Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2022: Forum


CIVIS-Allianz geht in zweite Förderphase

EU bewilligt der europäischen Hochschulkooperation 14 Millionen Euro für weitere vier Jahre

Die europäische Hochschulallianz CIVIS, zu der auch die Universität Tübingen gehört, wird für weitere vier Jahre gefördert. Die Europäische Kommission hat Ende Juli bekanntgegeben, dass die elf Mitgliedsuniversitäten und ihre Ziele weiterhin durch 14 Millionen Euro Erasmus+-Mittel im Rahmen der „European Universities Initiative“ unterstützt werden. Mit CIVIS entsteht derzeit ein universitätsübergreifender Campus für mehr als 500.000 Studierende und Beschäftigte in Forschung, Verwaltung und Technik. Schwerpunkte der Allianz sind herausragende Lehre und bürgerschaftliches Engagement, die auch Impulse für Forschung und Innovation geben.

CIVIS ist eine Allianz aus elf Universitäten in ganz Europa: Aix-Marseille Université (Frankreich), Nationale und Kapodistrias-Universität Athen (Griechenland), Universität Bukarest (Rumänien), Université libre de Bruxelles (Belgien), Université de Lausanne (Schweiz), Universidad Autónoma de Madrid (Spanien), Sapienza Università di Roma (Italien), Universität Stockholm (Schweden), Universität Tübingen (Deutschland), University of Glasgow (UK), Paris Lodron Universität Salzburg (Österreich). Sie wurde von der Europäischen Kommission als eines der ersten 17 Pilotprojekte im Programm „European Universities Initiative“ gefördert und bringt rund 470.000 Studierende und 68.000 Beschäftigte zusammen, darunter 35.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Im Jahr 2022 unterzeichnete CIVIS ein strategisches Abkommen mit sechs afrikanischen Partneruniversitäten: Université Hassan II de Casablanca (Marokko), University of Sfax (Tunesien), Université Cheikh Anta Diop de Dakar (Senegal), Makerere University (Uganda), University of the Witwatersrand (Südafrika), Universidade Eduardo Mondlane (Mosambik).

Webauftritt von CIVIS
Pressemitteilung von CIVIS zum Fördererfolg


Jubiläumsausstellung „Troia, Schliemann und Tübingen“

Das Museum der Universität Tübingen MUT feiert sein 25-jähriges Bestehen 

Rund 150 Jahre nach der Entdeckung Troias durch Heinrich Schliemann präsentiert das Museum der Universität Tübingen MUT ab Donnerstag bislang unveröffentlichte Fundstücke aus den Grabungen des deutschen Archäologen. Das Museum MUT „Alte Kulturen“ auf Schloss Hohentübingen begeht mit der Ausstellung „Troia, Schliemann und Tübingen“ zugleich seinen 25. Geburtstag und den 200. Geburtstag Schliemanns. Die Baden-Württemberg Stiftung und zwölf weitere Förderer unterstützen die Ausstellungsarbeiten des Museums und des Tübinger Troia-Forschungsprojekts unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Ernst Pernicka am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters.

„Troia, Schliemann und Tübingen“ läuft noch bis zum 16. April 2023 und wird von einer öffentlichen Vortragsreihe begleitet, in der Forschende aus aller Welt und aus unterschiedlichen Disziplinen das Thema beleuchten. 

Studierende der Universität waren durch mehrere Praxisseminare an der Vorbereitung der Ausstellung beteiligt. „Durch das Masterprofilstudium ‘Museum & Sammlungen‘ kann die Universität Tübingen Forschung wie das Troia-Projekt in die Lehrstrukturen der Universität integrieren“, erklärt MUT-Direktor Professor Ernst Seidl. Im Kabinettraum des Schlosses vermittelt die interaktive Mitmach-Ausstellung „Troia for Kids“ Kindern, Jugendlichen und Schulklassen auf unterhaltsame Weise das historische Troia und seine Erforschung.

INFORMATION

Adresse:

MUT | Alte Kulturen | Schloss Hohentübingen
Burgsteige 11
72070 Tübingen
 Telefon 7071 29-77579 oder -77384
kassespam prevention@museum.uni-tuebingen.de  

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Donnerstag 10 bis 19 Uhr
Gruppen jederzeit auch nach Vereinbarung

Eintritt:

Regulär: 5 Euro
Ermäßigt: 3 Euro
Tübinger Studierende, Freunde des MUT, ICOM: 0 Euro 
Familienkarte: 12 Euro

Homepage Museum der Universität Tübingen


35. Tübinger Poetik-Dozentur

Ingo Schulze und Dževad Karahasan gemeinsam mit Alida Bremer und Naser Šečerović zu Gast

Die Universität Tübingen lädt zur 35. Tübinger Poetik-Dozentur ein: Ingo Schulze und Dževad Karahasan werden vom 14. bis zum 18. November die Poetik-Vorlesungen halten und – gemeinsam mit Alida Bremer und Naser Šečerović – über ihre Werke, ihre aktuellen Arbeiten und auch ihr literaturpolitisches Engagement sprechen. Die Vorlesungen und Gespräche finden jeweils um 19:15 Uhr in der Alten Aula (Münzgasse 30, 72070 Tübingen) statt. 

Alle Informationen und Termine: https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/35-tuebinger-poetik-dozentur/ 

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich. Die diesjährigen Vorlesungen können über einen Livestream verfolgt werden: https://www.youtube.com/playlist?list=PLsZhiMXtMWI7QZKBAkGXru4rk1yzDrdJx   


Studium Generale im Wintersemester

Das Studium Generale der Universität Tübingen bietet im Wintersemester 2022/23 acht Vorlesungsreihen an zu folgenden Themen an: 

Das Studium Generale richtet sich an alle interessierten Hörerinnen und Hörer und an Studierende aller Fachrichtungen. Der Zugang ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Die Veranstaltungen finden in Präsenz statt, vereinzelt werden Vorlesungen im hybriden Format angeboten.

Alle Infos und Termine: www.uni-tuebingen.de/studium-generale 


4. Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz

Ziel aller teilnehmenden Schülerteams: Mithilfe von KI-Anwendungen die Welt verbessern

Insgesamt zehn Schülerteams sind Mitte Oktober beim Finale des 4. Bundeswettbewerbs für Künstliche Intelligenz (BWKI) in Tübingen mit ihren eingereichten KI-Projekten angetreten: Von Fake-News-Filtern, Sprachübersetzungs-Apps bis hin zur chemiefreien Unkrautbekämpfung durch Drohnen-Spotting – für die Jury war die Auswahl aus der Bandbreite an Anwendungen keine leichte Entscheidung. 

Der mit 1.500 Euro dotierte Hauptgewinn ging in diesem Jahr an den 17-jährigen David Rutkevich aus Leer in Ostfriesland, angemeldet als „camel_case“. Er hat einen Algorithmus entwickelt, der weiße Blutzellen analysiert. Das hilft bei der Erkennung von Viruserkrankungen wie Affenpocken oder von HIV. Effiziente und kostengünstigere KI-gestützte Methoden könnten auch die medizinische Diagnostik in ärmeren Ländern verbessern. 

Den mit 500 Euro dotierten Geldpreis in der Sonderkategorie „Umwelt und Nachhaltigkeit“ erhielt der 15-jährige Christian Krause aus Rottum in Oberschwaben, angetreten als „ampfer_mampfer“. Er hat einen Algorithmus entwickelt, der das Feldunkraut Ampfer auf Drohnenbildern erkennt und genau positioniert: Die perfekte Grundlage für gezielte mechanische Unkrautentfernung durch Roboter anstelle von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln.

Als Sieger in der Sonderkategorie „Hardware“ gingen Alexander Lowa und Moritz Erbe mit ihrem Team „Droneso.me“ hervor. Die 18-Jährigen aus dem Spreewald freuten sich über einen Geldpreis in Höhe von 750 Euro. Dank „Droneso.me“ könnten in Zukunft medizinische Hilfsmittel per autonomer intelligenter Transport-Drohne in Windeseile an ihren Zielort gelangen – ohne Zeitverlust in Staus oder an roten Ampeln.

Mit dem Nachwuchspreis wurde das „Team Orion“ aus Hamburg ausgezeichnet. Die beiden 17-jährigen Vincent Elster und Caspar Pagel haben eine KI entwickelt, die Tweets mit gefakten Inhalten erkennt und den Nutzer warnt. Ihr Anwendungsbeispiel: Die Queen ist nicht tot. Das Team erhielt einen Geldpreis in Höhe von 500 Euro.

Über den Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz

Der BWKI motiviert Schülerinnen und Schüler eigenen Ideen für eine bessere Welt von morgen mithilfe von Künstlicher Intelligenz umzusetzen. Der Bundeswettbewerb wurde 2018 am KI-Forschungsstandort Tübingen durch Prof. Dr. Matthias Bethge (Direktor des Tübingen AI Center), Dr. Wieland Brendel (Tübingen AI Center / Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Tübingen) und Prof. Dr. Bernhard Schölkopf (Direktor Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme Tübingen) ins Leben gerufen und ermöglicht seitdem Jugendlichen, ihr Können aktiv im KI-Forschungsumfeld unter Beweis zu stellen.

Mehr Infos unter: https://bw-ki.de 

Vollständige Meldung: https://uni-tuebingen.de/universitaet/aktuelles-und-publikationen/pressemitteilungen/newsfullview-pressemitteilungen/article/bundeswettbewerb-kuenstliche-intelligenz-zeichnet-schuelerteams-aus/ 


Vorbildhafte Verwendung von Recyclingpapier

Die Universität Tübingen erhält eine Ehrung für ihr vorbildliches Engagement bei der Nutzung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Als „Mehrfachsieger“ erbringt die Universität seit sieben Jahren Bestleistungen im Papieratlas-Hochschulwettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR). 50 Universitäten und Fachhochschulen beteiligen sich an dem diesjährigen Wettbewerb und erreichen mit durchschnittlich über 79 Prozent Recyclingpapier einen neuen Bestwert.

Die Universität Tübingen nutzt in der Verwaltung, den Fakultäten, dem Druck- und Kopierservice sowie der Hausdruckerei ausschließlich Blauer-Engel-Papier und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz: Recyclingpapier spart in der Produktion im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 78 Prozent Wasser und 68 Prozent Energie und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen. So bewirkte die Universität Tübingen in den vergangenen sieben Jahren eine Einsparung von mehr als 21,8 Millionen Litern Wasser und über 4,5 Millionen Kilowattstunden Energie.

Pressemitteilung der Initiative Pro Recyclingpapier


Sammlermünze zum Gedenken an Wilhelm Schickard

Bundesregierung ehrt Erfindung der Rechenmaschine

Das Bundeskabinett hat die Prägung einer 20-Euro-Münze zum Gedenken an den Tübinger Wissenschaftler Wilhelm Schickard beschlossen. Die Bundesregierung würdigt damit die Erfindung der ersten Rechenmaschine, die Schickard vor 400 Jahren, im Jahr 1623, konstruierte. Die Münze wird im August 2023 herausgegeben und wird vor allem für Sammler geprägt.

Schickard hatte an der Universität Tübingen Theologie studiert und wurde 1619 als Professor für Hebräisch an seine Alma Mater berufen. Später lehrte er auch Astronomie. Um sich die astronomischen Berechnungen zu erleichtert, erfand er eine Maschine, die auch große Zahlen addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren konnte. Mittels Zahnrädern gelang dem mechanischen Rechner sogar der Zehnerübertrag.  

Das Finanzministerium würdigt den Tübinger Professor und seine Erfindung auch mit einer eigenen Briefmarke. Sie wird als eine von insgesamt 52 thematischen Neuerscheinungen im kommenden Jahr herausgebracht und kann ab dem 7. September 2023 erworben werden. Das Bundesfinanzministerium hat zum Beschluss zur Sammlermünze „400 Jahre Rechenmaschine von Wilhelm Schickard“ eine Pressemitteilung veröffentlicht:
www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Briefmarken/2022/2022-08-10-sammlermuenze-400-jahre-rechenmaschine.html