Center for Islamic Theology

Teilnahme einer Delegation des ZiTh beim World Congress of Middle Eastern Studies 2014 (WOCMES)

von Serkan Ince, Samer Rashwani und Ruggero Vimercati Sanseverino

Vom 18. - 22. August 2014 fand in Ankara der World Congress of Middle Eastern Studies (WOCMES) statt. Der internationale und interdisziplinäre Kongress findet alle vier Jahre an einem anderen Ort statt und umfasste dieses Jahr bis zu 400 Panels mit über 1500 Vorträgen, Filmen und kulturellen Veranstaltungen über den Nahen Osten.

 

 

Das ZITH Tübingen war mit drei Forschern vertreten und organisierte ein eigenes Panel mit dem Titel „The author in his own mirror: self-representation in the Islamic tradition“.

 

Dr. Samer Rashwani analysierte in seinem Vortrag “The Quranic self-authorization: the authorship and the process of revelation” die koranische Ansicht über dessen eigene Autorenschaft, Kanonisation und Rezeption, um zu verstehen, wie sich der Koran als selbstautorisierter heiliger Text darstellt.

 

Serkan Ince (M.A.) sprach in seinem Vortrag „Ṣāliḥ ibn al-Ḥusayn al-Jaʿfarī and his epistemological principles: Argumentation-theoretic analysis of al-Jaʿfarī`s Radd on Christian theology“ über eine islamisch-polemisch Schrift zum Christentum, dem Kitāb al-radd ʿalā al-Naṣārā von al-Jaʿfarī, und analysierte das Werk unter dem Gesichtspunkt der Argumentationstheorie.

 

Dr. Ruggero Vimercati Sanseverino präsentierte in seinem Vortrag „Curing the Umma through the veneration of the Prophet: al-Qadi ʿIyāḍ’s Kitāb al-Shifā and the defense of Sunnism in Medieval Maghreb” ein mittelalterliches Standardwerk der sunnitischen Prophetologie und beleuchtete die Auffassung über die Rolle der sunnitischen Gelehrten als Interpreten des Propheten, die in dem Werk zum Ausdruck kommt.

 

Dr. Vimercati Sanseverino organisierte zusammen mit Forschern aus Frankreich und Dänemark ein weiteres Panel mit dem Thema “Sunni prophetologies: Discourses and representation” und hielt dort einen Vortrag mit dem Titel „Classical vs Salafi Prophetology: the Mafāhim yajibu an tuṣaḥḥaḥ by Ibn ‘Alawī Ibn ‘Alawī al-Mālikī (1944-2004) and the response of traditional scholarship to reformist narratives about the Prophet Muḥammad”.

Obwohl der WOCMES in diesem Jahr von politikwissenschaftlichen Ansätzen und Fragestellungen dominiert wurde, sind die Vorträge der ZITH-Mitarbeiter auf ein reges Interesse gestoßen und haben damit einen kleinen Beitrag dazu geleistet, die islamische Theologie als neues universitäres Fach in der internationalen Forschung zu etablieren.