Die Universität Tübingen verpflichtet sich in einem ganzheitlich institutionellen Ansatz zu einer nachhaltigen Entwicklung und unterstützt aktiv das Ziel einer klimaneutralen Landesverwaltung bis 2030.
Klimaschutz und Umweltschutz geht uns alle an. Auch die Universität trägt ihren Teil dazu bei – und nimmt damit auch ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und zukünftigen Generationen wahr. Seit 2011 ist die Universität Tübingen als erste Hochschule Baden-Württembergs EMAS-zertifiziert. EMAS, kurz für Eco Management and Audit Scheme, ist das Gütesiegel der EU für Umweltmanagement. In einem fortlaufenden Prozess setzt die Universität verschiedene Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz um.
Der betriebliche Umwelt- und Klimaschutz der Universität wird durch die Abteilung VIII.3 Umwelt, Energie und Klima koordiniert. Hier sind das Energiemanagement, die Umweltkoordination sowie das Abfallmanagement angesiedelt.
Im Rahmen des Umweltmanagementsystems EMAS veröffentlicht die Umweltkoordinatorin jährlich eine Umwelterklärung, die sämtliche Maßnahmen sowie relevante Verbrauchszahlen enthält. Ergänzend dazu erscheint ein jährlicher Energiebericht, der die Energieverbräuche der Universität detaillierter analysiert.
Bau, Energie- und Gebäudemanagement
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der energetischen Analyse und Optimierung der universitären Gebäude sowie ihrer Nutzung, da hier erhebliche Einsparpotenziale bestehen.
Seit 2015 bezieht die Universität ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraft. Durch die nahezu flächendeckende Umrüstung auf energiesparende LED-Technik konnte der Stromverbrauch bereits deutlich gesenkt werden. Die kontinuierliche Optimierung der Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Sanitärtechnik bleibt weiterhin ein zentrales Ziel.
Auch die Biodiversität am Campus soll erhöht werden, bspw. durch die Installation von Nistkästen oder der Bewirtschaftung von Grünflächen als “Bunte Wiesen”.
Im Fokus der betrieblichen Nachhaltigkeit steht die Mobilität aller Universitätsangehörigen. Die im Jahr 2016 durchgeführte Mobilitätsstudie lieferte bereits erste Erkenntnisse über das Mobilitäts-Verhalten und die Bedürfnisse an der Universität. Seither hat sich einiges getan: An verschiedenen Standorten des Campus wurden Dienstpedelecs zum Verleih für Mitarbeitende bzw. als Ersatz für Mofas angeschafft. Beim Kauf eines Jobtickets für den ÖPNV gibt es einen monatlichen Landeszuschuss.
Die Universität setzt auch weiter auf ökologisches Verhalten ihrer Angehörigen. Eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Vermeidung von Kurzstreckenflüge bei Dienstreisen kann unterzeichnet werden.
An der Universität Tübingen wird stets nach der umweltfreundlichsten Alternative gesucht, nicht mehr gebrauchtes wiederzuverwenden oder zu entsorgen. Auch in diesem Bereich gibt es immer wieder Aktionen - zur Aufklärung, Sensibilisierung und Ideengenerierung.
Das Aktionsbündnis "Müllarmes Tübingen" förderte mit der „Besser bechern“-Kampagne den Umstieg von Wegwerf-Kaffeebechern auf Mehrwegbecher. Mittlerweile hat das Pfandsystem ReCup und Rebowl fast flächendeckend Einzug in die Tübinger Geschäfte gefunden.
Auf dem Wertstoffhof der Universität an der Morgenstelle gibt es ein Recycle-Reuse-Regal. Dort können noch brauchbare Gegenstände abgegeben und von anderen mitgenommen werden. Finden sie nach einigen Wochen keine neue Besitzerin oder keinen neuen Besitzer, werden sie der Verwertung zugeführt.
Die gesamte Universität ist außerdem mit Abfalltrennbehältern für Papier, Bioabfall, Gelben Sack und Restmüll ausgestattet. Es werden zudem CDs, Stifte, Aluminium und Handys gesammelt. Zur Müllvermeidung findet die sukzessive Umstellung in sanitären Anlagen von Papierhandtüchern auf elektrischen Händetrockner oder Stoffrollen statt. Im Hauswirtschaftsbereich werden zudem nur noch ökologische Reinigungsmittel angeschafft, bei denen keine Abfälle anfallen, weil sie in einen Verwertungskreislauf zurückgeführt werden („Cradle to Cradle“-Produkte).
Seit 2010 bezieht die Universität ausschließlich Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen Blauer Engel und wurde seither von der Initiative Pro Recyclingpapier mehrfach als Mehrfachsiegerin ausgezeichnet.
Investitionen in Unternehmen mit unökologischen Geschäftspraktiken werden reduziert, während nachhaltige Anlageprodukte stärker berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden die Richtlinien zur Geldanlage überarbeitet, um die ökologische Nachhaltigkeit der Investitionen weiter zu stärken.
Studium und Lehre
Im Rahmen des Studium Oecologicum bieten wir Kurse zu allen Dimensionen einer Nachhaltigen Entwicklung an.
Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in Forschungsprojekten zu Fragen des Klima- und Umweltschutzes, z.B. in der Umweltsystemanalytik.
Wir haben ein Kompetenzzentrum Nachhaltige Entwicklung eingerichtet, das die Verankerung von Nachhaltiger Entwicklung in allen Bereichen der Universität unterstützt.