China Centrum Tübingen (CCT)

Gipfelblick - Frieden am Horizont? Nordkoreas Beziehungen zu Südkorea, China und den USA

Im Herbst 2017 versetzte Nordkorea mit Atom- und Raketentests die Welt in Alarmbereitschaft, während sich die Rhetorik zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatsoberhaupt KIM Jong Un besorgniserregend verschärfte. Überraschend signalisierte Nordkorea zu Anfang des Jahres Gesprächsbereitschaft in der nuklearen Frage. In zwei bemerkenswerten Gipfeltreffen zwischen Kim und dem südkoreanischen Präsidenten MOON Jae-in im April und Mai bekräftigten beide Seiten ihren Willen zum Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Kim hatte vorher Chinas Präsident
XI Jinping besucht, um sich Unterstützung vom wichtigsten Verbündeten einzuholen.

Der Höhepunkt der bisherigen Entwicklungen ist jedoch das Gipfeltreffen am 12. Juni zwischen Kim und Trump, das nach tagelangem Hin und Her des US-Präsidenten in Singapur stattfand. Diese historischen Ereignisse werfen Fragen auf: Wie kam es zu dieser Wende? Welche Entwicklungen und welche strategischen Überlegungen trugen dazu bei? Was wurde auf diesen Gipfeltreffen besprochen und beschlossen? Was kommt danach? Ist das Vertrauen zwischen den Beteiligten groß genug, um Frieden zu schaffen? Ist das Atomproblem zu lösen? Kann Nordkorea in die internationale Staatengemeinschaft integriert werden?

Doris Hertrampf, Botschafterin a.D., ist seit 1983 beim Auswärtigen Amt tätig gewesen. Sie begann als Mitarbeiterin am Generalkonsulat Bombay, danach 1986 an der Botschaft in Südkorea. Nach einer anschließenden Tätigkeit an der Botschaft in Russland, war sie daraufhin Leiterin der Außenvertretung der OSZE in Europa in Tallinn. Von 2002 bis 2005 war sie die erste Botschafterin in Nordkorea, anschließend Referatsleiterin im Auswärtigen Amt. Von 2008 bis 2013 war Botschafterin in Tadschikistan.

BEK Bumhym ist seit April 2016 Generalkonsul im Generalkonsulat der Republik Korea in Frankfurt. Er hat einen Ph.D. in Politikwissenschaft von der University of World Economy and Diplomacy, Taschkent. Unter anderen war er bereits als Leiter des koreanischen Konsularbüros in Dalian, VR China tätig und als Gastprofessor an der China Youth University for Political Sciences, Beijing.

Sebastian Harnisch ist seit April 2007 ordentlicher Professor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seine Promotion erwarb er 1998 an der Universität Trier mit einer Untersuchung der US-amerikanischen Koreapolitik (1850-1995). 2004 habilitierte er sich über die Domestizierung europa- und sicherheitspolitischer Prozesse in der Bundesrepublik. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der koreanischen Halbinsel und der Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen.

Matthias Naß ist Journalist und seit 2011 internationaler Korrespondent der Zeit. Er studierte Geschichte, Sinologie und Politologie in Göttingen, Honolulu und Hamburg. Naß begann seine Karriere als Redakteur im Ressort Politik. 1990 wurde er stellvertretender Ressortleiter der Politikredaktion, von 1994 bis 1997 war er Redaktionsdirektor. Von 1998 bis 2010 war Naß stellvertretender Chefredakteur. Seit dem 1. Januar 2011 ist er internationaler Korrespondent. Er war von 1978 bis 1982 Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde und Herausgeber der Zeitschrift Asien.