China Centrum Tübingen (CCT)

09.11.2021

Warum kulturelle Empathie zählt. Zum China-Verständnis im europäischen Kontext

Online-Vortrag von Prof. Chunchun HU (Shanghai International Studies University) am 9. Nobember 2021 um 14.00 Uhr.

Im Vortrag wird über den allgemein heraufbeschworenen geo- und machtpolitischen sowie ideologischen Kampf zwischen dem von den USA geführten Wertewesten und China hinweg für ein anderes Miteinander plädiert: Zurück zur Wurzel! Kultur stellt den Schlüssel zum Chinaverständnis schlechthin dar – dasselbe gilt auch für die umgekehrte Richtung. Wie wäre es, wenn man den China-Diskurs in Deutschland, Europa bzw. dem Westen genauer unter die Lupe nimmt? Denn hierin zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen der chinesischen Außen- und Innenperspektive. Während mit Michel Foucault und Leibniz die beiden Pole der Erkenntnisintention Europas in Bezug auf China identifiziert sind, wird das chinesische Anliegen von Kontinuität und Bruch im deutschen bzw. europäischen Diskurs kaum wahrgenommen. Man fragt sich: Sind die chinesischen Fragen genuine Fragen von China, oder sind sie nur vom Westen ausformulierte Fragen über China, die wiederum von Chinesen rezitiert werden? Trotz der vielen Unterschiede könnte – oder müsste – man optimistisch bleiben, gerade wegen der europäisch geprägten Moderne, die uns als historischer Auftrag verbindet.

 

Chunchun Hu ist Professor an der Shanghai Academy of Global Governance & Area Studies an der Shanghai International Studies University und Direktor des Studienprogramms „Europastudien“. Zwischen 2007 und 2013 leitete er als Chinesischer Direktor das Konfuzius-Institut in Hannover. Bis 2020 war er als stellvertretender Direktor für das Deutschlandforschungszentrum und das Zentrum für Chinesisch-Deutschen Gesellschaftlich-Kulturellen Austausch an der Shanghaier Tongji-Universität verantwortlich. Er forscht zu den Schwerpunkten deutsche Literatur, deutsche Kultur, Public Diplomacy und deutsch-chinesische Kulturbeziehungen. Als Kolumnist kommentiert er die Ereignisse und den Zeitgeist in Deutschland und Europa. Zu seinen Publikationen gehören u.a. “China-Kompetenz in Deutschland und Deutschland-Kompetenz in China: Multi- und transdisziplinäre Perspektiven und Praxis”, hrsg. gem. mit H. Lackner u. T. Zimmer; Wiesbaden 2021.

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