Prof. Dr. Léonie de Jonge

W3-Professur für Rechtsextremismusforschung mit Schwerpunkt Politische Akteure und Ideologien

Prof. Dr. Léonie de Jonge hat zum 1. Januar 2025 die politikwissenschaftliche Professur für Rechtsextremismusforschung mit dem Schwerpunkt „Politische Akteure und Ideologien“ angetreten. Sie beschäftigt sich mit:

  • rechtsextremen Akteuren, insbesondere politischen Parteien, sowie auf Organisationen und Netzwerken
  • exkludierenden Ideologien und rechtsextremen Weltanschauungen
  • der Veralltäglichung extrem rechter Ideologien
  • dem Umgang mit der extremen Rechten und der Förderung einer resilienten Demokratie

Forschung

Forschungsschwerpunkte

Prof. Dr. Léonie de Jonge forscht zu den Themen:

  • Ursachen des Aufstiegs der radikalen und extremen politischen Rechten aus einer international vergleichenden Perspektive
  • Vergleichende europäische Politikwissenschaft, politische Parteien und Systeme
  • Umgang mit der extremen Rechten durch Medien und demokratische Parteien
  • Resilienz gesellschaftlicher und demokratischer Strukturen gegenüber rechtsextremem Gedankengut

Aktuelle Forschungsprojekte (Auswahl)

  • „Everyday Extremism“: Die extreme Rechte setzt gezielt auf alltagsnahe Themen, um ihre Positionen in der Gesellschaft zu normalisieren. Derzeit beschäftige ich mich mit der Frage, wie durch alltägliche Kategorien wie Heimat und Essen Anknüpfungspunkte entstehen, die auch Personen aus nicht-extrem rechten Lebenswelten ansprechen und einbinden können.
    Vorlesung zum Thema vom 06.11.2024: Von Immigration bis Insekten: Rechtsextreme Akteur*innen und Ideologien im Wandel. Zum Video
    Podcast-Folge von Deutschlandfunk Nova zum Thema: Extreme Rechte. Die Angst vor Insekten im Essen. Zum Podcast
  • „Rechte Immersion und engagierte Öffentlichkeiten“: Interdisziplinäres Verbundprojekt (Explorations Funds 2024) unter der Leitung von Prof. Dr. Tanja Thomas. Das Projekt zielt darauf ab, Ressourcen und Strategien der Anschlussfähigkeit und Veralltäglichung rechtsextremer Weltanschauungen, die rechte Immersion begünstigen, systematisch zu analysieren.

Abgeschlossene Forschungsprojekte (Auswahl)

  • Far-Right Extremism and Democracy in a Comparative Perspective: Europe and Latin America. Veröffentlichung: de Jonge, Léonie/Georgiadou, Vasiliki/Halikiopoulou, Daphne/Rovira Kaltwasser, Cristóbal/Tanscheit, Talita (2024): "Is the far right a global phenomenon? Comparing Europe and Latin America: A scholarly exchange", in: Nations and Nationalism 31(1): 7–24. URL: https://doi.org/10.1111/nana.13074
  • The regional Face of Extremism. Veröffentlichungen:
    Valk, Fleur/de Jonge, Léonie/Nanninga, Pieter (2025): Fenomeenanalyse extremisme, radicalisering en maatschappelijke onrust in IJsselland. URL: https://research.rug.nl/en/publications/fenomeenanalyse-extremisme-radicalisering-en-maatschappelijke-onr
    Valk, Fleur/de Jonge, Léonie/Nanninga, Pieter (2023): “The Regional Face of Extremism: A Case Study of the Northern Netherlands”, in: The Journal for Deradicalization 1(35): 76–106. URL: https://journals.sfu.ca/jd/index.php/jd/article/view/741
    Valk, Fleur/de Jonge, Léonie/Nanninga, Pieter (2022): Fenomeenanalyse Extremisme Noord-Nederland, 2014–2022. URL: https://research.rug.nl/en/publications/fenomeenanalyse-extremisme-noord-nederland-2014-2022
  • Die extreme Rechte im Vorfeld der Europawahlen 2024. Transdisziplinäres, ausschließlich von Frauen geleitetes Projekt in Zusammenarbeit mit Apache in Belgien. Wir bieten einen Überblick über den Zustand extrem rechter Parteien und Bewegungen in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. URL: https://xrechtseuropa.apache.be/
    In Zusammenarbeit mit Mathilda Åkerlund, Valentina Ausserladscheider, Miranda Christou, Sarah Anne Dunne, Belén Fernández-García, Danica Fink Hafner, Caterina Froio, Rosita Garškaitė-Antonowicz, Gabriela Greilinger, Petra Guasti, Daphne Halikiopoulou, Anna-Sophie Heinze, Jennifer Orlando-Salling, Laura Jacobs, Mari-Liis Jakobson, Mariana Mendes, Anita Nissen, Pauliina Patana, Nina Paulovicova, Maria Pisani, Julia Rone, Iris Beau Segers, Věra Stojarová, Sorina Soare, Jogilė Ulinskaitė, Sabine Volk, Lisa Zanotti und weiteren Expert:innen, die anonym bleiben möchten.

Weitere Tätigkeiten und Mitgliedschaften

Weitere Funktionen und Tätigkeiten (Auswahl):

  • seit Jan. 2022: Vorsitzende des Lenkungsausschusses der internationalen Forschungsgruppe für Extremismus und Demokratie (Standing Group on Extremism & Democracy) des European Consortium for Political Research (ECPR)
  • seit 2023: Mitglied der Jungen Akademie der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW)
  • Von April 2024–Dez. 2024: Vizesprecherin der Jungen Akademie der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften
  • Von April 2021–Dez. 2025: Mitglied der Young Academic Groningen (YAG)

Preise und Ehrungen:

  • 2024: Gratama Science Award zur Förderung junger Wissenschaftler:innen, die sich durch innovative, gesellschaftlich relevante und herausfordernde Forschung auszeichnen: https://www.rug.nl/alumni/support-research-and-education/groninger-university-fund/gratama-stichting/gratama-wetenschapsprijs/winners  (University of Groningen, Faculty of Arts)
  • 2023: Faculty of Arts Impact Prize für ein herausragendes Forschungsprojekt mit wissenschaftlicher Qualität, das in guter Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern gesellschaftliche Wirkung erzielt hat – gemeinsam mit Pieter Nanninga und Fleur Valk. (University of Groningen, Faculty of Arts)
  • 2023: Nominiert für den Best Practice in Teaching & Learning Award 2023 – mit Benjamin Leruth. (University of Groningen, Faculty of Arts)
  • 2023: Nominiert für den Women in the Media Award 2023 (Groningen). https://www.rug.nl/news/2024/02/three-ug-researchers-nominated-for-woman-in-the-media-award-2023?lang=en
  • 2022: Aufnahme in die Junge Akademie der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW). https://www.rug.nl/news/2022/12/leonie-de-jonge-appointed-member-of-the-knaw-young-academy?lang=en
  • 2022: Nominiert für den Women in the Media Award 2022 (Groningen)
  • 2022: Nominiert für den ECPR Rising Star Award
  • 2021: Aufnahme in die Young Academy Groningen (YAG)
  • 2018: 1. Preis beim Poster-Wettbewerb des DAAD Centres for German and European Studies – Centre Conferences in Berlin
  • 2018: 1. Preis der POLIS PhD Poster Competition, Cambridge Department of Politics & International Studies, University of Cambridge
  • 2018: Auswahl als eine der vielversprechendsten Persönlichkeiten des Jahres 2018 in „Diese Menschen werden Luxemburg 2018 bewegen“

Biografische Infos

Kurz-Vita

Prof. Dr. Léonie de Jonge studierte Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen in den USA und Großbritannien. 2019 promovierte sie an der University of Cambridge. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit dem Erfolg und Misserfolg von Rechtsaußen-Parteien in den Benelux-Ländern. Nach ihrer Promotion war sie bis 2024 Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft an der Universität Groningen in den Niederlanden und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am dortigen Dokumentationszentrum für niederländische politische Parteien. Seit Januar 2025 ist sie Professorin für Rechtsextremismusforschung mit den Schwerpunkten politische Akteure und Ideologien am Institut für Rechtsextremismusforschung der Universität Tübingen.

In ihrer akademischen Laufbahn erhielt sie mehrere Auszeichnungen für ihre Forschung und Öffentlichkeitsarbeit, darunter den Gratama Science Award, der Nachwuchsforscher*innen für innovative, gesellschaftlich relevante und herausragende wissenschaftliche Leistungen anerkennt. Seit 2021 ist sie Vorsitzende des Lenkungsausschusses der internationalen Forschungsgruppe für Extremismus und Demokratie (Standing Group on Extremism & Democracy) des European Consortium for Political Research (ECPR). Im Folgejahr wurde sie zudem in die Junge Akademie der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW) aufgenommen. 

Als international vernetzte und renommierte Politikwissenschaftlerin forscht sie insbesondere zu rechtsextremen Akteuren, politischen Parteien, Organisationen und Netzwerken, der Veralltäglichung extrem rechter Ideologien sowie dem Umgang mit der extremen Rechten. Zu ihren Veröffentlichungen zählt u.a. “The Success and Failure of Right-Wing Populist Parties in the Benelux Countries” (2021). Als Expertin für politische Analysen zum Thema Rechtsextremismus ist sie eine gefragte Wissenschaftlerin in den Medien.

Lebenslauf

  • Seit Januar 2025: Professur für Rechtsextremismusforschung mit Schwerpunkt Politische Akteure und Ideologien, Institut für Rechtsextremismusforschung, Universität Tübingen
  • Sept. 2019–Dez. 2024: Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft (Assistant Professor for European Politics & Society), Universität Groningen, Groningen, Niederlande
  • Sept. 2022–Dez. 2024: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dokumentationszentrum für niederländische politische Parteien (Documentation Centre for Dutch Political Parties, DNPP), Universität Groningen, Groningen, Niederlande
  • 2015–2019: Promotion (PhD) in Politikwissenschaft und Internationale Studien an der Universität Cambridge, Cambridge, Vereinigtes Königreich. Dissertation: „The Success and Failure of Right-Wing Populist Parties in the Benelux“
  • 2014–2015: Master of Philosophy (MPhil) in Politikwissenschaft und Internationale Studien an der Universität Cambridge, Cambridge, Vereinigtes Königreich
  • 2011–2014: Bachelor of Arts (BA) in Internationale Beziehungen am Cornell College, Mount Vernon, Iowa, USA
  • 2009–2011: Associate of Arts in Liberal Arts Studies am Lake Region State College, Devils Lake, North Dakota, USA

Publikationen

Publikationen (Auswahl)

  • de Jonge, Léonie/Georgiadou, Vasiliki/Halikiopoulou, Daphne/Rovira Kaltwasser, Cristóbal/Tanscheit, Talita (2025): “Is the far right a global phenomenon? Comparing Europe and Latin America: A scholarly exchange”, in: Nations & Nationalism, 31(1): 7–24. URL: https://doi.org/10.1111/nana.13074
  • de Jonge, Léonie/Voerman, Gerrit (2025): “Fortuyn versus Wilders versus Baudet: The Evolution of Populist Radical Right Party Organisation in the Netherlands”, in: European Political Science Review. URL: https://doi.org/10.1017/S1755773925000049
  • Valk, Fleur/de Jonge, Léonie/Nanninga, Pieter (2023): “The Regional Face of Extremism: A Case Study of the Northern Netherlands” Journal for Deradicalization, 1(35): 76–106. URL: https://journals.sfu.ca/jd/index.php/jd/article/view/741
  • Damhuis, Koen/de Jonge, Léonie (2022): “Going Nativist: How to Interview the Radical Right?” International Journal of Qualitative Methods. URL: https://doi.org/10.1177/16094069221077761
  • de Jonge, Léonie/Gaufman, Lisa (2022): “The normalisation of the far right in the Dutch media in the run-up to the 2021 general elections”. Discourse & Society. Special Issue, edited by Krzyżanowski, Michał/Ekström, Mats. URL: https://doi.org/10.1177/09579265221095418  
  • de Jonge, Léonie (2021): “Is the (Mass) Party Really Over? The Case of the Dutch Forum for Democracy.” Politics & Governance, 9(4): 286–295. Special Issue, edited by  Albertazzi, Daniele/van Kessel, Stijn. URL: https://doi.org/10.17645/pag.v9i4.4525
  • de Jonge, Léonie (2021): The Success and Failure of Right-Wing Populist Parties in the Benelux Countries. London: Routledge. URL: https://doi.org/10.4324/9781003049258
  • de Jonge, Léonie (2021): “The Curious Case of Belgium: Why is There no Right-Wing Populism in Wallonia?” Government and Opposition, 56(4): 598–614. URL: https://doi.org/10.1017/gov.2020.8
  • de Jonge, Léonie (2019): “The Populist Radical Right and the Media in the Benelux: Friend or Foe?” The International Journal of Press/Politics, 24(2): 189–209. URL: https://doi.org/10.1177/1940161218821098

Interviews und Medienerwähnungen

Aktuelle Medienberichte und Interviews von Prof. Dr. Léonie de Jonge und anderen IRex-Mitarbeiter*innen finden Sie in unserer Mediathek:

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