Klima- und Umweltschutz
Klimaschutz und Umweltschutz geht uns alle an. Auch die Universität trägt ihren Teil dazu bei – und nimmt damit auch ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und zukünftigen Generationen wahr. Seit 2011 ist die Universität Tübingen als erste Hochschule Baden-Württembergs EMAS-zertifiziert. EMAS, kurz für Eco Management and Audit Scheme, ist das Gütesiegel der EU für Umweltmanagement. In einem fortlaufenden Prozess setzt die Universität verschiedene Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz um.
Was tut die Universität für den Klima- und Umweltschutz?
Energie- und Gebäudemanagement, Bau
Diese Maßnahmen werden an der gesamten Universität umgesetzt:
- Seit 2015 beziehen wir nur noch Ökostrom aus Wasserkraft.
- Wir stellen die Beleuchtung in unseren Gebäuden schrittweise auf energiesparende LEDs um.
- Heizungen, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen werden kontinuierlich energetisch saniert.
- Nachts, an Wochenenden und zum Jahreswechsel werden die Raumtemperaturen in den Gebäuden, wo das technisch möglich ist, auf 18 Grad Celsius reduziert.
- Wir arbeiten daran, die Laufzeiten von Lüftungsanlagen an die Nutzungszeiten anzupassen und dadurch zu optimieren.
- Serverräume werden nur noch so weit gekühlt, wie für den sicheren Betrieb notwendig ist.
- Speicher für Trinkwarmwasser werden mit Zeitschaltuhren betrieben, sodass außerhalb der Bürozeiten kein Wasser erhitzt wird.
- Mit fest eingestellten Thermostatköpfen an Heizkörpern in Treppenhäusern („Behördenmodelle“) halten wir die Temperatur dort konstant auf 15 Grad Celsius.
- Wir ersetzen sukzessive energieintensive Heizungspumpen durch Hocheffizienzpumpen.
- Wir schaffen nach und nach energieeffiziente Kühlschränke als Ersatz für alte Modelle an.
- Seit 2010 erfassen und bewerten wir den Ressourcenverbrauch unserer Gebäude und veranlassen kontinuierlich Maßnahmen zur weiteren Verbrauchsreduzierung.
Diese Maßnahmen werden an ausgewählten Gebäuden/Standorten umgesetzt:
- Wir sanieren Fenster, Türen und Dächer und sorgen für bessere Dichtung und Dämmung.
- Zur energetischen Optimierung arbeiten wir auch mit externen Dienstleistern zusammen.
- Wir installieren Photovoltaik-Anlagen.
- Verschiedene Gebäude haben eine Dachbegrünung.
- Im Botanischen Garten wird derzeit eine Zisterne installiert, um Regenwasser zu sammeln und zu nutzen.
- Wir bringen Nisthilfen für Vögel an Neu- und Bestandsbauten an.
Einkauf und Finanzmanagement
- Seit 2010 beziehen wir nur noch Recycling-Papier, das mit dem Blauen Engel zertifiziert ist.
- Mit Zuschüssen aus unserem Energiesparfonds unterstützen wir die Anschaffung energieeffizienter Elektrogeräte und weitere Energiesparmaßnahmen.
- Wir ziehen unter anderem Investitionen in Unternehmen ab, die unökologisch arbeiten (Divestment), und investieren verstärkt in nachhaltige Anlageprodukte.
- Wir überarbeiten unsere Richtlinien zur Geldanlage auch im Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit unserer Investitionen.
Mobilität und Verkehr
- Wir haben Dienstpedelecs zum Verleih bzw. als Ersatz für Mofas angeschafft.
- Wir haben eine Mobilitätsstudie erstellen lassen, um ein Mobilitätsmanagement zu entwickeln.
- Beim Kauf eines Jobtickets für den ÖPNV gibt es einen monatlichen Landeszuschuss.
- Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet, um Kurzstreckenflüge bei Dienstreisen zu vermeiden.
Abfallmanagement und Recycling
- Wir haben das Aktionsbündnis "Müllarmes Tübingen" gegründet und fördern mit der „Besser bechern“-Kampagne den Umstieg von Wegwerf-Kaffeebechern auf Mehrwegbecher. Seit Dezember 2018 beteiligen sich zusätzlich ca. 40 Tübinger Geschäfte am Pfandsystem ReCup.
- Wir schaffen nur noch ökologische Reinigungsmittel an, bei denen keine Abfälle anfallen, weil sie in einen Verwertungskreislauf zurückgeführt werden („Cradle to Cradle“-Produkte).
- Wir haben die gesamte Universität mit Abfalltrennbehältern für Papier, Bioabfall, Gelben Sack und Restmüll ausgestattet. Wir sammeln zudem CDs, Stifte, Aluminium und Handys.
- Wir statten verschiedene sanitäre Anlagen mit elektrischen Händetrocknern statt Papierhandtüchern aus.
Studium und Lehre
- Im Rahmen des Studium Oecologicum bieten wir Kurse zu allen Dimensionen einer Nachhaltigen Entwicklung an.
- Unser Studium Professionale/Service Learning macht auch Angebote zu gesellschaftlichem
Engagement in Umweltthemen. - Wir verleihen einen jährlichen Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten.
Forschung und Transfer
- Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in Forschungsprojekten zu Fragen des Klima- und Umweltschutzes, z.B. in der Umweltsystemanalytik.
- Wir haben ein Kompetenzzentrum Nachhaltige Entwicklung eingerichtet, das die Verankerung von Nachhaltiger Entwicklung in allen Bereichen der Universität unterstützt.
- Einige unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagieren sich bei der Tübinger Regionalgruppe der Scientists for Future.
Erfolge und Entwicklungen in Zahlen
- Der Wasserverbrauch (pro Kopf) sank von 2012 bis 2018 um ca. 8 Prozent.
- Der Papierverbrauch (pro Kopf) sank von 2012 bis 2018 um ca. 43 Prozent.
- Die Altpapiermenge sank von 2012 bis 2018 um ca. 30 Prozent (u.a. durch die Digitalisierung von Dokumenten).
- Der Gesamtstromverbrauch ist seit 2012 nicht gestiegen, obwohl die Universität räumlich und personell gewachsen ist. Der Gesamtwärmeverbrauch konnte um ca. 6 Prozent gesenkt werden.