Biblisch-Archäologisches Institut

Eisenzeit

Grabungsstelle III
Eisenzeitliche Hausarchitektur kam in Grabungsstelle III zutage. Mit Abschluss der dritten Kampagne (2003) gelang es, mehrere eisenzeitliche Räume vollständig freizulegen und eine kontinuierliche siedlungsgeschichtliche Entwicklung nachzuweisen, die sich vorläufig in drei Hauptphasen unterteilen lässt:

Die Ausgrabungen haben aus den verschiedenen Bauphasen der eisenzeitlichen Bebauung in Grabungsstelle III zahlreiche Funde zutage gefördert, vor allem Metallobjekte und Keramikscherben. Die Funktionen der Fundobjekte deuten darauf hin, dass sowohl das ältere rechteckige Haus als auch der Zwei-Raum-Bau jeweils Wohnhäuser waren. Aus dem typologischen Spektrum der Keramik geht nach dem derzeitigen Stand der Auswertung hervor, dass die eisenzeitliche Besiedlung von Grabungsstelle III in den Zeitraum vom Ende des 8. Jh.s v. Chr. bis zur Mitte des 4. Jh.s v. Chr. fällt.

Mit diesen Befunden haben die bisherigen Ausgrabungen in Tell el-Burak die ersten vollständigen Grundrisse phönizischer Wohnhäuser aus dem südlichen Libanon erbracht.

Grabungsstellen II und IV
Auch Grabungsstelle II enthält eisenzeitliche Relikte. Bereits im Jahr 2001 stießen die Grabungen am Fuße eines Stufenschnittes am Südhang des Hügels auf eine Befestigungsmauer. In Tell el-Burak können damit erstmals phönizische Befestigungsanlagen aus dem Südlibanon archäologisch untersucht werden. Nach Abschluss der Arbeiten in Grabungsstelle II (2003) lässt sich die Stratigraphie der Befestigungsmauer folgendermaßen untergliedern:

Nach Ausweis der Keramik decken diese vier Phasen den Zeitraum vom Ende des 8. Jh.s v. Chr. bis zur Mitte des 4. Jh.s v. Chr. ab und entsprechen damit der Siedlungsdauer in Grabungsstelle III.

Die Arbeiten der vierten Kampagne (2005) haben die beiden zuletzt genannten Phasen der Befestigungsmauer (Einsturz und Nach-Nutzung) auch in den oberen, bisher freigelegten Schichten von Grabungsstelle IV nachgewiesen. Außerdem konnte am Südende von Grabungsstelle IV eine Vormauer erfasst werden, die in einem Abstand von ca. 25 m parallel zur Befestigungsmauer verlief. Auf einer Länge von ca. 60 m. zeichnet sich diese Mauer in der geophysikalischen Prospektion dieses Bereiches ab. Die Ausrichtung der Mauer und die überwiegende Mehrzahl der Keramikscherben sprechen für eine zeitliche Ansetzung in die ausgehende Eisenzeit (ca. 5. bis Mitte des 4. Jh.s v. Chr.). Eine sichere Datierung der Vormauer kann jedoch nur durch die abschließende Keramikanalyse und weitere Untersuchungen im Bereich des Hangschnittes erfolgen.