Dr. Christine Knauer

Christine Knauer ist Lehrbeauftragte an der Professur für nordamerikanische Geschichte. Sie forscht derzeit über Lynchings in den USA im 20. Jahrhundert, sowie über das Koreakriegsdenkmal und der öffentlichen Erinnerung an den Koreakrieg in den USA.

Sprechstunde

Nach Vereinbarung


Wissenschaftlicher Werdegang

2011 - 2015
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am SFB 923
2011
Visiting Fellowship, Rothermere American Institute, University of Oxford, GB
2005
Visiting Assistant in Research, Yale University, New Haven, CT, USA
2003 - 2008
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 437
2002
Doktorandin am Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte, Universität Tübingen
2002
Magister Artium in Zeitgeschichte und Amerikanistik, Tübingen

Thema der Magisterarbeit: "To Safeguard the Values of God, Family and Country": Phyllis Schlafly und das Equal Rights Amendment

1999
Master of Arts in American Civilization, Brown University, USA
1998 - 1999
Einjähriger Auslandsaufenthalt an der Brown University, Providence, Rhode Island, USA
1995 - 2002
Geschichte- und Anglistikstudium an der Eberhard Karls-Universität Tübingen

Stipendien und Preise

2011
Short-Term Postdoctoral Fellow, John-F.-Kennedy Institute, Freie Universität Berlin
2007
Research Grant, Harry S. Truman Library
2004
Short-Term Research Grant, German Historical Institute, Washington, D.C.
2002
Preis für die bester MA-Arbeit in Geschichte, Eberhard Karls Universität Tübingen
1998 - 1999
DAAD Stipendium und Brown University Scholarship

Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • 20. Jahrhundert

  • Race Relations

  • Constuctions of Race

  • Cold War and Civil Rights

  • Gender History

  • Feminism and Antifeminism

Abgeschlossene Projekte

Abgeschlossenes Post-Doc-Projekt im Rahmen des SFB 923

"The Horrors of Lynching": Der weiße Süden und Lynchmorde nach dem Zweiten Weltkrieg

Lynchmorde repräsentieren eine der brutalsten und drastischsten Formen der rassischen Gewalt. Auch wenn eine klare Definition von Lynching noch immer kaum möglich ist, wird es mehrheitlich als außerrechtliche Gewalt durch Mobs, die sich meist als Vertreter der Community und ihres Willens verstanden, beschrieben. In den letzten zwanzig Jahren ist eine Vielzahl von Studien, die sich mit dem Phänomen des Lynchings in den USA beschäftigen, erschienen. Trotz der Literaturflut fehlen wichtige Aspekte in der Betrachtung der Thematik; vor allem die „letzten“ Lynchmorde bleiben noch immer eher eine Fußnote in der Historiographie, wenn man vom Mord des 14-jährigen Emmett Till 1955 einmal absieht. Der Historiker W. Fitzhugh Brundage wies 2008 auch auf das Fehlen einer kritischen Studie zu den "declining years of America's lynching tradition" hin und forderte dabei eine systematische Studie der Pressediskurse sowie "cultural representations of lynching." Hier will diese Studie ansetzen. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Lynchmorden, die sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs ereignet haben. Es ist nicht das Ziel zu klären oder erklären, wieso die Zahlen der Lynchmorde vor allem ab den 1930er Jahren stark sanken – dieses Themenfeld wird nur gestreift. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf den multiplen Reaktionen und Narrativen der weißen Südstaatler bezüglich Lynching, rassischer Gewalt und der sich verändernden Rassenbeziehungen auf lokaler, einzel- und bundesstaatlicher Ebene.

Abgeschlossene Dissertationsschrift

"Die Desegregation des Militärs und der Koreakrieg im öffentlichen Diskurs der afroamerikanischen Community"

Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Desegregationsthematik im amerikanischen Militär in der Periode des Koreakrieges, das heißt also in der frühen Phase des Kalten Krieges bis Mitte der 1950er Jahre. In dieser Arbeit steht vor allem der öffentliche Diskurs an der home front und die Erfahrung der Soldaten in Korea im Zentrum, also die Reaktion auf und die Bewertung von Desegregation und Koreakrieg vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Ziel der Untersuchung ist es, in erfahrungsgeschichtlicher Perspektive die Desegregation des Militärs und den Koreakrieg als erstem Krieg nach der offiziellen Integrationsorder zu untersuchen.

Magisterarbeit

"To Safeguard the Values of God, Family and Country". Phyllis Schlaflys Kampf gegen das Equal Rights Amendment

Die Magisterarbeit beschäftigt sich mit der wichtigste Gegnerin des Equal Rights Amendment, das die rechtliche Gleichstellung von Frauen in der amerikanischen Verfassung verankern sollte. Sie versucht, die Frage zu beantworten, wie eine Frau sich einem Verfassungszusatz, der eigentlich darauf ausgelegt war, die Position von Frauen in der Gesellschaft zu verbessern, mit einer Vehemenz, die in der bisherigen Forschung für nur unzulänglich erklärt wurde, entgegenstellen konnte.


Publikationen

Monographien

  • Let Us Fight as Free Men: Black Soldiers and Civil Rights (Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2014). Rezensiert von Geoffrey Jensen, in: H-Net Reviews.

Aufsätze

  • Afroamerikanische Geschichte / African American History, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 26.06.2015.

  • A Man 'Who Fancies Himself Abraham Lincoln': Senator Langer from North Dakota and Civil Rights, in: North Dakota History 76:3 & 4 (2011), S. 22-40.

  • Don't Ever Distort My History: Conflicting Interpretations of the African American Performance in the Korean War, in: Georg Schild ed., The American Experience of War, Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2010.

Lexikonartikel

  • Einträge Cold War and Civil Rights; Korean War (Black Participation in); March on Washington Movement 1941; Randolph, A. Philip; To Secure These Rights, in: Leslie Alexander & Walter Rucker, editors, The Encyclopedia of African American History (ABC-Clio, 2010).

  • Eintrag "Grant Reynolds", in: Henry Louis Gates, Jr. and Evelyn Brooks Higginbotham (eds.), African American National Biography (New York: Oxford UP, 2009).

  • Einträge "Schlafly, Phyllis", "Equal Rights Amendment", "Phyllis Schlafly Report", "STOP ERA", "Eagle Forum", in: Lynn E. Ford, ed. Encyclopedia of Women and American Politics (Facts on File, 2007).

Rezensionen

  • Rezension zu John Virtue, The Black Soldiers who Built the Alaska Highway: A History of Four Army Regiments in the North 1942-43 (Jefferson: McFarland & Company, 2013) in: H-War, Januar 2014.

  • Rezension zu: Kruse, Kevin M.; Tuck, Stephen (Hrsg.): Fog of War. The Second World War and the Civil Rights Movement. Oxford 2012, in: H-Soz-u-Kult, 30.10.2012.