Dramagrammatik für Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache

Die Dramagrammatik ist ein dramapädagogischer Ansatz, der mit den Mitteln des Theaters grammatische Strukturen funktional erfahr­bar macht und kommunikative Situationen schafft, um die Strukturen anzuwenden und ihren Gebrauch zu reflektieren. Für das Tübinger Theatercamp – ein Ferienprojekt für Schüler*innen mit DaZ und/oder Sprachförderbedarf – wurde das ursprünglich für erwachsene DaF-Studierende entwickelte dramagrammatische Phasenmodell von Even (2002) modifiziert und weiterentwickelt – angepasst an die Bedarfe der Zielgruppen.

Um die Nachhaltigkeit der erzielten Fördereffekte zu sichern und die im Camp gewonnenen positiven Einstellungen gegenüber Sprache und Schrift in den Schulalltag zu transferieren, wurden Theater-AGs eingerichtet für eine fachsensible Sprachförderung. Während sich die thematisch-inhaltlichen Vorgaben für die Sprachförderung im Camp aus dem gemeinsam zu entwickelnden und aufzuführenden Theaterstück ergaben, werden in den Theater-AGs Inhalte aus dem Schulfach Sachkunde dramagrammatisch erarbeitet.

Gefördert von der Stadt Tübingen (2011-2017)

Laufendes Promotionsprojekt von Sophie Vogel (geb. Rummel): Einsatz und Evaluation fachsensibler dramapädagogischer Sprachförderung in schulischer Theater-AG für Grundschulkinder mit DaZ – eine Interventionsstudie.

Bryant, D. (2022). Dramagrammatik – eine strukturfokussierende Ausprägung des dramapädagogischen Fremdsprachenunterrichts. In: D. Bryant & A. Zepter, Performative Zugänge zu Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag, 357-362.

Bryant, D. (2022). Zwei dramagrammatische Phasenmodelle. In: D. Bryant & A. Zepter, Performative Zugänge zu Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag, 391-413.

Bryant, D. (2020). Formfokussierend inszenieren: Dramagrammatisch zu konzessiven Konnektoren. In: Materialien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache 101, Göttingen: Universitätsverlag, 277-300.

Bryant, D. & Unger, S. (2020). Sich Grammatik erspielen: Eine dramagrammatische Sequenz für Relativsätze. Fremdsprache Deutsch 62, 34-38.

Bryant, D. & Walter, M. (2017). Ankunft im sprachlichen Schulalltag. Linguistisch fundiert dramapädagogische Potentiale für den Aufbau von Bildungssprache nutzen. In A. Eichstaedt, M. Jung, G. Kniffka & A. Middeke (Hrsg.), Wie schaffen wir das? Beiträge zur sprachlichen Integration geflüchteter Menschen, Göttinger Universitätsverlag, 85-102.

Bryant, D. & Rummel, S. (2015). Nachhaltige dramapädagogische Sprachförderung für Grundschulkinder mit DaZ. Ein durchgängiges Förderkonzept: Vom außerschulischen Ferien-Theatercamp zur fachsensiblen Sprachförderung in schulischer Theater-AG. Scenario – Zeitschrift für Drama- und Theaterpädagogik in der Fremd- und Zweit­sprachen­vermittlung 2015 (2), 7-36.

Batzel, A., Bohl, T. & Bryant, D. (2013). Evaluation des Tübinger Theatercamps "Stadt der Kinder" - Ein Ferienprojekt zur Förderung von Sprache und sozialer Kompetenz. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Bryant, D. (2012). DaZ und Theater. Der dramapädagogische Ansatz zur Förderung der Bildungssprache. Scenario – Zeitschrift für Drama- und Theaterpädagogik in der Fremd- und Zweitsprachenvermittlung 2012 (1), 27-55.