Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2015: Forschung

Universität Tübingen an neuen überregionalen Sonderforschungsbereichen beteiligt

SFB TR 156 „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg, Mainz und Tübingen haben sich erfolgreich um die Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs Transregio (SFB TR) beworben. Der SFB TR 156 „Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen“ wird seit 1. Juli von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit mehr als zwei Millionen Euro für vier Jahre gefördert. Sprecher ist Professor Dr. Alexander Enk, Universität Heidelberg. Die Tübinger Wissenschaftler um Professor Dr. Martin Röcken, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik, stellen insgesamt acht der 19 SFB-Forschungsgruppen, darunter ein in Mainz und Tübingen angesiedeltes Gemeinschaftsprojekt.

Im neuen Sonderforschungsbereich Transregio untersuchen Wissenschaftler aus der Dermatologie zusammen mit Immunologen und Mikrobiologen die molekularen und zellulären Interaktionen der Haut mit ihrer Umwelt. Die in Tübingen angesiedelten Teilprojekte erforschen insbesondere die Interaktion von Infektionserregern mit der Haut, die frühen Phasen der Entzündungsreaktion sowie Schutzmechanismen, wie die Verdickung der Haut und Haut-interne Immunreaktionen, über die sie sich eine Barriere gegen schädliche Reize aufbaut. Zudem untersuchen die Tübinger Projekte den natürlichen Umgang der Haut mit ihrer Umwelt, die Mechanismen, die das Gleichgewicht der Haut beim Umgang mit ihrer Umwelt etablieren, sowie die frühen Alarmsignale über die Systemreaktionen ausgelöst, reguliert und gesteuert werden, wenn es zur Verletzung dieses Gleichgewichtes kommt. Ziel des SFB ist es, gemeinsam neue Therapien für Krankheiten wie Ekzeme, Psoriasis oder Sklerodermien zu entwickeln, wie es Mitarbeitern der Universitäts-Hautklinik bereits in der Vergangenheit wiederholt gelungen ist.

Kontakt:

Prof. Dr. Martin Röcken
Universitäts-Hautklinik
E-Mail: mrocken[at]med.uni-tuebingen.de

SFB 1173 „Wellenphänomene: Analysis und Numerik“

An einem weiteren neuen Sonderforschungsbereich, SFB 1173 „Wellenphänomene: Analysis und Numerik“, ist Professor Christian Lubich vom Institut für Mathematik der Universität Tübingen beteiligt. Wellen sind überall, ob bei der Ausbreitung von Licht oder Schall, beim Herzschlag oder in der modernen Kommunikationstechnik. Mit Wissenschaftlern des Karlsruher Instituts für Technologie (Sprecherhochschule) und der Universität Stuttgart soll hier die die Ausbreitung von Wellen unter realitätsnahen Bedingungen analytisch verstanden, numerisch simuliert und letztendlich auch gesteuert werden.

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DFG verlängert erfolgreiche Forschungsverbünde

Nach positiver Begutachtung wurde der Tübinger SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Sprecher Professor Ewald Frie) um weitere vier Jahre verlängert. In dem geisteswissenschaftlichen Verbundprojekt befassen sich Historiker, Politikwissenschaftler, Soziologen, Juristen, Medienwissenschaftler, Philologen, Theologen, Kulturwissenschaftler, Ethnologen und Mediziner mit historischen und aktuellen Krisensituationen, um einen Beitrag zu gesellschaftlichen Debatten zu liefern. Mit ihren Untersuchungen wollen die Wissenschaftler das alarmistische Reden über Krisen historisieren, nach Regelhaftigkeiten in Zeiten schnellen sozialen Wandels suchen und die Vergleichbarkeit verschiedener Zeiten und Räume in Geschichte und Gegenwart diskutieren.

Der SFB 766 „Die bakterielle Zellhülle: Struktur, Funktion und Schnittstelle bei der Infektion“ (Sprecher Professor Wolfgang Wohlleben; Ko-Koordinator Professor Andreas Peschel) erhält Mittel für eine dritte Förderperiode. In diesem Forschungsverbund erforschen Wissenschaftler aus den Bereichen Biologie, Biochemie, Pharmazie, Chemie, Informatik und Medizinischer Mikrobiologie den komplizierten Aufbau der Bakterien-Zellhülle, die eine entscheidende Rolle bei Infektionsprozessen spielt, sowie deren Rolle bei der Resistenzentwicklung gegen Antibiotika. Seit 2007 hat sich der Verbund zu einem interdisziplinären Netzwerk aus renommierten wie auch jungen Wissenschaftlern entwickelt, das heute aus 22 Teilprojekten und etwa 80 Mitarbeitern besteht. (Link zur Homepage)

Ebenfalls verlängert wurde das Graduiertenkolleg 1662 „Religiöses Wissen im Vormodernen Europa (800-1800)“ (Sprecher: Prof. Dr. Annette Gerok-Reiter / Prof. Dr. Volker Leppin). Es erhält für weitere 4,5 Jahre eine Förderung und schöpft damit die für Graduiertenkollegs mögliche Laufzeit von neun Jahren aus.

Das Kolleg stellt die dynamischen Prozesse religiösen Wissens, das sich in zeitspezifischen Adaptionen des ,Offenbarungswissens' in der Vormoderne immer wieder neu formierte, ins Zentrum seines Interesses. Das Graduiertenkolleg verbindet evangelische und katholische Theologie, Germanistik, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte und Mittelalter-Archäologie. (Link zur Homepage)

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Neue DFG-Forschergruppe zur Krebsforschung an der Universität Tübingen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an den Universitäten Tübingen und Würzburg eine gemeinsame Forschergruppe zur Erforschung so genannter solider, therapieresistenter Tumore ein. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, lebenswichtige zelluläre Prozesse in Tumorzellen zu identifizieren, die für eine innovative Therapie genutzt werden können. Tübinger Sprecher der Forschergruppe „Targeting Therapeutic Windows in Essential Cellular Processes for Tumor Therapy“ (FOR 2314) ist Professor Lars Zender aus der Sektion für Translationale Gastrointestinale Onkologie in der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen. Weiterer Sprecher ist sein Würzburger Kollege Professor Martin Eilers vom dortigen Theodor Boveri Institut.

Die neue Forschergruppe wird für zunächst drei Jahren mit 2,9 Millionen Euro von der DFG finanziert. An der Universität Tübingen wird die neue Forschergruppe den bereits gut etablierten Forschungsschwerpunkt zur Translationalen Krebsforschung weiter stärken. Auf diesem Gebiet erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Grundlagen stets mit dem Ziel, Ergebnisse zügig in die Klinik einzubringen und so den Patienten zugutekommen zu lassen.

Kontakt:

Prof. Dr. Lars Zender
Universität und Universitätsklinikum Tübingen
Sektion für Translationale Gastrointestinale Onkologie
Abteilung Innere Medizin I
E-Mail: lars.zender[at]med.uni-tuebingen.de

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Neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Macht und Einfluss. Einflussnahme auf den Herrscher zwischen Antike und Mittelalter“ im Fachbereich Geschichtswissenschaft bewilligt. Leiter ist Dr. Fabian Schulz. (Link zur Homepage)

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