Die Weißenburger Linie wurde zwischen März und Juli/August 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg durch den Fränkischen Kreis als Schanzlinie gegen französische Truppen errichtet. Die Schriftquellen zu dieser Befestigung sind gut untersucht; in einem studentischen Forschungsprojekt wurde erstmals eine genaue Lokalisierung und umfassende, detaillierte archäologische Fernerkundung des Kernbereichs der Schanzenlinie erarbeitet. Die Weißenburger Linie wurde dazu mit allen zur Verfügung stehenden historischen Karten des 18. Jahrhunderts, Urkataster- und Urpositionsblättern des 19. Jahrhunderts, Luftbildern und LiDAR-Scans so genau wie möglich lokalisiert, beschrieben und landschaftsarchäologisch ausgewertet. Unterschiede in Lokalisation und Größe der einzelnen Elemente zeigen, dass der kartographisch 1704 dokumentierte Plan nicht vollständig umgesetzt werden konnte. Zudem konnten Aussagen zur militärstrategischen Landschaftsnutzung und zum Umgang mit den Linienresten nach den drohenden Kriegshandlungen gewonnen werden. Die Ergebnisse wurden gemeinsam publikationsreif aufbereitet und 2023 mit dem Titel „Relikte des Spanischen Erbfolgekriegs. Eine landschaftsarchäologische Studie der Weißenburger Linie (Bayern) des Jahres 1704“ als gemeinsamer Aufsatz zum Druck eingereicht.
Beteiligte Studierende: Dutilleux, Benoît; Kochendörfer-Lucius, Gudrun; Reller, Johannes; Roller, Stephan; Backfisch, Stella; Hilsenbeck, Hannes; Koch, Anna; Müller, Raphael
Ansprechpartner in der Archäologie des Mittelalters ist Lukas Werther.