Eine früneolithische Siedlung
in Nordostbulgarien.
Ziel des Forschungsprojektes war die Aufarbeitung einer Altgrabung, die vom Historischen Regionalmuseum Targovište in den Jahren 1974 bis 79 durchgeführt worden war. Die Leitung der Grabung lag bei Ilka Angelova. Bis auf einen kurzen Vorbericht und zwei Einzeluntersuchungen zu den Tierknochen und Feuersteingeräten der Siedlung sind die Ergebnisse jedoch bislang nicht veröffentlicht worden. Gleichwohl werden die im Vorbericht publizierten Baubefunde immer wieder als Beispiele für eine frühneolithische Siedlung herangezogen. In Überblickswerken zum Neolithikum der Region wurden vereinzelt weitere Funde veröffentlicht. Die Beschäftigung mit der Grabungsdokumentation führte nun zu einer kritischen Bewertung der bislang bekannt gewordenen Siedlungspläne. Im Ergebnis läßt sich auch für Ovcharovo-Gorata ein Bauplan aufzeigen, wie er für etwa zeitgleiche Fundplätze in der westlichen Türkei charakteristisch ist. Im Rahmen des Forschungsprojektes gewonnene neue AMS-Datierungen an den Knochengeräten stellen den Fundplatz in die erste Hälfte des 6. Jahrtausends. Die Vorlage der Funde und die weiterführenden naturwissenschaftlichen Untersuchungen bieten erstmals einen umfassenden Einblick in eine Siedlung dieses Zeitabschnitts im Großraum zwischen südlichem Karpatenbogen und Balkangebirge.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden im Jahr 2014 veröffentlicht:
Raiko Krauß, Ovčarovo-Gorata. Eine frühneolithische Siedlung in Nordostbulgarien.
Mit Beiträgen von Gerwulf Schneider, Malgorzata Daszkiewicz, Ewa Bobryk, Nguyen Van Binh, Petar Zidarov, Florian Klimscha, Norbert Benecke und Elena Marinova. Archäologie in Eurasien 29 (Bonn 2014).
XIV, 350 Seiten mit 209 Abbildungen und 74 Tafeln, 95,- €
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