Institute of Historical and Cultural Anthropology

13.06.2021

„50 Jahre im Feld“ - Lioba Keller-Drescher: Dußlingen

13. Juni 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Lioba Keller-Drescher „Historische Kleiderforschung in Dußlingen“

https://youtu.be/SnLkQEx5NC4

https://zoom.us/j/91574353255?pwd=SmY3MTZDaFRTc2Z4ZXNtUnBIUXZBZz09

Meeting-ID: 915 7435 3255
Kenncode: 920871

Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen feiert in den Sommermonaten 50. Geburtstag, egal ob digital oder anders real. Mit einer Serie von ortsbezogenen Veranstaltungen unter dem Motto „50 Jahre im Feld“ zieht das LUI dann hinaus in den Landkreis Tübingen. Forschungen etwa zu Kleidung, Judendörfern, Arbeiterkultur, Konfessionen oder zum Dialekt unter anderem in Altingen, Baisingen, Dußlingen, Kiebingen, Mössingen oder Wolfenhausen machen das Kreisgebiet zu einem der am dichtesten kulturwissenschaftlich beforschten Räume Europas. Forschende von einst wie Prof. Wolfgang Kaschuba, Prof. Christel Köhle-Hezinger, Prof. Bernd-Jürgen Warneken, Prof. Lioba Keller-Drescher, Dr. Dieter Herz, Prof. Hubert Klausmann, Dr. Franziska Becker oder Dr. Werner Ströbele machten auch dank dieser Forschungen in Wissenschaft oder anderweitig Karriere. Ihre Forschungen von einst fanden oft international Beachtung. Sie kehren nun an einen der wichtigen Ausgangspunkte ihrer Karrieren zurück, stellen ihre damaligen Forschungsergebnisse noch einmal vor und ordnen sie in den seitherigen Gang der Forschung neu ein. Reinhard Johler, Wolfgang Sannwald und Studierende moderieren die Veranstaltungen, die das LUI in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Tübingen und der jeweiligen Kommune öffentlich durchführt.

„Die Ordnung der Kleider“ – die 2003 veröffentlichte Dissertation von Lioba Keller-Drescher – behandelt die Entstehung typischer Ansichten über die ländliche Bevölkerung Württembergs. Mit überraschenden Funden aus der Kunst- und Kulturgeschichte verdeutlicht die Studie, welche Rolle der Hof, die Publizistik und die bürgerliche Kunstöffentlichkeit dabei spielten. Zugleich entfaltet sie den historischen Kleidungsbestand und die verschiedenen ländlichen Kleidungsstile am Beispiel zweier württembergischen „Trachtenorte“, Betzingen und Dußlingen. Als Quellen dienen der wegebereitenden Untersuchung über „Ländliche Mode in Württemberg 1705-1850“ kontrastierend zu Trachtengraphik und Landesbeschreibung vor allem Besitzverzeichnisse von 1750 bis 1850.

Zur Referentin:
Lioba Keller-Drescher studierte von 1980-87 Empirische Kulturwissenschaft und Philosophie an der Universität Tübingen. Dort promovierte sie 2002 auch mit einem Thema zur historischen Kleidungsforschung. Nach mehreren Projektarbeiten war sie bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig-Uhland-Institut, wo sie sich auch mit einer Arbeit über „‚Volks-Kunde‘ – Vom Wissen zur Wissenschaft. Ressourcen und Strategien regionaler Ethnographie“ (1820-1950) habilitierte. Lioba Keller-Drescher ist seit 2019 Universitätsprofessorin für Europäische Ethnologie mit Schwerpunkt Museum, Sammlung und Materielle Kultur am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

 

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