20.10.2025
Delegation aus Neuseeland eröffnet Ausstellung „Te Pou o Hinematioro“ im Museum Alte Kulturen
Von 23. Oktober an präsentiert internationale Kooperation zwischen Māori-Gemeinschaft Te Aitanga-a-Hauiti und Universität Tübingen einzigartiges Māori-Heiligtum auf Schloss Hohentübingen
„Te Pou o Hinematioro – Celebrating Māori Heritage, Culture and Connection“ lautet der Titel der Ausstellung, die Brücken über Kontinente und Jahrhunderte schlägt. Sie ist von Donnerstag, 23. Oktober, an im Museum der Universität Tübingen (MUT) auf Schloss Hohentübingen zu sehen. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Ethnologie des Asien-Orient-Instituts, dem MUT, der Māori-Gemeinschaft Te Aitanga-a-Hauiti, und dem Tairāwhiti Museum in der Stadt Gisborne auf der Nordinsel Neuseelands.
Im Mittelpunkt der von Stephan Potengowski und seinem Team szenografierten Ausstellung steht das Hinematioro Pou, das 1769 mit der ersten Weltumseglung des britischen Seefahrers James Cook nach Europa gelangte. Für die Māori-Gemeinschaft Te Aitanga-a-Hauiti verkörpert das Schnitzwerk die lebendige Präsenz der verehrten Ahnin und höchsten Prinzessin Hinematioro und entspricht einem taonga, einem heiligen Schatz. In den 1990er-Jahren, nach der Wiederentdeckung durch den Tübinger Kustos der ethnologischen Sammlung, Dr. Volker Harms, entwickelte sich das Pou zu einem Symbol der Verbindung zwischen Ūawa und Tübingen, Vergangenheit und Gegenwart.
Zeremonieller Empfang am Vormittag
Der eigentlichen Vernissage am Donnerstagabend geht eine Māori-Zeremonie am Donnerstagmorgen vor ausgewählten Gästen voraus. Eine Delegation der Te Aitanga-a-Hauiti begrüßt mit einem traditionellen pōwhiri, einem Willkommensritual, im Rittersaal auf Schloss Hohentübingen das Hinematioro Pou. Die Zeremonie wird von einer Kapa-Haka-Performance begleitet, die aus Tanz, Gebeten und Gesang besteht. Damit wird die Personifikation der Prinzessin Hinematioro aus dem 18. Jahrhundert geehrt.
Die Zeremonie eröffnet zugleich den gemeinsamen Weg zur Ausstellung. Zu sehen sein werden auch die eigens für diesen Zweck nach Europa entliehenen Exponate der Te Aitanga-a-Hauiti sowie Objekte aus dem Tairāwhiti Museum in Gisborne. An der Zeremonie teilnehmen werden auch Schülerinnen und Schüler der Tolaga Area Bay School in Gisborne und der Tübinger Geschwister-Scholl-Schule.
Das Hinematioro Pou kehrte im Jahr 2019 erstmals auf Leihbasis nach Neuseeland zurück, wo es in einer bewegenden Zeremonie empfangen wurde. Im Kontext dieses Projektes wird derzeit auch die zentrale Frage nach der möglichen Rückgabe des Hinematioro Pou nach Neuseeland diskutiert – ein Prozess, der von gegenseitigem Respekt, wissenschaftlicher Verantwortung und kulturellem Vertrauen geprägt ist.
Ausstellungseröffnung am Abend
Die offizielle Vernissage findet am Abend um 18 Uhr in der Schlosskirche auf Schloss Hohentübingen statt. Prof. Dr. Ernst Seidl, Direktor des Museums der Universität Tübingen, wird die Gäste begrüßen. Anschließend sprechen Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen, der neuseeländische Botschafter Craig John Hawke sowie Victor Walker, Vorsitzender des Te Aitanga-a-Hauiti Centre of Excellence Trust und Officer of the New Zealand Order of Merit (ONZM).
Anschließend geben Prof. Dr. Gabriele Alex (Abteilung Ethnologie, Universität Tübingen) und Mitglieder der Māori-Delegation Einblicke in das kooperative Projekt, das seit nahezu drei Jahrzehnten einen einzigartigen transkulturellen Austausch spiegelt. Delegationen aus dem Auswärtigen Amt sowie aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg haben ebenfalls ihr Kommen zugesagt. Ein Rundgang durch die Ausstellung und ein Empfang mit kleinem Buffet schließen den Abend ab.
„Das Hinematioro Pou steht nicht nur für ein bedeutendes kulturelles Erbe der Māori, sondern auch für den respektvollen Dialog zwischen Wissenschaft und indigener Gemeinschaft. Als Universität sehen wir es als unsere Verantwortung an, solche Verbindungen zu pflegen und Räume für gemeinsame Erinnerung, Forschung und Zukunft zu schaffen. Ich bin dankbar, dass die Gemeinschaft der Te Aitanga-a-Hauiti diese Ausstellung des Museum der Universität Tübingen begleitet“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen.
Die Ausstellung läuft vom 24. Oktober 2025 bis 29. März 2026 im Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen. Begleitet wird sie von Vorträgen, Führungen und Schulprogrammen.
Kontakt:
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E-Mail: ernst.seidlspam prevention@uni-tuebingen.de | michael.la-cortespam prevention@uni-tuebingen.de
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