Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2019: Studium und Lehre

Tübingen und Chapel Hill – „the perfect match“

Startschuss für das Tübingen Chapel Hill Law Program

Im Juli haben die Juristische Fakultät der Universität Tübingen und die School of Law der University of North Carolina at Chapel Hill das Tübingen Chapel Hill Law Program gestartet. Es soll den akademischen Austausch zwischen Juristen beider Universitäten sowie das gegenseitige Verständnis für die jeweilige Rechtsordnung und Rechtskultur fördern. Die Universitäten sind einander seit langem als strategische Partner verbunden. Die School of Law an der UC Chapel Hill ist die älteste staatliche Law School in den USA.

Die gemeinsame Plattform für Studierende und Hochschullehrer ist in dieser Form bislang einmalig in Deutschland. Für die Juristische Fakultät ist das Tübingen Chapel Hill Program ein zentraler Baustein in ihrer Internationalisierungsstrategie, mit der die Fakultät bundesweit besonders leistungsfähige, international orientierte Studierende ansprechen und für Tübingen gewinnen möchte.

Die zweiwöchige Auftaktveranstaltung im Juli brachte neben fünf Studierenden auch drei renommierte Wissenschaftler der UNC Chapel Hill School of Law nach Tübingen: 

  • Martin Brinkley, Dean der School of Law und Arch T. Allen Distinguished Professor of Law,
  • John F. Coyle, Reef C. Ivey II Term Professor of Law und
  • Lissa Lamkin Broome, Burton Craige Distinguished Professor of Law und Direktorin des UNC Center for Banking and Finance

Auf dem Programm standen Vorlesungen zum US-amerikanischen Recht sowie Exkursionen zum Europäischen Gerichtshof nach Luxemburg und zur Europäischen Zentralbank nach Frankfurt a.M. Um auch den wissenschaftlichen Austausch zwischen beiden Fakultäten zu stärken und den Studierenden Einblicke in den transatlantischen akademischen Diskurs zu bieten, war in jeder der beiden Besuchswochen ein wissenschaftliches Mini-Symposium in das Programm integriert. In der ersten Woche ging es um einen Rückblick auf „10 Years Financial Crisis: A Transatlantic Perspective“, das Mini-Symposium in der zweiten Woche widmete sich dann vergleichenden Blicken auf „US and EU Mergers and Takeover Control“. 

„Wir wollten mit dem Programm Augen öffnen und Horizonte erweitern“, sagt Professor Dr. Jens-Hinrich Binder, der das Programm an der Tübinger Juristenfakultät organisiert und betreut: „Unsere Studierenden sollten quasi live und in Farbe erleben, wie international unser Fach sein kann – und wie man aus der Begegnung mit dem Ausland auch das eigene Recht besser verstehen kann.“ 

Ein erster Besuch aus Tübingen in Chapel Hill ist für das Frühjahr 2020 geplant. In diesem Rahmen werden die Tübinger Professoren Jens-Hinrich Binder, Christine Osterloh-Konrad und Stefan Thomas in Chapel Hill Gastvorlesungen zu den Themen Europäischen Finanzmarkt-, Wettbewerbs- sowie Steuerrecht anbieten. Sie sollen dabei von 15 Studierenden aus Tübingen begleitet werden, die ein attraktives Programm in Washington DC erwartet, insbesondere auch mit Besuchen wichtiger Institutionen.

Die Universität Tübingen, die UNC Chapel Hill School of Law sowie die Tübinger Juristischen Gesellschaft haben für das Tübingen Chapel Hill Law Program eine Anschubfinanzierung gegeben. Tübingen und Chapel Hill – „the perfect match“: Das gilt nicht nur für die beiden Universitäten, sondern auch für die beiden Städte, die beide stark durch die jeweilige Universität geprägt und ähnlich groß sind. 

Maximilian von Platen