Institut für Kriminologie

09.11.2020

Tübinger Kriminologen widmen sich der Organisierten Kriminalität

Bundesweites Forschungsprojekt unter Mitarbeit des Tübinger Instituts für Kriminologie

Zum 1. Oktober 2020 hat ein Forschungsteam der Universität Tübingen die Arbeit an einem bundesweiten Forschungsprojekt zur Untersuchung der Organisierten Kriminalität (OK) aufgenommen. Neben dem Tübinger Institut für Kriminologie (IfK) unter der Leitung von Jörg Kinzig sind Forschende der Universität Osnabrück, der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster und des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt an dem Vorhaben beteiligt. Die Koordination des Projekts übernimmt der Strafrechtsexperte Arndt Sinn vom Zentrum für europäische und internationale Strafrechtsstudien (ZEIS) der Universität Osnabrück. Zudem wird der Forschungsverbund durch mehrere Landeskriminalämter, Generalstaatsanwaltschaften und Staatsanwaltschaften sowie durch das Zollkriminalamt unterstützt. Gefördert wird das auf drei Jahre angelegte Verbundprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zuge des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“.

Ziel des Projekts ist eine umfassende rechtliche und empirische Untersuchung des Phänomens der Organisierten Kriminalität. Dabei sollen einerseits deren Strukturen und Bedrohungspotentiale analysiert und andererseits auch Präventionsstrategien entwickelt werden. Zentrale Aufgabe der interdisziplinären Projektgruppe am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen ist eine empirische Bestandsaufnahme der OK in Deutschland.

Dafür wird im Tübinger Teilmodul ein multimethodischer Ansatz gewählt, mit dem sowohl das Hellfeld der OK (den Strafverfolgungsbehörden bekannte Fälle) analysiert als auch Erkenntnisse über das Dunkelfeld (den Behörden unbekannte Fälle) gewonnen werden sollen. Durch die Analyse von Statistiken und Datenbanken, die Durchführung zahlreicher Interviews mit Strafgefangenen, Polizisten/-innen und Staatsanwälten/-innen sowie die eingehende Untersuchung von Strafverfahren soll der Phänomenbereich der OK möglichst vollständig in den Blick genommen werden.

Die anschließende Zusammenführung der Erkenntnisse der verschiedenen beteiligten Projektpartner soll tiefergehende Einsichten über das unverändert hochaktuelle Phänomen der Organisierten Kriminalität in Deutschland ermöglichen.

Weiterführende Informationen über das Gesamtprojekt und die Inhalte einzelner Module erhalten Sie auf der extra hierfür eingerichteten Projekthomepage.

Konstantin Hemmert-Halswick, Benedikt Iberl, Jörg Kinzig, Jonas Römer und Sarah Schreier

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