Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2016: Forschung

Zentrum für akademische Wirkstoffentwicklung bündelt frühe Arzneimittelforschung

TüCAD2 unterstützt aussichtsreiche Forschungsprojekte in der Arzneimittelentwicklung.

Am Tübingen Center for Academic Drug Discovery & Development (TüCAD2) laufen künftig die Fäden der Frühentwicklung von Wirkstoff-Kandidaten für neue Arzneimittel zusammen. Das Zentrum wird von führenden Forschern und Klinikern der Universität Tübingen und des Universitätsklinikums Tübingen gemanagt. Es unterstützt aussichtsreiche Forschungsprojekte von der ersten Idee bis zum Abschluss der Phase I (Proof of Concept) in der Arzneimittelentwicklung.

Gefördert werden nur Vorhaben mit exzellenter wissenschaftlicher Grundlage und nur nach Publikation in hochrangigen Journals. Damit sichert das TüCAD2 die Qualität seiner Projekte und sorgt dafür, dass diese maximal gefördert werden können. Die beteiligten Wissenschaftler und Kliniker werden kontinuierlich wissenschaftlich beraten, bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt und das TüCAD2 vermittelt ihnen Kontakte in sein Netzwerk industrieller Partner – diese werden je nach Fragestellung auch direkt in das Coaching mit einbezogen.

Die Kooperationen sind eine Win-win-Situation für beide Partner: Aufgrund des steigenden Kostendrucks fährt die Pharmaindustrie ihre eigene Wirkstoffentwicklung immer mehr zurück und setzt verstärkt auf die Forschungszusammenarbeit mit akademischen Partnern wie der Universität Tübingen. Diese kann ihre Innovationen dadurch schneller auf den Weg in die klinische Anwendung bringen und ihrem wissenschaftlichen Nachwuchs Karrierewege öffnen.

Das TüCAD2-Coaching steht allen medizinischen Fachrichtungen offen. „Prinzipiell ist unser Ansatz zur Translation aussichtsreicher Wirkstoff-Kandidaten in die Klinik für alle Disziplinen geeignet. Aktuell betreuen wir zehn Projekte, fünf davon aus der Onkologie, drei aus der Infektiologie und je eines befasst sich mit einem Wirkstoff für die regenerative und für die kardiovaskuläre Medizin“, sagt Professor Dr. Stefan Laufer, Leiter des TüCAD2 und des Pharmazeutischen Instituts der Universität Tübingen.

Das TüCAD2 ist eines von bisher nur drei deutschen Mitgliedern im Academic Drug Discovery Consortium (AD2C), einem renommierten internationalen Universitäts-Verbund, der vor zehn Jahren in den USA gegründet wurde, um konstruktiv auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Pharma-Forschung zu reagieren.

Heike Lehmann