19.07.2019
Vortrag (29.07.): "Reflexivität" von Prof. Dr. Jörg Bergmann
Herzliche Einladung zum öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Jörg Bergmann am 29.7. um 13.15h in der Alten Aula zum Thema "Reflexivität"
Qualitative Sozialforschung ist in mehrfacher Weise von Momenten der Reflexivität gekennzeichnet. Zum einen haben die ForscherInnen an dem, was sie als Daten vor sich haben, einen wesentlichen Anteil, mit der Folge, dass sie sich in ihren Daten immer auch selbst begegnen. Zum andern sind die Kategorien und Unterscheidungen der qualitativen SozialforscherInnen immer "second order constructs" (Schütz), d.h. sie ruhen auf den "first order constructs" der Akteure auf. Die Beobachtungen der qualitativen SozialforscherInnen sind deshalb immer Beobachtungen von Beobachtungen, sie stellen Beschreibungen von Beschreibungen her, liefern Interpretationen von Interpretationen. Und schließlich begegnet den qualitativen SozialforscherInnen ein Moment der Reflexivität im Objekt ihrer Untersuchungen selbst. Soziale Prozesse sind, wie insbesondere die Ethnomethodologie aufgezeigt hat, immer selbstbezüglich, in ihrem Vollzug verweisen sie auf sich selbst und machen sich auf diese Weise in ihrer spezifischen Sinngestalt erkennbar.
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