt die Sicherstellung der Beschäftigungsfähigkeit (employability) der Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle. Ein zentrales Instrument in diesem Kontext sind Outplacement-Leistungen, bei denen freizusetzende Arbeitnehmer bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützt werden. Während die vorliegende Outplacement-Literatur im Kern deskriptiv ausgerichtet ist und die wenigen theoretisch motivierten Beiträge sich mit Fragen der Stress- und Verlustforschung beschäftigen, steht in diesem Beitrag die betriebswirtschaftliche Logik von Outplacement-Leistungen im Mittelpunk. Es werden drei verschiedene Logiken der Outplacement-Gewährung entfaltet: eine buchhalterische, eine produktivitätsorientierte sowie eine informationsökonomische Logik. Aus den verschiedenen Logiken werden Hypothesen für die Outplacement-Gewährung abgeleitet und mit dem vorliegenden empirischen Wissen über Outplacement-Leistungen in der Praxis konfrontiert, um hieraus erste Plausibilitätshinweise zu gewinnen. Die zur Verfügung stehende (spärliche) Evidenz deutet dabei darauf hin, dass der Gewährung von Outplacement-Leistungen in der Tat mehr als nur eine Rationalität unterliegt. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für eine theoretisch geleitete systematische empirische Untersuchung von Outplacement.