Die Region östliches und südliches Afrika umfasst keine klar definierten geografischen Grenzen. In manchen Überblickswerken wird etwa auch Äthiopien am Horn von Afrika dazu gezählt, obwohl es eine Region mit ganz eigener Geschichte darstellt. In anderen zählt Sudan zu Nordafrika, obwohl zumindest der Süd-Sudan nur wenig arabisch geprägt ist.
Gemeinsam sind den östlichen und südlichen Ländern des afrikanischen Kontinentes von Uganda bis Südafrika ihre historischen Wurzeln, ihre kulturellen Übereinstimmungen (z.B. innerhalb der großen Gruppe der Bantuvölker) und die politischen Erfahrungen mit den früheren europäischen Kolonialmächten, zu denen bis heute enge ökonomische, politische und soziale Beziehungen bestehen.
Das Bindeglied zu den regionalen Schwerpunkten der Abteilung Ethnologie und des Asien-Orient-Instituts bilden die asiatischen Gemeinden im östlichen und südlichen Afrika. Dazu gehörten vor allem die „Indian Communities“ sowie die in neuester Zeit stetig wachsende Gruppe der chinesischen Afrika-Migranten.
Unsere Abteilung unterhält derzeit wissenschaftliche Beziehungen zu Universitäten in Madagaskar und Namibia. Geplant ist die Erweiterung der Kooperationen zu Forschungsinstitutionen in Südafrika, Kenya und Tanzania.
Ethnologisch interessieren uns insbesondere lokale Formen sozialer Sicherung, die Bedeutung von Religion und Ethnizität und kulturspezifische Bewertungen von Ressourcen. In gesonderten Forschungsprojekten werden die Themen "Soziale Netzwerke" und "Ressourcenkomplexe" behandelt (Minigraduiertenkolleg "Netzwerke und Ressourcenkomplexe" SFB 1070).