Auch die europäische Zusammenarbeit birgt Hindernisse. Rolf Frankenberger verweist auf die unterschiedlichen akademischen Kalender mit verschiedenen Semester- und Prüfungszeiten, die eine gute Terminierung der BIPs erschweren. Eine Herausforderung seien auch die Differenzen von Lehr-Lern-Traditionen, die von „stark verschult bis offen-reflexiv“ reichten, erklärt er. Nicht zuletzt müsse man mit unterschiedlichen Sprachkompetenzen der Teilnehmenden rechnen, so Professorin Alex, auch wenn die meisten BIPs Englischkenntnisse auf B2-Niveau verlangen.
Oliver Feeney allerdings ist oft beeindruckt, wie souverän und nuanciert viele Studierende die Fremdsprache anwenden. Für ihn sind die BIPs vor allem „fun“ abseits des Alltags – er würde anderen Lehrenden empfehlen, sich in einem BIP zu engagieren: „Es macht Spaß, es ist inspirierend und lehrreich.“ Ein BIP kann zu jedem Thema durchgeführt werden, was zu den fünf Schwerpunkten von CIVIS passt. Ob man einen Kurs wiederholt anbietet und das Konzept von Jahr zu Jahr weiter verbessert, wie Feeney mit seinem BIP zur Genomeditierung beim Menschen, oder Neues ausprobiert: Zur Beantragung reicht – neben dem Zusammenschluss dreier Partner – eine kurze Skizze des Programms und seiner Lernziele, die dann zur Genehmigung einzelnen CIVIS-Gremien durchläuft. Die Förderquote ist hoch; zudem überlegt die CIVIS-Allianz, ein Schnellgenehmigungsverfahren für bewährte BIPs einzuführen, die mehrfach erfolgreich durchgeführt wurden.
Mit Etablierung der BIPs in Studium und Lehre ist ein Schritt zur Zusammenarbeit in der Allianz getan, der eine solide Grundlage für weitere Projekte bildet. Thomas Thiemeyer wagt den Blick in die Zukunft: „Ich glaube, dass sich innerhalb der Strukturen von CIVIS viel entwickeln wird – man sollte diese Strukturen nutzen.“
Tina Schäfer