Das Medaillon am Fußende der Tumba, somit im Osten liegend, zeigt die Geschichte der Ehernen Schlange aus dem 4. Buch Mose und ist somit eine Geschichte des Alten Testaments.
Das Medaillon ist als „Rollwerk“ gestaltet und hat als äußere, umrahmende Elemente neben Früchten auch Eicheln und Maiglöckchen-Darstellungen.
Die verschiedenen Szenen werden gleichzeitig dargestellt, lassen ihre zeitliche Abfolge aber aufgrund ihrer perspektivischen Anordnung erschließen. Im Hintergrund sieht man ein großes Lager mit Zelten und Personen die die Hände erheben auf nördlichen Bildseite und Felsen mit einem Baum auf der westlichen Bildseite. In einem geringen Abstand zu dem Lager, perspektivisch weiter vorn, liegt eine Person am Boden, während sich eine Schlange um ihren Körper windet. Diese Bildelemente zeigen den Beginn der Geschichte um die Eherne Schlange: das Volk beklagt sich bei der mühseligen Flucht durch die Wüste aus Ägypten über Moses und Gott. Zur Strafe schickt Gott „feurige Schlangen“, an denen viele starben. (4. Mose 21, 4-6.) Daraufhin fleht das Volk Mose um Hilfe an, der auf Befehl Gottes eine eherne (aus Buntmetall bestehende) Schlange auf einem hohen Stab errichtet. Er verkündet, dass alle diejenigen errettet werden, die zur ehernen Schlange emporblicken. (4. Mose 21, 7-9) Dieser Teil der Geschichte ist im Medaillon ganz vorn dargestellt. Es zeigt zentral eine Schlange an einem kreuzartigen Gestell und einen Bärtigen Mann, der auf dieses zeigt (Mose) während er zu einer Frau mit Kind blickt. Um das Zentralmotiv sind sowohl errettete Personen, i.d.R. mit Kleidern, und getötete Personen, nackt, verteilt. Im vorderen westlichen Bildbereich liegt ein, nur spärlich bekleideter, Mann um dessen Arm sich eine Schlange windet. Er wirkt aber noch lebendig, hat etwas Stoff um die Lenden gebunden und richtet sich zur ehernen Schlange auf.
Die Eicheln außerhalb des Rollwerks können für das „Ewige Leben“ stehen, währen die Maiglöckchen als Attribut von Maria und Christus, Christus als Heil der Welt symbolisieren.
Die Aufrichtung der Ehernen Schlange kann als Vordeutung auf Christi Kreuzigung aber auch als Sinnbild des Vertrauens auf Gott interpretiert werden. Bei der innerbildlichen Interpretation fällt auf, dass die Toten nackt dargestellt wurden, während die Lebenden Kleidung tragen. Eine Art „Zwischenstadium“ scheint die Person am südlichen Bildrand einzunehmen: zwar liegt sie mit einer Schlange um den Arm am Boden und ist größten Teils unbekleidet, richtet sich aber, zur Ehernen Schlange hin, auf und trägt ein Tuch um die Lenden. Ist also nicht völlig nackt dargestellt. Diese Person könnte als Symbol für die Hoffnung auf die Errettung durch Gott gedeutet werden.