Sinologie

HS Das chinesische Modell: Chinesische und westliche Perspektiven

Veranstaltungsform: Hauptseminar
Semester: WS 2012/2013
Studiengänge: MA Sinologie; MA PGOA
Moduleinheit:
Dozent: Schubert
Zeit: Mo 10-12 c.t.

Beginn: 22.10.

Seit einigen Jahren wird im Westen eine Diskussion über die Frage geführt, ob bzw. inwiefern der in den späten 1970er Jahren eingeleitete chinesische Reform- und Transformationsprozess ein spezifisches Entwicklungsmodell hervorgebracht hat, das vom „klassischen“ modernisierungstheoretischen Paradigma abweicht (Stichwort: „Beijing Consensus“). In jüngerer Zeit haben Chinaforscher auf die Bedeutung von Modellen bzw. Modellierung als Charakteristikum des chinesischen Politikprozesses hingewiesen und aufgezeigt, wie mit dieser Strategie die Leistungsfähigkeit des politischen Systems erhöht werden kann. Gleichzeitig wird auch in China eine „Modelldebatte“ ausgetragen, bei der es einerseits um unterschiedliche Entwicklungswege in den chinesischen Provinzen geht (Stichwort: „Chonqing-Modell“, „Guangdong-Modell“), anderseits spezifischere Ansätze gemeint sind, etwa im Hinblick auf die Entwicklung der Privatwirtschaft oder sozialer Sicherungsnetze. Das Seminar leuchtet die verschiedenen Dimensionen der aktuellen „Modelldiskussion“ aus, um ein besseres Verständnis für die derzeitige Dynamik chinesischer Reformpolitik und den Zustand des politischen Systems zu generieren.